Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Ist Vogelgrippe für den Menschen gefährlich? Symptome und Ansteckungsgefahr

Vogelgrippe

Ist Vogelgrippe für den Menschen gefährlich? Symptome und Ansteckungsgefahr

    • |
    Vogelgrippe kann in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen werden.
    Vogelgrippe kann in seltenen Fällen auch auf den Menschen übertragen werden. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Vogelgrippe (Aviäre Influenza) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich Vögel trifft, aber auch auf Menschen übertragen werden kann. Erreger sind bestimmte Influenza-A-Viren, die selten auf den Menschen übergehen. Bei engem Kontakt kann das aber passieren. Wegen der hohen Fallzahlen sieht die Weltgesundheitsorganisation nun auch ein höheres Risiko für den Menschen. Infos rund um Symptome und Ursache finden Sie hier.

    Vogelgrippe: Ursache und Risikogruppen – Infos kompakt

    • Die Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich Geflügel trifft.
    • Vorwiegend ähneln die Symptome einer Grippe. Betroffene können unter Fieber und Atemwegssymptomen leiden. Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen kommen im Vergleich zur saisonalen Grippe seltener vor.
    • Die Inkubationszeit variiert, in der Regel äußern sich die ersten Symptome zwischen 1 und 5 Tagen.
    • In Deutschland sind bisher keine Erkrankungen der Vogelgrippe beim Menschen aufgetreten.
    • Menschen, die täglich in engem Kontakt mit Geflügel stehen, gehören zur Risikogruppe.
    • Influenza-A-Viren kommen in der Natur vorwiegend bei wildlebenden Wasservögeln vor. Über den Kot kann sich auch Hausgeflügel anstecken.
    • Es gibt verschiedene Subtypen der Vogelgrippe. Stark krank machende Varianten sind die Subtypen H5 und H7.

    Was ist Vogelgrippe? Was versteht man unter Geflügelpest?

    Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung. Sie verläuft fieberhaft und ist hoch ansteckend. Hühner, Puten und etliche Wildvogelarten sind hauptsächlich betroffen. Enten, Gänse und Tauben können die Erreger zwar verbreiten, zeigen aber kaum Symptome. Die meisten Infektionen wurden bisher durch die Subtypen A(H5N1) und A(H7N9) verursacht. Beim Menschen konnten aber auch die Subtypen A (H5N6) und A (H9N2) nachgewiesen werden. Die Abkürzung stehen für die beiden Proteine Hämagglutinase (kurz H) und Neuraminidase (kurz N). In Deutschland wurden laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) noch keine Vogelgrippe-Viren beim Menschen nachgewiesen. 

    Die klassische Geflügelpest ist eine besonders schwer verlaufende Form der Vogelgrippe. Sie wird laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirschaft (BMEL) hauptsächlich von Viren der Subtypen H5 und H7 ausgelöst. Wassergeflügel kann einen natürlichen Speicher für die Viren ansammeln, wodurch die Krankheit nicht ausbricht oder nur einen leichten Verlauf hat. Kommen infizierte Tiere aber mit Wirtschaftsgeflügel in Kontakt kann dies verheerende Folgen haben, da die Viren vor allem bei Hühnern und Puten schwere Verläufe der Krankheit hervorrufen können.

    Symptome: So äußert sich die Vogelgrippe bei Menschen

    Wie das RKI berichtet, müssen Menschen sehr hohe Virusmengen aufnehmen, um sich zu infizieren. Die Symptome können sich folgendermaßen äußern:

    • hohes Fieber
    • Husten
    • Atemnot
    • Halsschmerzen
    • Durchfall
    • Seltener: Bauchschmerzen, Erbrechen

    Es kann sich auch eine schwere Lungenentzündung entwickeln.

    Vogelgrippe: Symptome bei Geflügel im Überblick

    Das österreichische Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz listet folgende Symptome auf:

    • Hohe Sterblichkeit bei Hühnervögeln
    • Schwere respiratorische Symptome (Atemnot)
    • Grünlich wässriger Durchfall
    • Blutungen an Innenorganen, Kammspitzen und Ständern
    • Ödeme (Anschwellung) im Kopfbereich
    • Ausgeprägter Rückgang der Legeleistung
    • Deutlich reduzierte Wasser- und Futteraufnahme
    • Mattigkeit
    • Fieber

    Ansteckung und Übertragung: Ist Vogelgrippe für den Menschen gefährlich?

    Menschen können sich laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) "nicht so leicht" mit Vogelgrippe anstecken, ist die Krankheit im Körper aber ausgebrochen kann es zu einem sehr schweren Verlauf kommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht wöchentlich neue Berichte zur Vogelgrippe, anhand derer man sich über den aktuellen Stand informieren kann. Seit 2003 gab es weltweit rund 2600 Erkrankungen beim Menschen. 1100 Todesfälle durch Vogelgrippe wurden nachgewiesen, davon wurde der Großteil im asiatisch-pazifischen Raum registriert, wie das RKI schreibt.

    Bei engem Kontakt mit einem erkrankten Tier kann es zu einer Übertragung der Krankheit kommen. Kranke oder verendete Wildvögel sollten deshalb auf keinen Fall angefasst werden. Laut dem RKI besteht kein "erhöhtes Risiko für die Allgemeinbevölkerung". Von Mensch zu Mensch kann die Vogelgrippe nur sehr schwer übertragen werden. Sie wurde bisher nur in Einzelfällen beobachtet. "Ob sich ein bestimmtes Vogelinfluenzavirus genetisch so verändern und an den Menschen anpassen kann, dass es von Mensch zu Mensch übertragbar wird, lässt sich nicht vorhersagen", so das RKI. Wegen der starken Ausbreitung hat die WHO nun aber vor einem höheren Risiko für den Menschen gewarnt. Durch die hohen Fallzahlen, könne das Virus mutieren. Es "breitet sich nicht nur aus, es überspringt auch leichter die Artenschranken", erklärte Sylvie Briand, Direktorin der WHO-Abteilung für die Vorbereitung auf Infektionsgefahren, am Mittwoch in Genf. Das sei kein Grund zur Panik, trotzdem sollten die Notfallpläne geprüft werden, so die WHO.

    Behandelt werden kann die Krankheit in manchen Fällen mit den Neuraminidasehemmern Oseltamivir und Zanamivir. Sie gelten aber nur als wirksam, wenn sie kurze Zeit nach der Ansteckung verabreicht werden. Ansonsten werden die Symptome behandelt.

    Aktuelle Meldungen zur Vogelgrippe

    Im März 2023 hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zuletzt eine Risikoeinschätzung veröffentlicht, da es in Deutschland vermehrt Ausbrüche in nicht gewerblichen Geflügelbetrieben gab. Ende des Jahres 2022 gab es auch unter anderem in Frankreich, Ungarn und Tschechien einige Ausbrüche. Ausführliche Berichte mit Karten finden Sie beim FLI. Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut sind die Fallzahlen auch in Deutschland seit Anfang Februar hoch.

    Einige Gebiete in China gelten als Risikogebiete für die Vogelgrippe. Von einem Besuch der Geflügelmärkte wird abgeraten. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden