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Leichtathletik: „Schwierig, aber im Grunde richtig!“

Leichtathletik

„Schwierig, aber im Grunde richtig!“

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    Ob die olympische Flagge in Rio de Janeiro neben der russischen im Wind flattern wird, ist noch nicht abzusehen. Zumindest für die russischen Leichtathleten ist nach der Entscheidung des CAS eine Teilnahme bei Olympia in weite Ferne gerückt.
    Ob die olympische Flagge in Rio de Janeiro neben der russischen im Wind flattern wird, ist noch nicht abzusehen. Zumindest für die russischen Leichtathleten ist nach der Entscheidung des CAS eine Teilnahme bei Olympia in weite Ferne gerückt. Foto: Yuri Kadobnov/afp

    Nun ist es also offiziell: Der internationale Sportgerichtshof CAS (Court for Arbitration for Sports) hat die Sperre der russischen Leichtathletik für internationale Wettkämpfe bestätigt. Für die russischen Läufer, Springer und Werfer ist Olympia damit in weite Ferne gerückt. Für Heinz Schrall, den Vorsitzenden der DJK Friedberg und des schwäbischen Leichtathletikverbandes hat der CAS „im Grunde“ richtig entschieden.

    „Es war sicherlich eine schwere Entscheidung und ich bin froh, dass ich sie nicht treffen musste – aber im Grunde ist sie richtig“, so Schrall. Dessen Grundsatz lautet „gedopt ist gedopt“ und Sportler, die mit unlauteren Mitteln kämpfen, hätten in den Stadien nichts zu suchen. „Wenn es wirklich so ist, dass in Russland staatlich sanktioniert gedopt wird, dass Doping gefördert und verschleiert wird – dann ist die Sperre richtig, auch wenn es vielleicht einige Unschuldige trifft“, meinte er. Dass eventuell einige saubere und nachweislich unschuldige russische Sportler vielleicht unter neutraler Flagge in Rio starten können, das würde der Bezirksvorsitzende begrüßen.

    Heinz Schrall ist ein Verfechter des sauberen Sports und er ist sich auch sicher, dass in anderen Ländern ebenfalls gedopt wird. Seine Forderung: Wer sich dem Kontrollsystem der Wada, der Welt-Anti-Doping-Behörde, nicht anschließt, wer dieses System unterläuft, der sollte ebenfalls ausgeschlossen werden. „Wir in Deutschland lassen uns zusätzliche nationale Kontrollen noch eine Menge Geld kosten. So ein System sollte überall eingeführt werden, vielleicht bekäme man dann das Problem Doping in den Griff“, so Schrall.

    Es helfe einem Athleten, der bei Olympia oder einer Weltmeisterschaft, Zweiter oder Dritter geworden ist, wenig, wenn der Sieger Jahre später des Dopings überführt und ihm der Titel aberkannt werde. „Dem Unterlegenen sind dann schon mögliche Werbeeinnahmen entgangen“, erklärte der Bezirksvorsitzende.

    Nun hofft Schrall, dass auch das IOC Härte zeigt. „Ich hoffe, dass IOC-Präsident Thomas Bach jetzt nicht zurückzieht – Freundschaft zu Putin hin oder her. Wenn er da nicht konsequent bleibt, dann kann er gehen“, meinte Schrall. Er ist damit auf einer Linie von Dagmar Freitag, der DLV-Vizepräsidentin und Sportausschussvorsitzenden des Deutschen Bundestags.

    Auch Stefan Gorol, 400-Meter-Sprinter der DJK Friedberg und ehemaliges Kadermitglied des DLV, siehrt die Sachlage ähnlich. „Also wenn der ganze Staat das Doping unterstützt, dann führt kein Weg an einem Generalausschluss vorbei“, erklärte der 24-Jährige. Gorol meinte aber auch, dass man den ungedopten Athleten die Möglichkeit geben müsse, ihre Unschuld zu beweisen und sie dann starten lassen solle. Auch Gorol, der des Öfteren unangemeldet kontrolliert worden war, lehnt Doping ab. „Es ist einfach unfair gegenüber den ehrlichen Sportlern“, so Gorol, der auch davon überzeugt ist, dass nicht nur in Russlang in größerem Stil gedopt werde. Wie sein Trainer Heinz Schrall hofft auch der 24-Jährige, dass das IOC hart bleibt. „Selbst wenn es eine politische Entscheidung ist, so kann es einfach nicht weitergehen“, meinte Gorol.

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