Ein Café soll die Meringer Ortsmitte attraktiver machen
Die Meringer Räte stimmen für den Umbau des ehemaligen Modehauses Seiler. Warum Bürgermeister Kandler „nicht den Eichmann“ macht.
Den Ortskern in Mering wieder zu beleben, das haben sich alle Parteien auf ihre Fahnen für den Kommunalwahlkampf 2020 geschrieben. Doch als es in der Bauausschusssitzung am Montagabend darum ging, dass im ehemaligen Modehaus Seiler ein Café mit Bäckerei aufmachen will, wurde über Stellplatzsatzung, Zufahrten und Parkverbote diskutiert.
„Wir wollen hier doch nicht unnötig die Sache verkomplizieren“, plädierte Götz E. Brinkmann (SPD/parteifrei) für den Bauantrag. Dieser sieht für das Gebäude an der Augsburger Straße 1 eine Sanierung des leer stehenden Hauses vor. Zudem soll statt dem bisherigen Tonnengewölbe im Keller eine Tiefgarage entstehen. Im Erdgeschoss wird eine Backerei mit Café entstehen. Außerdem werden insgesamt zehn Wohneinheiten entstehen. Im hinteren Bereich soll ein Flachdachbau entstehen, zur Augsburger Straße wird das Geschäftshaus mit Satteldach konzipiert. Bürgermeister Hans-Dieter Kandler erläuterte, dass genügend Stellplätze vorhanden seien. Jedoch die Stellplatzsatzung nicht erfüllt sei, weil oberirdisch ein Parkplatz fehle. „Wir sehen aber, dass bei einem Café eine Außenbewirtung doch wünschenswert ist und können deshalb auf einen oberirdischen Stellplatz verzichten“, so Kandler. Darüber waren sich die Räte schnell einig.
Mehr Autos im Meringer Zentrum
Für Diskussionen sorgte aber die Erschließung der Tiefgarage über den Frauenberg. Dieser gilt als Ortsstraße, ist jedoch sehr eng und steil. „Ich glaube nicht, dass die Tiefgarage mit einem Gegenverkehr am Frauenberg funktioniert“, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Resch. Er plädierte dafür, dass der im Gemeindebesitz befindliche Grünstreifen weiter bei der Kommune bleibe, um so eventuell den Frauenberg an dieser Stelle zu erweitern. Auch vonseiten der Verwaltung machte man auf die Problematik des Begegnungsverkehrs am Frauenberg aufmerksam: „Dies führt durch das erhöhe Fahrzeugaufkommen zu Problemen in Form von sich rückwärtsbewegenden Fahrzeugen im Bereich des Frauenbergs und eventuell auch zu unerwünschten Rückwärtsbewegungen in die Augsburger Straße hinein.“
Weitere Themen im Meringer Bauausschuss
Grundschule Bürgermeister Kandler erklärte, dass er den Bauantrag für die Container an der Grundschule II in der Ambérieustraße mittels einer dringlichen Anordnung an die zuständige Genehmigungsbehörde weitergeleitet habe. „Machen Sie mir jetzt hier nicht den Eichmann“, warnte er die Räte und erklärte, warum dieses schnelle Handlen notwendig war. Er spielte damit auf den Friedberger Bürgermeister Roland Eichmann an, der die Bahnhofstraße ohne Genehmigung des Stadtrates hatte umbauen lassen. Um die Fundamente für die Container rechtzeitig erstellen zu können, dürfe es zu keiner zeitlichen Verzögerung kommen. „Bis Ostern müssen wir das über die Bühne gebracht haben“, so Kandler. Die Räte stimmten dem Bauantrag nachträglich zu.
Hortneubau Mit zwei Gegenstimmen wurde der Antrag für den fünfgruppigen Kinderhort an der Ambérieustraße im Bauausschuss durchgewunken. CSU-Marktgemeinderat Stefan Enzensberger: „Ich bin der Meinung, dass die politischen Zeichen für die Ganztagsschule bei den Grundschulen stehen und wir deshalb etwas planen, was schon bald nicht mehr ausgelastet sein wird.“ Sein Fraktionskollege Georg Resch begründete sein Nein damit: „Mir gefällt die Kubatur und die Lage des Gebäudes nicht.“ Bürgermeister Kandler zu den Einwänden: „Geschmackliche Interessen sowie die politische Lage stehen nicht zur Debatte, wenn es darum geht nach baurechtlichen Gesichtspunkten den Antrag zu bewerten.“ Ein „Gefällt mir nicht“ gelte eben nicht als Kriterium.
Baugebiet Oberfeld Götz E. Brinkmann fragte bei Marktbaumeister Armin Lichtenstern nach, wie denn der Stand der Dinge bei der Böschungsabsicherung im Baugebiet Oberfeld sei. Es habe ja einen Auftrag an ihn gegeben, Angebote einzuholen, wie teuer eine Hangabsicherung sei, die notwendig werde im Bereich des Fuß- und Radwegs. Lichtenstern stellte einige Varianten vor und machte dazu auch Preisangaben. Brinkmann: „Der Auftrag ist erfüllt, doch darüber werden wir noch in einer weiteren Bauausschusssitzung diskutieren müssen.“
Lavendelweg Am Lavendelweg sollen drei Lampen für eine bessere Beleuchtung sorgen. Vor allem Kinder, die zum Spielplatz wollen, seien so sicherer unterwegs. Die Kosten dafür belaufen sich auf zirka 17000 Euro. Stefan Enzensberger kritisierte die hohen Kosten: „Ich denke, dass diese Maßnahme nicht notwendig ist angesichts der zunehmenden Lichtverschmutzung.“ Grünen-Gemeinderat Klaus Becker: „Vielleicht können wir nach Lampen suchen, die insektenfreundlicheres Licht haben.“ Mit drei Gegenstimmen wurde die Maßnahme beschlossen.
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