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Landkreis Donau-Ries: Reaktionen auf Tod der Queen: "Ich erhebe mein Glas auf die Königin"

Landkreis Donau-Ries

Reaktionen auf Tod der Queen: "Ich erhebe mein Glas auf die Königin"

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    Janet Fizz Curtis und ihr Mann Andy Curtis trauern um die Queen. Das Ehepaar hat im Lockdown 2020 seine Liebe zum Donau-Ries-Kreis entdeckt und kommt immer wieder für längere Zeit hierher.  Am Donnerstag weilte es in Donauwörth.
    Janet Fizz Curtis und ihr Mann Andy Curtis trauern um die Queen. Das Ehepaar hat im Lockdown 2020 seine Liebe zum Donau-Ries-Kreis entdeckt und kommt immer wieder für längere Zeit hierher. Am Donnerstag weilte es in Donauwörth. Foto: Barbara Würmseher

    Für das britische Ehepaar Janet Fizz Curtis und Andy

    Am Donnerstagabend erreichte sie dann über BBC jene Nachricht, die bei Menschen rund um den Erdball Betroffenheit auslöste: Elizabeth II. ist tot. Es gibt wohl nur wenige, die sie nicht gekannt und nicht vor ihrer Persönlichkeit Respekt gehabt haben. "Nach dieser traurigen Neuigkeit habe ich mein Glas auf die Königin erhoben und mit Oettinger Bier auf sie angestoßen", schildert der 57-jährige Andy Curtis seine erste Reaktion. Er bekennt, dass er "sehr traurig" ist. Mit dem Tod der Königin ende eine Ära. Auch Janet Fizz Curtis (60) hat die Kunde mit Trauer aufgenommen: "Ich bin keine Royalistin, aber ich habe sie bewundert. Sie war eine großartige Frau!"

    Beide hatten auch persönliche Begegnungen mit der Queen, an die sie sich gerne erinnern. Andy half ihr einmal bei einer Autopanne, als sie wie so oft durch den öffentlichen Park von Schloss Sandringham in der Grafschaft Norfolk unterwegs war: "Die Königin fuhr einen Range Rover und hatte einen Reifenschaden. Ich habe früher beim AA (ADAC) gearbeitet und wurde zum Reparieren dorthin geschickt. Da hab ich sie gesehen, aber nicht mit ihr gesprochen."

    An ihrem sechsten Geburtstag traf Janet Fizz Curtis auf die Queen

    Seine Frau traf sogar zweimal auf die Monarchin: "An meinem sechsten Geburtstag bereiste sie die Stadt Warrington, wo ich lebte. Meine Mutter nahm mich mit zu all den anderen Leuten auf der Straße. Ich hatte großes Glück, denn ich stand richtig und die Queen saß hinten in ihrem Auto auf meiner Seite. Ich sah sie winken und lächeln." Das zweite Mal war 2015 in Windsor: "In einer offenen Kutsche ohne jeden Schutz fuhr Elizabeth II. von

    Und was halten die beiden Briten von ihrem neuen König Charles III.? "Ich denke, er hat eine Menge von seiner Mutter gelernt, deshalb wird er ein guter Regent werden", vermutet Andy. Janet interessiert sich wenig für Charles: "Niemand kann jemals so diplomatisch sein, wie es die Queen war. Charles hat bereits Fehler gemacht und er wird weitere machen - so wie ganz normale Menschen auch." Dennoch mögen beide Eheleute die königliche Familie: "Sie verleiht unserem Land ein Gefühl von Anstand, ein Gefühl von Stolz."

    Noch näher als die normale englische Bevölkerung kamen Mitglieder des deutschen Hochadels, die in unserem Landkreis leben, der Königin. Die im Donau-Ries ansässigen Fürstenhäuser Oettingen-Wallenstein und Oettingen-Spielberg sind eng mit der königlichen Familie verbunden und besuchen sich auch wechselseitig. So hat auch dort der Tod Elizabeth II. Betroffenheit ausgelöst. Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein hat die Queen mehrmals getroffen, erinnert sich aber vor allem an eine Begegnung. Man sei in kleinerer Runde auf dem Land unterwegs gewesen, als sich ihm plötzlich von hinten eine ältere Dame in Gummistiefeln genähert und freundlich gegrüßt habe. Es war die Königin. "Sie stapfte mit uns durch den Regen." Am Abend jenes Tages wurde Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein sogar eine besondere Ehre zuteil: Er durfte beim Dinner neben der Monarchin sitzen.

    Beziehungen im Donau-Ries: "Prinz Philipp hat meine Großeltern oft besucht"

    Worüber spricht man mit der Queen beim Abendessen? Er habe sich an den Themen Pferde und Hunde versucht – doch die Queen sei ein absoluter Konversationsprofi gewesen. Zu den Windsors hat die Familie Oettingen-Wallerstein auch über Carl-Eugens Mutter Lioba, eine Geborene zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Kontakt: "Prinz Philipp hat meine Großeltern relativ oft besucht."

    Carl Eugen zu Oettingen-Wallerstein.
    Carl Eugen zu Oettingen-Wallerstein. Foto: Oettingen-Wallerstein

    Natürlich habe jeder gewusst, dass auch die Queen nicht ewig leben könne, jedoch: "Wenn der Tag kommt, will man es nicht wahrhaben." Schon bei den Feierlichkeiten heuer zum 70. Thronjubiläum sei es auffällig gewesen, dass die Queen an vielen Terminen nicht teilgenommen habe. "Das war für sie schon ungewöhnlich", sagt der Erbprinz. Elizabeth II. sei die Verkörperung von Beständigkeit gewesen. Vor ihrem Lebenswerk könne man sich tief verneigen. König Charles III. müsse jetzt einen "Riesenschuh" füllen: "Er wird das aber sicher gut machen – mit seinem eigenen Stil. Das wird extrem spannend."

    Albrecht Ernst Fürst zu Oettingen-Spielberg teilt in einer E-Mail mit: "Queen Elizabeth II. war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Zeitgeschichte und über Jahrzehnte war sie für Generationen durch ihre Beständigkeit ein Anker in der Zeit." Mit ihrem Tod sei eine Ära zu Ende gegangen. "Durch ihre Souveränität, ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Würde war sie beispielgebend für die Welt."

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