Edelstahl ist eigentlich recht pflegeleicht, kann aber trotzdem schnell seinen Glanz verlieren. Wir haben Expertin Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft gefragt, welche Hausmittel sie zum Reinigen von Edelstahl empfehlen würde. Hier lesen Sie alle Infos, um Edelstahl effizient wieder sauber zu bekommen.
Edelstahl reinigen: Passende Reinigung für verschiedene Flecken
Auf Edelstahl sind fetthaltige Fingerabdrücke besonders gut zu sehen. Diese entfernen Sie laut Elke Messerschmidt am besten mit Spülmittel oder Glasreiniger. Die im Spülmittel enthaltenen Tenside entfernen die Fettflecken zuverlässig. Im Glasreiniger ist nur eine geringe Anzahl an Tensiden enthalten, dieser kann die Fettflecken aber ebenfalls von der Oberfläche lösen – zum Beispiel durch den enthaltenen Alkohol.
Auch Kalkflecken durch Wasserspritzer können den Glanz der Edelstahl-Oberfläche schnell mindern. Diese entfernen Sie laut der Expertin am besten mit Säure. "Hier empfehlen wir Zitronensäure, weil die Säure die Atemwege nicht so stark belastet wie die in Essigessenz oder Speiseessig vorhandene Essigsäure." Hier finden Sie die Infos nochmal kompakt:
- Fettflecken? Reinigen Sie das Edelstahl mit Spülmittel und Wasser.
- Kalkflecken? Reinigen Sie das Edelstahl mit Zitronensäure.
Edelstahl reinigen mit Natron und Zitrone
Häufig ist im Internet zu lesen, dass Edelstahl gut mit Zitronensäure und Natron gereinigt werden kann. Das stimmt auch, das Gemisch kann zur Reinigung verwendet werden. Expertin Elke Messerschmidt merkt jedoch an, dass Natron und Zitronensäure nicht gleichzeitig gegen Fett und Kalk wirken würden. "Die Mittel neutralisieren sich und es entsteht eine schwache alkalische Verbindung, die ähnlich wirkt wie ein Allzweckreiniger oder ein Spülmittel." Für Fettflecken eignet sich das Gemisch also gut. Kalkflecken durch Wasserspritzer sollten Sie lieber nur mit Zitronensäure reinigen.
Edelstahl reinigen: Warum Cola sich nicht so gut eignet
In folgender Tabelle sehen Sie die pH-Werte der Hausmittel und Reiniger:
pH-Wert | Beispiel | |
sauer | 0 | Konzentrierte Salzsäure |
1 | Badreiniger | |
2 | Zitronensäure, Essigreiniger | |
3 | Speiseessig | |
4 | Cola, diverse Fruchtsäfte | |
5 | Menschliche Haut | |
6 | Milch | |
Neutral | 7 | Neutralreiniger, Handspülmittel |
Basisch | 8 | Handseife, Natron |
9 | Allzweckreiniger, Backpulver | |
10 | Voll-Waschmittel | |
11 | Scheuermilch, Soda | |
12 | Bleichmittel | |
13 | Backofenreiniger | |
14 | Rohrreiniger |
Die pH-Werte können laut Elke Messerschmidt je nach Hersteller etwas variieren. Hausmittel mit einem pH-Wert von 0-6 reagieren sauer, während Hausmittel mit einem pH-Wert von 8-14 basisch reagieren. Anhand der Tabelle können Sie sehen, dass Cola sauer reagiert. Deshalb wird häufig als "Life-Hack" empfohlen, mit Cola zu reinigen. "Es ist fraglich, ob es sinnvoll ist, mit einer zuckerhaltigen Flüssigkeit zu reinigen, die anderen Schmutz hinterlässt, und die zudem deutlich teurer ist als Zitronensäure. Wir raten davon ab", sagt die Expertin.
Welche Utensilien Sie zum Reinigen von Edelstahl nutzen können
Mit diesen Utensilien lässt sich Edelstahl gut reinigen:
- Mikrofasertuch
- Schwamm
- Baumwolltuch
Vermeiden Sie:
- Stahlwolle
Edelstahl nach dem Reinigen polieren - so geht's
Kupfer, Silber, Messing oder Edelstahl – egal, um welches Material es sich handelt: beim Polieren wird die oberste Schicht abgetragen. Da dadurch Unebenheiten entfernt werden und das Licht besser reflektiert wird, erscheint das Material wieder in neuem Glanz. Um Edelstahl zu polieren, brauchen Sie eine Politur und einen Politurträger. Wenn Sie das Material schonen wollen, sollten Sie eine spezielle Polierpaste verwenden. Diese enthält kleine Schleifpartikel, Wachse und Fette. Dadurch wird das Material gleichzeitig versiegelt. In diesem Fall können Sie ein Baumwolltuch als Politurträger verwenden. So lassen sich auch feine Kratzer aus dem Edelstahl entfernen. Eine herkömmliche Edelstahl-Spüle sollte nicht allzu häufig poliert werden, da das Material durch jede Politur etwas dünner wird.
Als Hausmittel können Sie statt einer speziellen Politur Natron und Zitronensäure mischen. Die feinen Natronpartikel wirken wie Schmirgelpapier und helfen dabei, die erste Schicht abzutragen. Elke Messerschmidt sagt: "Viele Personen setzen vermehrt sogenannte Hausmittel zum Reinigen ein, weil sie ökologisch handeln und daher auf den Einsatz von Chemie verzichten möchten. Generell muss man jedoch sagen: Auch Hausmittel wie Essigsäure, Natron, etc. sind chemische Substanzen, die das Reinigungsergebnis beeinflussen." Laut der Expertin kann ein unsachgemäßer Einsatz von Hausmitteln das Material schädigen.