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ETFs: Geldanlage in Zeiten der Niedrigzinsen: Warum ETFs eine große Hilfe darstellen

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Geldanlage in Zeiten der Niedrigzinsen: Warum ETFs eine große Hilfe darstellen

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    ETF bieten bei relativ hoher Sicherheit ansehnliche Renditen.
    ETF bieten bei relativ hoher Sicherheit ansehnliche Renditen. Foto:  Franziska Gabbert (dpa)

    Aufgrund der Zinspolitik der EZB bringen solche Investitionen jedoch nur noch Magerrenditen, die nicht einmal die Inflation ausgleichen. Banken müssen für Kundeneinlagen Strafzinsen an die Sparbücher, Tagesgeld- und Festgeldkonten. Doch wie können Anleger trotzdem sicher investieren und dabei auch noch eine ansehnliche Rendite erzielen? Die Antwort: ETFs. Doch was verbirgt sich genau dahinter und warum kann diese Form der Geldanlage die Nachfolge des Sparbuchs antreten?

    Was sind genau ETFs?

    Der Name ETF (exchange-traded fund) sagt in erster Linie nur aus, dass es sich bei einem Investmentfonds um ein börsengehandeltes Asset handelt. Die Anteile können also frei gehandelt werden und bieten demnach ein hohes Maß an Flexibilität. Die meisten ETFs bilden heute die Wertentwicklung eines bestimmten Indizes nach. Wer also Anteile an einem DAX-ETF erwirbt, erzielt am Ende des Jahres abzüglich der sehr geringen Kosten nahezu den gleichen Wertzuwachs wie der Aktienindex.

    Worin liegen die großen Vorteile von Indexfonds?

    Der große Vorteil eines ETFs liegt darin, dass er nicht eine einzige Aktie abbildet, sondern die Wertentwicklung eines Indizes. Damit investiert der Anleger quasi in die Wertpapiere aller sich im Index befindlichen Aktien. Beim DAX wären diese zum Beispiel 30 Werte. Ein ETF auf den MDAX brächte bereits ein Investment in 50 Werte mit sich und wer auf den MSCI World setzt, investiert in über 1.600 Werte aus aller Welt. Somit wird das Risiko stark gestreut und ein Totalverlust ist nahezu ausgeschlossen.

    In der Vergangenheit haben die meisten großen Aktienindizes attraktive jährliche Renditen erzielt. Hier einige Beispiele:

    • DAX: 5,7% pro Jahr (1997 – 2017)
    • MDAX: 10,1% pro Jahr (1999 – 2019)
    • MSCI World: 7,1% pro Jahr (1994 - 2019)

    Was ist in Bezug auf ETFs zu bedenken?

    Wer Geld in ETFs anlegen und damit Vermögensaufbau betreiben möchte, nutzt dazu im Normalfall einen entsprechenden Sparplan. Hier wird jeden Monat ein bestimmter Sparbetrag eingezahlt, um Fondsanteile zu erwerben.

    „Einen wichtigen Aspekt stellen die Kosten eines entsprechenden Sparplans dar. Deshalb ist es wichtig, einen Vergleich von Brokern mit ETF-Sparplänen zu Rate zu ziehen“, erklären die Experten eines entsprechenden Fachportals. So lassen sich die Kosten sowie das Angebot genau im Blick behalten.

    Wie setzen sich die Kosten genau zusammen?

    Die Kosten für einen ETF setzen sich im Normalfall aus zwei wichtigen Posten zusammen:

    1. Die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio = TER)

    Die TER wird vom jeweiligen Herausgeber des Fonds berechnet und deckt die Kosten, die für das (passive) Management anfallen. In den meisten Fällen liegt diese Kostenquote zwischen 0,2 und 0,9% pro Jahr. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds erweisen sich ETFs damit als äußerst günstig.

    2. Die Transaktionsgebühr des Brokers

    Viele Broker erheben zudem eine Gebühr pro Transaktion. Dazu zählen mitunter auch Einzahlungen in einen Fondssparplan. Diese Kosten können stark schwanken. Während besonders günstige Anbieter nur 0,10 Euro pro Rate erheben, schlägt eine Einzahlung bei anderen Brokern mit mehreren Euro zu Buche.

    Bei zahlreichen Brokern existiert zudem eine Liste von ETFs, bei denen ein Sparplan kostenfrei bespart werden kann. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich die verschiedenen Broker anzuschauen. Eventuell stellt einer der Anbieter den gewünschten ETF völlig ohne Zusatzgebühr zur Verfügung.

    Weitere wichtige Entscheidungskriterien

    Wer einen ETF-Sparplan beginnen möchte, sollte neben der Gesamtkostenquote und der kostenfreien Fondsauswahl noch weitere Aspekte beachten. Dazu gehören:

    • Art der Indexnachbildung: Das Fondsmanagement kann einen Aktienindex auf verschiedene Art und Weise nachbilden. Die einfachste Form ist die physische Replikation. Hier werden alle Wertpapiere des Indizes in der richtigen Gewichtung gekauft. So erreicht man eine möglichst genaue Nachbildung und hohe Sicherheit. Mitunter steigen dadurch jedoch die Kosten. Bei der Nachbildung durch SWAPs lässt sich das Fondsmanagement durch entsprechende Kontrakte die Wertnachbildung von einer Bank vertraglich zusichern. Die Wertpapiere im ETF müssen somit zu einem gewissen Teil nicht den Werten im Index entsprechen. Diese synthetische Nachbildung führt zu geringeren Kosten, bringt aber gewisse Ausfallrisiken mit sich.
    • Fondsvolumen: Das Fondsvolumen zeigt auf, wie hoch das investierte Kapital in einen bestimmten ETF bereits ausfällt. Sehr kleine Fondsvermögen deuten darauf hin, dass eine Fondsgesellschaft eventuell in Zukunft eher schließt. Zwar ist das Kapital damit nicht verloren, aber es entsteht zusätzlicher Aufwand.
    • Ertragsverwendung: Durch die im Portfolio befindlichen Aktien erwirbt der Fonds Dividendenansprüche. Diese können entweder an den Anleger ausgeschüttet werden oder einbehalten (thesauriert) und wieder angelegt. Wer schnell Vermögen aufbauen möchte, wählt einen thesaurierenden ETF. Soll hingegen regelmäßig Ertrag aufs Konto fließen, ist die ausschüttende Variante das Mittel der Wahl.

    ETFs: Rentabel und verhältnismäßig sicher

    In Zeiten von Niedrigzinsen haben sicherheitsorientierte Anleger nur noch wenige Möglichkeit, ohne großes Risiko Renditen zu erzielen. ETFs stellen hierbei eine gute Option dar, weil das Risiko durch die Nachbildung eines Indizes entsprechend gestreut wird und trotzdem ansehnliche Wertzuwächse zu verzeichnen sind. Aktientypische Kursschwankungen werden im Zeitverlauf nämlich erfahrungsgemäß ausgeglichen. Wer das so angelegte Kapital verwenden möchte, sollte sich bereits frühzeitig mit dem Exit befassen und wenn möglich ist in einer Phase besonders hoher Kurse verkaufen. (dpa)

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