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Kolumne: Im Frühling kommt mehr Gemüse frisch auf den Tisch

Kolumne

Im Frühling kommt mehr Gemüse frisch auf den Tisch

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    Im Frühling kommt noch mehr frisches Gemüse auf den Tisch.
    Im Frühling kommt noch mehr frisches Gemüse auf den Tisch. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Im Frühling steigt mit den Temperaturen bei vielen die Lust auf Frisches auf dem Teller. Passend dazu bereichern im Frühling weißer und grüner Spargel, Radieschen, Feldsalat, Rucola, Kopfsalat, Spinat und Rhabarber den Speisezettel. Neben frischem Bärlauch sind auch Frühlingslauch und Kohlrabi frisch im Angebot.

    Kulinarisch haben die Frühlingsgemüse viel zu bieten – von Spargelsuppe, Radieschensalat über Spinatquiche bis zu Rhabarberkompott lassen sich daraus leckere Gerichte zaubern. Vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen sind sie zudem wahre „Superfoods“, die dabei auch noch kalorienarm sind. Spargel enthält neben den Vitaminen E, A und K Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium sowie Ballaststoffe. 100 Gramm enthalten nur etwa 18 Kalorien und weniger als ein Gramm Fett. Große Portionen Spargel wirken aufgrund des

    Radieschen enthalten viel Vitamin C

    Radieschen punkten mit ihrem Gehalt an Vitamin C und Folsäure, Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium. Senföle verleihen Radieschen ihren charakteristischen scharfen Geschmack, regen die Galle an und töten Bakterien und Pilze ab. Sie wirken sich positiv auf Darmflora und Verdauung aus. Wer allerdings unter Magen-Darm-Problemen oder gereizter Magenschleimhaut leidet, sollte nur kleine Mengen Radieschen essen.

    Mit einem Wassergehalt von 90 bis 95 Prozent liefern Salate bei großem Volumen verhältnismäßig wenig Energie. Rucola zum Beispiel 24 Kilokalorien pro 100 Gramm, Kopfsalat etwa elf. Allen gemein sind verdauungsfördernde Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Da Salate aber auch Nitrat enthalten, sollte man saisonale Sorten aus heimischer Produktion bevorzugen. Lagert Salat nur kurz und werden Blattrippen oder Wurzeln wie beim Feldsalat entfernt, verringert sich der Nitratgehalt.

    Tipps: Wie sich bei Lebensmitteln Geld sparen lässt

    Einkauf planen Ina Feldhoffer ist Lehrerin an der Hauswirtschaftsschule in Schwabmünchen und unterrichtet neben Fächern wie Ernährung und Lebensmittel auch Haushalts- und Finanzmanagement. Sie sagt: "Mit etwas Planung lässt sich beim Einkaufen Geld sparen." Mit einem Speiseplan für die ganze Woche und einem Einkaufszettel ließen sich unnötige Einkäufe vermeiden und Lebensmittel sinnvoll verwerten. Bei Großpackungen empfiehlt die Expertin, genau hinzuschauen, denn nicht immer sind sie am preiswertesten.

    Regional einkaufen Bei Obst und Gemüse gilt: Regionale und saisonale Produkte kosten meist weniger als exotische Importe, weshalb sich eine Fahrt zum Direktvermarkter oder Hofladen lohnen kann.

    Richtig lagern Wer wenig Lebensmittel wegwirft, spart Geld. Deshalb spielt die Lagerung eine wichtige Rolle, weiß Feldhoffer. Ältere Produkte sollten in der Vorratskammer oder im Kühlschrank nach vorne gestellt und zuerst verbraucht werden. Gemüse gehört in das dafür vorgesehene Kühlfach, Fleisch und Wurst sollten ebenfalls in einem unteren Fach lagern. In der Mitte des Kühlschranks ist Platz für Milchprodukte, oben oder im Seitenfach kann Selbstgekochtes oder Butter aufbewahrt werden. Andere Lebensmittel wie Öl oder Kartoffeln sollten dunkel, kühl und trocken gelagert werden, damit sie länger frisch bleiben. Kleiner Tipp: Bananen sollten von Äpfeln ferngehalten werden, denn diese geben Stoffe ab, die Bananen schneller reifen lassen.

    Wenig verschwenden Einige Produkte sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verwendbar. Bevor der Joghurt also direkt im Müll landet, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen, ob er noch gut ist. Auch das Einfrieren oder Einkochen kann helfen, um weniger Lebensmittel zu verschwenden.

    Digitale Angebote nutzen Geld sparen lässt sich Feldhoffer zufolge auch mit Apps. Über die Plattform Foodsharing können private Anbieter Lebensmittel umsonst abgeben oder abholen. Ein anderes Angebot ist die App Too Good To Go. Restaurants und Geschäfte stellen dort unverkaufte, überschüssige Ware ein und verkaufen sie zu vergünstigten Preisen an Selbstabholer. (lac)

    Frischer Spinat ist sehr kalorienarm

    Frischer Spinat ist mit 14 Kalorien sehr kalorienarm, aber reich an Vitaminen. Neben sekundären Pflanzenstoffen ist auch das Spurenelement Zink enthalten. In 100 Gramm Spinat stecken mit rund vier Milligramm jedoch nicht die hohen Mengen an Eisen, wie früher behauptet wurde. Ein Rechenfehler, wie man heute weiß. Spinat enthält außerdem Oxalsäure, welche die Aufnahme von Eisen behindert und (in großen Mengen genossen) die Nieren belastet. Da Spinat auch Nitrat anreichert, greift man bei frischem Spinat am besten zu jungen Blättern und zu Freiland- oder Bioware, die weniger stark gedüngt werden.

    Rhabarber gehört – botanisch gesehen – ebenfalls zum Gemüse

    Rhabarber gehört botanisch gesehen ebenfalls zu den Gemüsen, auch wenn die aromatischen Stängel meist süß als Kompott, Kuchen oder Saftschorle genossen werden. Das säuerliche Gemüse enthält pur nur etwa 14 Kilokalorien pro 100 Gramm und versorgt den Körper mit Vitaminen wie Vitamin C und A, Mineralstoffen wie Kalium und Kalcium sowie Ballaststoffen. Neben grünlichen Stängeln, die einen stark sauren Geschmack haben, gibt es auch rote, die milder im Geschmack sind. Junge Stängel schmecken außerdem milder als spät geerntete und enthalten weniger Oxalsäure. Wichtig bei Rhabarber: Wegen des steigenden Gehaltes an Oxalsäure sollte er nur bis etwa Ende Juni geerntet und nur geschält genossen werden. Die Blätter eignen sich nicht zum Verzehr.

    Bei einer reichen Rhabarber-Ernte lässt sich das Frühlings-Gemüse einfrieren und später verarbeiten.
    Bei einer reichen Rhabarber-Ernte lässt sich das Frühlings-Gemüse einfrieren und später verarbeiten. Foto: Andrea Warnecke, dpa-tmn

    Bärlauch schlägt kalorisch mit nur 19 Kilokalorien pro 100 Gramm zu Buche. Dabei liefert er reichlich Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin E sowie Kalium und andere Mineralstoffe. Da Bärlauch leicht mit den Blättern der Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen verwechselt werden kann, sollte man diesen nur sammeln, wenn man ihn sicher erkennt. Ansonsten sollte man auf Ware aus dem Handel zurückgreifen.

    Frühlingslauch unterscheidet sich von den Wintersorten durch seinen längeren weißen Schaft mit hellgrünem Laub. Lauch liefert viel Vitamin C, B-Vitamine, die Vitamine A und E sowie Kalium, Kalcium und Zink. Die vitaminreichen Stangen lassen sich bis auf die Wurzeln komplett verarbeiten, die Blattspitzen sind heller und zarter als die des Winterlauchs.

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist bei der Verbraucherzentrale Bayern als Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung tätig.

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