Es ist gut zwei Jahre her, da ließ die DAK jene Krankheiten ermitteln, vor denen sich die Deutschen am meisten fürchten. Diabetes landete dabei abgeschlagen auf Rang neun. Nur jeder Fünfte, ergab die Untersuchung, hat Angst davor, an Diabetes zu erkranken.
Dabei ist die Zuckerkrankheit alles andere als harmlos. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sie zum Thema des diesjährigen Weltgesundheitstages erhoben, der am 7. April begangen wird, und trägt damit ihrer Bedeutung Rechnung. Laut WHO war Diabetes allein im Jahr 2012 für rund 1,5 Millionen Todesfälle weltweit verantwortlich – und die Organisation rechnet damit, dass die Zuckerkrankheit schon im Jahr 2030 die siebthäufigste Todesursache sein wird.
Zahl der Diabetes-Erkrankungen steigt weltweit
Auch die Zahl der Erkrankungen steigt und steigt. Im Jahr 2008 waren, so die WHO, rund um den Globus geschätzt 347 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Derzeit sollen es schon 415 Millionen sein. Diese Zahl jedenfalls nennt die Deutsche Diabeteshilfe „diabetesDE“ mit Verweis auf aktuelle Daten der Internationalen Diabetes-Föderation. Demnach soll die Zahl der betroffenen Menschen bis zum Jahr 2040 auf 642 Millionen steigen. Das wären dann über ein Drittel mehr Diabetiker als heute. In Deutschland, heißt es, habe sich die Zahl der Diabetiker seit der Jahrtausendwende um 40 Prozent erhöht.
Der „Gesundheitsberichterstattung des Bundes“ zufolge sind derzeit 7,2 Prozent der erwachsenen Deutschen – rund 4,6 Millionen – an Diabetes erkrankt, doch die Dunkelziffer ist hoch: Mindestens 1,3 Millionen haben einen bislang unerkannten Diabetes. Im Rahmen von KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) wurden sogar einmal deutlich höhere Zahlen ermittelt: Auf jeden bekannten Diabetesfall kam in einer Untersuchung ein unerkannter. „Die Dunkelziffer liegt in jedem Fall in Millionenhöhe“, erklärt der Vorsitzende von „diabetesDE“, Prof. Thomas Danne. „Wir gehen von etwa zwei Millionen Betroffenen aus.“
Symptome bei Diabetes
Dass Typ-2-Diabetes oft lange unbemerkt verläuft, liegt daran, dass ein hoher Blutzuckerspiegel keine Schmerzen und jahrelang auch keine anderen Symptome verursacht. Langfristig sind es jedoch schwerwiegende Folgen, die sowohl Lebensqualität als auch Lebenserwartung der Betroffenen massiv beeinflussen: Erblindungen, Amputationen, Nierenversagen, Schlaganfälle. Menschen mit Diabetes haben ein um 40 bis 60 Prozent höheres Sterberisiko als nichterkrankte Vergleichspersonen.
Indem sie die Krankheit in den Mittelpunkt des Weltgesundheitstages rückt, will die WHO auf die Risiken, aber auch auf die Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes aufmerksam machen. Die Krankheit wäre oft vermeidbar, denn nicht nur die genetische Veranlagung lässt das Risiko für Typ-2-Diabetes steigen, sondern auch ein großer Bauchumfang, Bewegungsmangel und starkes Übergewicht. "Kommentar