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Fenster putzen ohne Streifen: So geht es richtig - mit Spülmittel und Co.

Fenster richtig putzen

Fenster putzen ohne Streifen: So geht es richtig - mit Spülmittel und Co.

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    Fenster putzen ist für viele alles andere als eine Lieblingsbeschäftigung. Mit unseren Tipps ist das Fensterputzen ohne Streifen aber schnell gemacht.
    Fenster putzen ist für viele alles andere als eine Lieblingsbeschäftigung. Mit unseren Tipps ist das Fensterputzen ohne Streifen aber schnell gemacht. Foto: Christin Klose, dpa

    Das Fensterputzen gehört neben Bügeln und der Toilettenreinigung zu den unbeliebtesten Hausarbeiten der Deutschen. Zu Unrecht? Wohl nicht ganz. Es müssen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, die Fensterbank sollte frei sein, und um einen streifenfreien Durchblick zu erhalten, gibt es einige Dinge, die man beachten sollte. Zusätzlich halten sich viele Mythen und Tipps rund ums

    Nach eingehender Recherche steht fest: Die einfachste und effektivste Methode ist das Fensterputzen mit Spülmittel oder mit Glasreiniger. Andere Hausmittel können das Material angreifen oder sind unhygienisch.

    In diesem Artikel lesen Sie, wie Sie ganz einfach zu streifenfreien Fenstern kommen. Außerdem listen wir Ihnen alle Utensilien auf, die Sie zum Fensterputz benötigen und klären Fragen wie: Wie oft sollte man die Fenster putzen?

    Fenster putzen: Sicherheitsmaßnahmen beachten

    Falls sich Ihre Wohnung in oberen Stockwerken befindet oder Sie hohe Fenster haben, müssen Sicherheitsvorkehrungen beim Fensterputz getroffen werden. Eine stabile Leiter mit genügend Sicherheitsabstand zum offenen Fenster sorgt für einen sicheren Stand. Klettern Sie auf keinen Fall ungeschützt auf das Fensterbrett - auch wenn es schnell gehen muss. Falls Sie keine Leiter parat haben, können Sie sich einen Wischer mit einem langen Stiel besorgen. Auch Abzieher am Stiel gibt es zu kaufen.

    Utensilien zum Fensterputz: Das brauchen Sie für streifenfreie Fenster

    Fenster putzen ohne Streifen: Diese Utensilien brauchen Sie.
    Fenster putzen ohne Streifen: Diese Utensilien brauchen Sie. Foto: Canva.com
    • 1 Lappen oder Schwamm (Achtung: nicht die Scheuerseite für die Fensterscheibe verwenden)
    • 1 Mikrofasertuch (alternativ auch ein Fensterleder)
    • Eimer mit handwarmem Wasser und einem Schuss Spülmittel
    • Abzieher
    • evtl. Leiter
    • evtl. Tücher, um den Boden zu schützen

    Fenster putzen ohne Streifen: Eine Anleitung Schritt für Schritt

    In 5 Schritten zum streifenfreien Fenster. Hier vorerst der Überblick:

    • Fensterbereich aufräumen
    • Rahmen putzen
    • Fensterscheibe putzen
    • Polieren
    • Fenster zu und genießen

    Auch Dachfenster können Sie nach diesem Prinzip putzen.

    Schritt 1: Vorbereitung

    • Räumen Sie das Fensterbrett leer.
    • Legen Sie Handtücher oder Zeitungen zum Schutz auf den Boden. Bei Fliesen können Sie diesen Schritt weglassen - Holz und Teppiche sollten aber geschützt werden, sonst gibt es unschöne Flecken.
    • Stellen Sie eine stabile Leiter mit genügend Sicherheitsabstand auf.
    • Füllen Sie Ihren Putzeimer erst mit Wasser, dann kommt das Reinigungsmittel hinzu - zum Beispiel ein Spritzer Spülmittel.

    Schritt 2: Den Rahmen putzen (erst Innenseite, dann Außenseite)

    • Lappen in das lauwarme Wasser tunken.
    • Erst den Rahmen mit Schwamm oder Lappen putzen: häufig sammelt sich dort mehr Dreck und das verschmutzte Wasser fließt über die Fensterscheibe. Für hartnäckigen Schmutz oder schlecht erreichbare Stellen können Sie auch eine alte Zahnbürste zum Putzen verwenden.
    • Überprüfen Sie die Entwässerungsöffnungen am unteren Rahmenbereich und entfernen Sie, wenn nötig, Verstopfungen. Sind diese verschmutzt, können sich nach dem Regen Schlieren bilden.
    • Mit einem beliebigen Tuch trocknen.
    • Das Putzwasser wechseln.

    Schritt 3: Die Fensterscheibe putzen (erst Innenseite, dann Außenseite)

    • Lappen ins lauwarme Wasser tunken.
    • Fensterscheiben von oben nach unten in kreisenden Bewegungen putzen.
    • Das Putzwasser mit dem Abzieher von oben nach unten entfernen. Nach jeder Bahn sollte der Abzieher mit einem Tuch getrocknet werden. Für perfekt streifenfreie Fenster können Sie den Abzieher auf der Innenseite von oben nach unten und auf der Außenseite von links nach rechts nutzen. So sehen Sie, auf welcher Seite sich etwaige Streifen befinden.

    Schritt 4: Polieren

    • Falls nötig, können Sie die Fenster mit einem trockenen Mikrofasertuch nachpolieren. Bewegen Sie das Fenster hin und her, um Schlieren im Licht besser zu erkennen.

    Schritt 5: Fenster zu und genießen

    Bringen Sie die Fensterregion wieder in den Normalzustand und klopfen Sie sich auf die Schulter: der Fensterputz ist vorerst geschafft. Zum Schluss noch ein Extra-Tipp: Taucht nach dem Wegräumen der Putzutensilien doch noch eine Schliere auf? Einfach drüber hinwegsehen - beim nächsten Versuch klappt es bestimmt.

    Fenster putzen: Was tun bei hartnäckigen Flecken?

    Befinden sich auf Ihren Fenstern hartnäckige Flecken wie Vogelkot oder Insektenreste, sollten Sie diese mit einem Glasreiniger oder Spülmittel vorbehandeln. Nach einer gewissen Einwirkzeit sollten sich die Flecken entfernen lassen. Frank Lange vom Verband Fenster + Fassade rät von aggressiven Produkten mit Scheuerwirkung ab, da sie dem Material schaden können. Auch Scheuerlappen und Spachtel sollten nicht für die Fenster verwendet werden. Man sollte laut Lange höchstens einen Schaber für Ceranfelder für die Fenster nutzen - falls der Fleck auch nach der Einwirkzeit hartnäckig bleibt.

    Fenster putzen mit: Klarspüler, Spülmittel Cola und Essig - Was eignet sich am besten?

    Basierend auf Expertenmeinungen raten wir: Putzen Sie Ihre Fenster mit Wasser und einem Schuss Spülmittel oder mit Glasreiniger. Trotzdem haben wir Ihnen hier gängige Hausmittel aufgelistet, um zu klären, ob sie für den Fensterputz geeignet sind.

    • Fenster putzen mit Spülmittel: Der Verband Fenster + Fassade rät dazu, die Fenster mit Spülmittel zu putzen. Wichtig ist dabei, dass das Spülmittel keinen Balsam enthält. Produkte mit Balsam schützen die Haut beim Spülen, hinterlassen aber Schlieren an den Fenstern. Zum Fenster Putzen mit Spülmittel füllen Sie einen Eimer mit warmem Wasser und fügen einen Spritzer Geschirrspülmittel hinzu. Sie sollten laut dem Verband nicht mit Wasser sparen, da es verhindert, dass durch Schmutzpartikel Kratzer im Glas entstehen.
    • Fenster putzen mit Klarspüler: In einem Experteninterview mit unserer Redaktion empfiehlt die "Putzfee" einen Spritzer Spülmittel, einen Spritzer Klarspüler und einen Spritzer Essig zum Fensterputzen. Sie können aber auch nur Klarspüler und Wasser für die Fenster verwenden.
    • Fenster putzen mit Zitronensäure? Teilweise wird empfohlen, die Fenster mit Zitronensäure zu putzen. Laut dem Verband Fenster + Fassade ist das aber nicht ratsam. Holz, Aluminium, Metall oder Kunststoff werden zwar kurzfristig durch die Säure gereinigt, die Oberfläche kann dabei aber geschädigt werden. Neuer Schmutz kann sich dadurch leichter absetzen.
    • Fenster putzen mit Glasreiniger: Beim Fensterputzen mit Glasreiniger kommt es auf das Produkt an. Handelt es sich um ein Konzentrat, sollte der Glasreiniger nach den Angaben des Herstellers mit der benötigten Menge Wasser gemischt werden. Glasreiniger in der Sprühflasche kann direkt auf das Fenster aufgetragen werden.
    • Fenster putzen mit Essig? Essig im Putzwasser soll Streifen nach dem Putzen vorbeugen - vor allem bei kalkhaltigem Wasser. Sie können Essig entweder zum Putzen mit Klarspüler oder Spülmittel hinzufügen oder die Fenster nur mit Essig putzen. Bei hartnäckigen Flecken eignet sich Spülmittel aber besser. Beim Putzen mit Essig gilt ein ähnliches Prinzip wie bei der Zitronensäure: Dichtungen und Oberflächen können durch den Essig geschädigt werden.
    • Fenster putzen mit Spiritus/Brennsprit? Spiritus ist ein guter Fettlöser und kann in verdünnter Form zum Reinigen von Fenstern genutzt werden. Das Ethanol im Spiritus sorgt dafür, dass Wasser beim Putzen schneller verdunstet und sich weniger Schlieren bilden. Doch auch hier gilt: der Alkohol kann Dichtungen und die Beschichtung angreifen, deshalb raten Experten sowohl von Spiritus, als auch von Brennsprit ab. "Allenfalls bei sehr niedrigen Außentemperaturen kann es helfen, ein paar Spritzer Spiritus ins Wischwasser zu geben", erklärt Christian Flemisch, vom Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks.
    • Fenster putzen mit Cola? Es gibt einige Lifehack-Videos, die den Fensterputz mit Cola vorschlagen, da die Phosphorsäure in Cola gut Kalk lösen soll. Experten raten aber davon ab, da der enthaltene Zucker Bakterien anlockt und somit auf lange Sicht mehr Dreck entsteht. Außerdem kann die enthaltene Säure die Dichtungen beschädigen. "Es gibt ja wesentlich elegantere Wege, Kalk zu entfernen, zum Beispiel mit einem verdünnten milden Sanitärreiniger", sagt Christian Flemisch. Für hartnäckige Verschmutzungen kann man Cola stellenweise verwenden - wenn keine geeignete Alternative im Haus ist - für den Dauergebrauch ist aber davon abzuraten.
    • Fenster putzen mit Zeitungspapier? Seit Jahrzehnten liest man immer wieder, Zeitungen seien zum Trocknen der Scheiben geeignet. Auch wenn Zeitungspapier früher tatsächlich zum Frühjahrsputz genutzt wurde, ist das heute wohl nicht mehr zeitgemäß. Fenster haben heutzutage eine andere Beschichtung, und die Zeitungen würden laut Experten nur zu Kratzern führen und können, je nach verwendeter Tinte, dunkle Schlieren hinterlassen.

    FAQ rund um das Fensterputzen: Wann und wie oft sollte man die Fenster reinigen?

    Wie oft sollte man die Fenster putzen?

    Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) rät, die Fenster mindestens zweimal im Jahr zu putzen. Je länger man wartet, desto mehr Schmutz kann sich zu einer schmierigen Schicht verbinden, wodurch das streifenfreie Fensterputzen erschwert wird. Die Verbraucherzentrale rät sogar, die Fenster sechsmal jährlich zu Putzen.

    Wann sollte man die Fenster putzen?

    Es gibt keine perfekte Jahreszeit, um die Fenster zu putzen. Grundsätzlich gilt der Frühling als geeigneter Zeitpunkt - nicht umsonst hat sich der "Frühjahrsputz" etabliert. Wer aber im Grünen lebt, kann das Fensterputzen an den Pollenflug anpassen und den "Frühjahrsputz", inklusive Fenster, etwas später ansetzen.

    Im Sommer bietet es sich an, Fenster entweder in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag zu putzen. Generell sollten die Fenster nicht bei direkter Sonneneinstrahlung geputzt werden, da das Putzwasser schneller antrocknet und dadurch Schlieren hinterlassen werden. Das gilt auch bei Frost: Ist es draußen zu kalt, kann das Putzwasser frieren und Schlieren hinterlassen. "Wenn aber bei strengem Frost die Scheiben unbedingt geputzt werden sollen, dann empfiehlt sich, Glasreiniger einzusetzen, der Alkohol enthält", erklärt Bernd Glassl vom IKW. "Das Gemisch gefriert weniger schnell als verdünnte Reinigungslösung."

    Was hilft Allergikern beim Fensterputzen?

    "Fensterputzen sollte man auf Tage mit geringem Pollenflug verlegen", rät Heike Behrbohm von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Auch auf die Uhrzeit kommt es an: "In der Stadt ist die Pollenflugdichte eher am Abend hoch, auf dem Land frühmorgens", so die Expertin.

    Gibt es selbstreinigende Fenster?

    Die Antwort lautet: Ja. Es gibt Fenster mit einer Beschichtung auf Basis von Titanoxid auf dem Markt. "Durch die Beschichtung haben die Gläser fotokatalytische und hydrophile Eigenschaften", erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas in Troisdorf. "Die UV-Strahlung zersetzt organische Verunreinigungen, und durch das Ablaufen von Wasser wird das Glas von den Schmutzresten gesäubert." Die Fenster werden im Privatbereich nicht so häufig genutzt, da sie viel UV-Strahlung benötigen, um die Reinigungswirkung zu erzielen. Wer aber ein Haus mit vielen hohen Fenstern oder einer Glasfassade hat, könnte über einen Kauf nachdenken.

    Sind Fenstersauger sinnvoll?

    Fenstersauger funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie ein herkömmlicher Abzieher: Sie können die Scheibe wie gewohnt abziehen, das Putzwasser wird jedoch nicht verdrängt, sondern direkt abgesaugt. Sie sind schwerer als ein normaler Abzieher und meist akkubetrieben. Das Risiko für Flecken auf dem Boden oder dem Teppich beim Fensterputz kann mit den Geräten aber verringert werden.

    Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.

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