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Statt einem Modehaus soll in Mering eine neue Bäckerei entstehen
![Das Gebäude des ehemaligen Mode Seiler in Mering an der Augsburger Straße soll abgerissen werden. Dort soll ein Wohn- und Geschäftshaus mit Bäckerei entstehen. Das Gebäude des ehemaligen Mode Seiler in Mering an der Augsburger Straße soll abgerissen werden. Dort soll ein Wohn- und Geschäftshaus mit Bäckerei entstehen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Jahrelang stand das Wohn- und Geschäftshaus an der Augsburger Straße 1 in Mering leer. Nun soll das ehemalige Modehaus abgerissen werden.
![Statt einem Modehaus soll in Mering eine neue Bäckerei entstehen](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop58736836/8643055206-cv1_1-w40-owebp/Eva-Weizenegger?t=.jpg)
Die Schaufensterscheiben sind mit einer dicken Staubschicht bedeckt, der Eingangsbereich des ehemaligen Modehauses Seiler in Mering hat auch schon ein mal glanzvollere Zeiten erlebt, und am Vorplatz herrscht gähnende Leere. Das Areal im Herzen der Marktgemeinde kam immer mehr herunter. Viele Meringerinnen und Meringer fragten sich, wann denn dort endlich wieder neues Leben einziehen würde.
2019 kam Bewegung in die Bauangelegenheit. Die Inhaber einer Augsburger Grundstücksverwaltung erwarben die Immobilie und stellten einen Bauantrag zur Erweiterung und Umbau des Objekts im Bauausschuss vor. Dieser sprach sich mit Mehrheit für die Pläne aus. Im Erdgeschoss hätten dort die Bäckerei einziehen sollen und eine kleine Wohnung mit etwa 40 Quadratmetern. Zudem wären im Obergeschoss und im Dachgeschoss insgesamt neun Wohnungen entstanden. Um die Stellplätze zu gewährleisten, hätten die Bauherren eine Tiefgarage geplant. Doch dieser Bauantrag wurde nun von den beiden Bauherren wieder zurückgezogen. Stattdessen soll nun das Geschäftshaus komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Die Initiative der Augsburger Bauherren wird in Mering begrüßt
Auch diesmal soll ein Gastraum mit den entsprechenden Nebenräumen im Erdgeschoss sowie eine Wohnung entstehen. In den drei Obergeschossen werden insgesamt neun Wohnungen eingeplant. Die Tiefgaragenzufahrt soll vom Westen her über den Frauenberg erfolgen. Mit einer Gesamthöhe von 14,39 Metern wird der Neubau fast einen halben Meter höher als das Bestandsgebäude. Die Fassade ist in abgetreppter Form mit einem Flachdach gestaltet. Zudem rückt der Neubau um etwa drei Meter näher an die Augsburger Straße. Um die Stellplatzauflagen zu erfüllen, sind auf dem Vorplatz vier Stellplätze vorgesehen. Die restlichen Parkflächen sind in der Tiefgarage oder müssen abgelöst werden, sofern sie vom Bauherrn nicht erbracht werden können.
![Nicht mehr so groß ist die Freifläche für den Neubau, für den das bestehende Geschäftshaus abgerissen wird. Nicht mehr so groß ist die Freifläche für den Neubau, für den das bestehende Geschäftshaus abgerissen wird.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Grundsätzlich begrüßten alle Mitglieder des Bauausschusses die Initiative der Augsburger Bauherren. "Wir freuen uns sehr, wenn hier wieder neues Leben einzieht", sagte Bürgermeister Florian Mayer. Er erklärte, dass es bereits Gespräche mit den Bauherren gegeben habe und diese auch bereit seien, die Einbeziehung des Vorplatzes in die Pläne für die Innenortsgestaltung mit aufnehmen zu lassen. Knackpunkt könnte die bislang im Erdgeschoss vorgesehene Wohneinheit sein. "Wir sind da bereits an einem Bebauungsplan für das Zentrum, der vorsieht, dass dort keine Wohnungen im Erdgeschoss vorgesehen sind", betonte Mayer. Diese Entscheidung habe für größere Diskussionen sowohl im Bauausschuss als auch im Marktgemeinderat gesorgt. Schließlich einigte man sich mit knapper Mehrheit für den Bebauungsplan. "Deshalb können wir hier auch keine Ausnahme erteilen", erklärte Mayer.
Bauvorhaben: Meringer UWG fordert gleiches Recht für alle
Georg Resch störte sich vorrangig an der Dach- und Fassadenform des Bauvorhabens. "Wir wissen, dass wir sehr wohl Kompromisse eingehen müssen, wenn wir unser Ortszentrum beleben wollen", betonte der CSU-Fraktionsvorsitzende. Doch diese Außenansicht passe sich nicht in die Umgebung ein. Dem stimmten auch die Vertreter von UWG, Grüne und SPD zu. Tobias Listl (Grüne) ergänzte: "Die Freifläche verschwindet wohl ersatzlos." Das sei sehr bedauerlich. Für Thomas Schiele (UWG) gilt es zu prüfen, wie viele Zufahrten zum Grundstück führen. "Wir müssen daran denken, dass wir anderen Bauherren deshalb bereits ihre Projekte abgelehnt haben."
Um den noch nicht rechtskräftigen Bebauungsplan nicht zu gefährden, können die Mitglieder des Bauausschusses nun eine Veränderungssperre erlassen. Aber zu diesem harten Instrument wollten die Rätinnen und Räte nicht greifen. Mit einer Gegenstimme erteilten sie das gemeindliche Einvernehmen nicht, da die Wohnnutzung im Erdgeschoss den künftigen Festsetzungen des Bebauungsplans widerspricht. Derzeit wird auch kein Einvernehmen zur Abweichung für die Abstandsflächen erteilt. Auch der Spielplatznachweis sei nicht erbracht, der aufgrund der neuen Satzung erforderlich wäre. Zudem fehlen drei Stellplätze, deren Ablöse momentan nicht zugestimmt wird. Stattdessen beantragt der Bauausschuss eine Zurückstellung des Baugesuchs beim Landratsamt. Wenn das Landratsamt dieser nicht zustimmt, wird letztlich doch eine Veränderungssperre nötig werden.
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