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Mering: Mit dem Alpenverein haben auch Jugendliche Freude am Bergwandern

Mering

Mit dem Alpenverein haben auch Jugendliche Freude am Bergwandern

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    Eine Eistour am Monte Cevedale (3769 Meter) im Sommer 2022 nutzen Jonathan Lidl und seine Kameraden für ein Statement zum Klimaschutz.
    Eine Eistour am Monte Cevedale (3769 Meter) im Sommer 2022 nutzen Jonathan Lidl und seine Kameraden für ein Statement zum Klimaschutz. Foto: Michael Schmerbeck

    Jonathan Lidl aus Mering ist 14 Jahre alt. Er besucht die neunte Klasse des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums in St. Ottilien und ist schon seit seiner Geburt im Deutschen Alpenverein (DAV). Richtig aktiv in der Jugendabteilung J

    Wandern – allein bei diesem Wort stellt sich bei vielen Kindern und Jugendlichen schlechte Laune ein. Doch dass es auch anders geht, zeigt die Jugend des deutschen Alpenvereins (JDAV) in Mering. In meiner Erfahrung habe ich wandern nie als langweilig wahrgenommen. Ein Ausflug in die Berge bedeutete und bedeutet immer noch Freude und Spaß pur. Und da hat sicher auch meine Mitgliedschaft beim JDAV beigetragen. 

    Die Jugend des Alpenvereins lernt auch das Alpinklettern mit Sicherung am Seil, hier am Aggenstein im November 2022.
    Die Jugend des Alpenvereins lernt auch das Alpinklettern mit Sicherung am Seil, hier am Aggenstein im November 2022. Foto: Thomas Lidl

    Die Alpen, wie auch andere Gebirge oder Mittelgebirge, sind für viel mehr gut als für stupides Dahinlaufen auf steilen Fahrwegen. Nur wer sich über diesen Horizont hinauswagt, der wird die Berge richtig kennenlernen. Die Schönheit der Bergwelt erfahren, das hat sich der DAV schon vor über 200 Jahren auf die Fahne geschrieben. Und für junge Leute hat sich die JDAV gegründet, die Jugend des Deutschen

    Bei den Jugendgruppen des Alpenvereins ist das Gemeinschaftsgefühl groß

    Die Berge mit Spaß erfahren, das ist möglich – auch für Kinder und Jugendliche. Denn wenn man die Möglichkeiten, die das alpine Gelände bietet, nutzt, bleibt ein Ausflug ins Gebirge immer in schöner Erinnerung. Alpinklettern und Paddeln auf Bergflüssen sind bei jungen Leuten eben viel beliebter als nur mit den Eltern auf einen Berg zu laufen. 

    Weil das Gemeinschaftsgefühl das Wandern erst richtig zum Vergnügen macht, geht es beim Alpenverein für die Kinder und Jugendlichen in der Gruppe ins Gebirge.
    Weil das Gemeinschaftsgefühl das Wandern erst richtig zum Vergnügen macht, geht es beim Alpenverein für die Kinder und Jugendlichen in der Gruppe ins Gebirge. Foto: Johanna Walch

    Doch was zuerst einmal einen großen Teil des Vergnügens ausmacht, das man beim JDAV oder anderen Jugendgruppen erleben kann, ist das Gemeinschaftsgefühl. Es hat mir viel mehr Freude bereitet, die Flora und Fauna des Gebirges zusammen mit anderen Kindern kennenzulernen und auch heute noch klettere ich lieber zusammen mit Freunden und diskutiere mit ihnen über die Route. Oder ich nutze eine Wanderung schlicht dafür, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Hinzu kommt die gemeinsame Anreise, sooft es geht mit dem öffentlichen Nahverkehr, die in der Gruppe auch schon ein toll Erlebnis ist. 

    Aber beim JDAV konnte ich noch viel mehr erleben: Gletscher, Gämsen und grandiose Wände für das Alpinklettern. Aber was ist Alpinklettern eigentlich genau? Schlicht gesagt kann man dieses Wort mit Mehrseillängenklettern beschreiben. Konkreter: Wie beim normalen Klettern wird der Kletterer vom Sicherer mit einem Seil gesichert. Doch statt am Ziel sich wieder abzulassen, sichert der Kletterer nun den Sicherer nach und die ganze Prozedur kann von vorn beginnen. Und dieses Mehrseillängenklettern findet in alpinem Gelände statt. 

    Kinder und Jugendliche üben für das Klettern im Gebirge

    Die älteren Kinder und Jugendliche üben in ihren wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden alle Fähigkeiten für einen solchen Ausflug ins Gebirge. Wenn man nach ein paar Stunden Zustieg am Einstieg der Route ankommt, herrscht erst einmal Nervosität. Doch auf das Seil und das übrige Sicherungsmaterial ist voller Verlass, am Gipfel ist allen das Grinsen ins Gesicht gemeißelt. Und mit ausreichend Bergerfahrung könne sich auch schon junge Leute auf Hochtouren und Gletscherbesteigungen wagen. 

    Jonathan Lidl oberhalb vom Kloster Ettal.
    Jonathan Lidl oberhalb vom Kloster Ettal. Foto: Beatrice Lidl

    Für die Jüngeren reicht oft ein schlichter Ausflug mit der Gruppe in die Berge aus. Und was soll da jetzt der Unterschied zu Ausflügen mit den Eltern sein, werden jetzt wohl viele fragen. Wenn man die Natur bewusst wahrnimmt und nach besonderen Gegenständen Ausschau hält, egal ob Kletterbaum oder ein schönes Blatt, bereitet das Finden immer Vergnügen. Und die Berge halten noch viel mehr Möglichkeiten für den gewillten Bergsteiger bereit. Wobei diese nicht immer direkt mit den Bergen zu tun haben. 

    Wildflüsse hinunterraften, an Felsen bouldern oder Radeln. Und auch der Winter stellt keinen Grund dar, die Aktivitäten einzustellen. Jetzt, wo es oft schon zu kalt für eine Wanderung ist und der erste Schnee fällt, finden beim JDAV Indoor-Aktivitäten statt. Egal, ob Fahrt in die Kletterhalle oder ins Spaßbad, die Gruppe ist immer dabei. Und wenn dann der richtige Winter ins Land gezogen ist, sind auch die Berge wieder der optimale Ort, um Spaß zu haben. Im Januar steht der Schneetag an, an dem man gemeinsam in die Berge fährt, um dort Schlitten zu fahren. Im Februar gibt es eine Ski- und Schneehütte. 

    Auch im Winter ist bei der Jugend des Alpenvereins viel los

    Alles Outdooraktivitäten, die in der Gruppe mehr Freude machen. Das kann ich aus Erfahrung berichten. Zusammenfassend kann ich also behaupten, dass das Wandern in der Gruppe einfach viel spaßiger ist und man in den Bergen viel mehr erleben kann, als es für viele Kinder und Jugendliche den Anschein hat. 

    Jonathan Lidl ist seit Geburt Mitglied im Alpenverein. Er möchte noch mehr Jugendliche fürs Bergwandern und die Angebote des DAV interessieren. Dieses Foto entstand bei einer Tour zum Morteratschgletscher in der Schweiz.
    Jonathan Lidl ist seit Geburt Mitglied im Alpenverein. Er möchte noch mehr Jugendliche fürs Bergwandern und die Angebote des DAV interessieren. Dieses Foto entstand bei einer Tour zum Morteratschgletscher in der Schweiz. Foto: Beatrice Lidl

    Und ein einfacher Weg, um all das unter einen Hut zu bekommen, ist sich einem Bergsportverein, wie dem DAV oder auch den Naturfreunden oder anderen Gruppierungen, anzuschließen. Beim JDAV Mering gibt es aktuell vier Jugendgruppen, die in ihren Gruppenstunden aber noch viel mehr als Wandern in den Fokus stellen: Klettern und Bouldern, Gemeinschaft erleben und kreativ werden und noch vieles mehr. Die Gruppen für Kinder bis zwölf Jahre sind leider schon belegt, in der Gruppe der 13- bis 18-Jährigen, die sich freitags von 16 bis 18 Uhr an der Kletteranlage an der Wertstoffsammelstelle trifft, sind aber noch Plätze frei. Und alle Eltern mit jüngeren Kindern müssen auch nicht verzweifeln. Es besteht noch die Möglichkeit, bei der Familiengruppe mitzumachen, was den Vorteil hat, dass die Eltern auch noch Spaß haben. Für alle, die einfach nur Bouldern wollen, besteht die Möglichkeit, dies mittwochs ab 19.30 Uhr an der Kletteranlage in Mering zu tun. Wessen Interesse jetzt geweckt ist, der kann über die E-Mail-Adresse jugendleitung@alpenverein-mering.de Kontakt aufnehmen. 

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