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Dillingen: "Lebenswerte Räume" in der neuen Dillinger Regens-Wagner-Zentrale

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"Lebenswerte Räume" in der neuen Dillinger Regens-Wagner-Zentrale

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    Kunstwerke von Bewohnern und Bewohnerinnen aus allen Regens-Wagner-Einrichtungen sind in der hinterleuchteten Glaswand der Verwaltungszentrale zu sehen.
    Kunstwerke von Bewohnern und Bewohnerinnen aus allen Regens-Wagner-Einrichtungen sind in der hinterleuchteten Glaswand der Verwaltungszentrale zu sehen. Foto: Berthold Veh

    Magdalena Seiler ist zu beneiden. Sie hat ihr Büro im vierten Obergeschoss der neuen Regens-Wagner-Verwaltungszentrale in Dillingen und von dort einen schönen Blick auf die Katharinenkirche und den Westen der Stadt. Die Mitarbeiterin des Sozialwerks sieht von oben auch auf die Regens-Wagner-Schule. "Ich habe auf diese Weise eine Verbindung zu der Einrichtung, für die ich zuständig bin", freut sich . Sie zählt zu den etwa 100 Mitarbeitenden der Verwaltungszentrale, die früher auf fünf Standorte in Dillingen verteilt waren und nun gemeinsam in einem Haus arbeiten. Zu ihnen gehört auch Schwester Antonia Stegmiller, die sich seit 47 Jahren in der Regens-Wagner-Direktion engagiert. Die Franziskanerin ist ebenfalls glücklich über das Arbeiten in dem neuen Haus, das am Montagnachmittag feierlich eröffnet wird. "Die Räume sind wunderschön, aber auch funktional, wir haben kurze Wege zueinander", erläutert die Schwester. 

    Büro mit Aussicht: Mitarbeiterin Magdalena Seiler blickt auf die Katharinenkirche (Foto) und die Regens-Wagner-Schule, für die sie zuständig ist.
    Büro mit Aussicht: Mitarbeiterin Magdalena Seiler blickt auf die Katharinenkirche (Foto) und die Regens-Wagner-Schule, für die sie zuständig ist. Foto: Berthold Veh

    16,8 Millionen Euro hat Regens Wagner in das neue Verwaltungsgebäude investiert, informiert Direktor Rainer Remmele bei der Begrüßung der Mitarbeitenden und der geladenen Gäste im Foyer. Die Trompeter Julian Kiffe und Tizian Foag sorgen für festliche Klänge. Und auch Sternsinger treten bei der Segnung der neuen Verwaltungszentrale des großen Sozialwerks auf, das Seelsorger Johann Evangelist Wagner und die Franziskanerin Theresia Haselmayr vor gut 175 Jahren gegründet haben. Inzwischen kümmern sich rund 7500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in 15 regionalen Zentren (14 davon in Bayern, eines in Ungarn) um etwa 9300 Menschen mit Behinderungen. 

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    Regens Wagner hat in Dillingen seine neue Verwaltungszentrale mit einem Festakt eröffnet. Nicht nur auf der Dachterrasse gibt es schöne Ausblicke.

    Direktor Remmele: "Räume sind entscheidend, ob Leben gelingen kann"

    Remmele weist bei dem Festakt auf die Bedeutung der Architektur hin. Räume seien entscheidend, ob Leben gelingen kann. Die neue Verwaltungszentrale zwischen dem Regens-Wagner-Hauptgebäude beim Taxispark und der alten Direktion sei mit der Absicht gebaut worden, "lebenswerte Räume" zu schaffen, betont der Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen. Der Bau sei aber nicht ganz fertig, die Gestaltung der Außenanlagen und der Gedenkstätte im Wehrturm der einstigen Dillinger Stadtmauer ist noch nicht abgeschlossen. Dort soll an Menschen mit Behinderungen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus misshandelt und ermordet wurden. Weil sich der Bau der Zentrale etwas verzögert hat, wird die Gedenkstätte nun nicht am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, eingeweiht, sondern am 8. Mai. Damit sollen dann die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen des Regens-Wagner-Werks abgeschlossen werden. 

    Freude über das gelungene Werk auf der Dachterrasse der neuen Verwaltungszentrale: (von links) Architekt Christian Hertneck, Bezirksrat Johann Popp, Gerhard Reile, Matthias Bühler, Frank Kunz, Hildegard Wanner (Stiftungsrat), Markus Müller, Gerda Friedel und Rainer Remmele.
    Freude über das gelungene Werk auf der Dachterrasse der neuen Verwaltungszentrale: (von links) Architekt Christian Hertneck, Bezirksrat Johann Popp, Gerhard Reile, Matthias Bühler, Frank Kunz, Hildegard Wanner (Stiftungsrat), Markus Müller, Gerda Friedel und Rainer Remmele. Foto: Berthold Veh

    Stiftungsvorstandsmitglied Gerhard Reile sagt, die neue Verwaltungszentrale sei ein Haus für die Mitarbeitenden, ein Haus für die Menschen mit Behinderungen und ein Haus für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Dilllingen. Etwa 100 Menschen hätten hier Arbeitsplätze, bei der Gedenkstätte in der Erzbischof-Stimpfle-Straße entstehe ein öffentlich zugänglicher Platz. Geschäftsführer Michael Weinbrenner von der Haindl + Kollegen Architekten GmbH in München lässt die Planungszeit Revue passieren, die 2015 mit der Suche nach einem geeigneten Standort begonnen habe. Die neue Verwaltungszentrale sei hochwertig, aber nicht protzig, die aneinandergereihten Büroflächen böten wechselnde Ein- und Ausblicke. Architekt Christian Hertneck, so Weinbrenner, habe hier im Team etwas sehr Beeindruckendes geschaffen. Hertneck selbst zeigt sich gegenüber unserer Redaktion überzeugt, dass sich die Sichtziegel-Fassade, die nicht gepflegt werden muss, ausgezeichnet in die Umgebung zwischen Altstadt und Katharinenkirche einfüge.

    Geschäftsführer Michael Weinbrenner (Zweiter von rechts) von der Münchner Planungsfirma Haindl + Kollegen übergab Direktor Rainer Remmele (links) im Beisein der Stiftungsvorstandsmiglieder Gerhard Reile (Zweiter von links) und Matthias Bühler den symbolischen Schlüssel.
    Geschäftsführer Michael Weinbrenner (Zweiter von rechts) von der Münchner Planungsfirma Haindl + Kollegen übergab Direktor Rainer Remmele (links) im Beisein der Stiftungsvorstandsmiglieder Gerhard Reile (Zweiter von links) und Matthias Bühler den symbolischen Schlüssel. Foto: Berthold Veh

    Oberbürgermeister Kunz: "Standort könnte kaum besser gewählt sein"

    Zu den Gratulanten zählen auch Oberbürgermeister Frank Kunz und Landrat Markus Müller. Das "segensreiche Wirken" des Regens-Wagner-Werks habe vor mehr als 175 Jahren in Dillingen seinen Anfang genommen, sagt der Rathauschef. Die Regens-Wagner-Stiftungen entwickeln sich seinen Worten zufolge ständig weiter, "immer orientiert an den Menschen mit ihren Bedürfnissen". Regens Wagner habe mit der neuen Verwaltungszentrale ein modernes, offenes und helles Gebäude geschaffen. "Der Standort am Eingangstor zu unserer Altstadt könnte kaum besser gewählt sein", sagt der Oberbürgermeister. Einst sei die Stadtmauer dort ein Bollwerk der Abgrenzung gewesen, das neue Haus an dieser Stelle durchbreche jedoch Mauern und bereite der Inklusion in vielen Regens-Wagner-Einrichtungen in Bayern den Weg. Landrat Müller betont: "Regens Wagner ist eine starke Lobby für das Leben." Die Investition von 16,8 Millionen Euro sei ein Statement, dass Regens Wagner an seine Vision und Mission glaube, die Zukunft für Menschen mit Behinderungen zu gestalten. 

    Architekt Christian Hertneck war an dem Projekt beteiligt.
    Architekt Christian Hertneck war an dem Projekt beteiligt. Foto: Berthold Veh

    Nach der Segnung des Hauses durch Pfarrer Rainer Remmele hat Regens-Wagner-Stiftungsratsvorsitzende Gerda Friedel das letzte Wort. "Sie haben ein schönes Haus bezogen", sagt die Franziskanerin. Dieses Haus brauche aber noch Leben, ein Herz und eine Seele. Und dies seien die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 

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