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"Kinder in der digitalen Welt": CDU-Expertin: Eltern für Internet-Verhalten ihrer Kinder fit machen

"Kinder in der digitalen Welt"

CDU-Expertin: Eltern für Internet-Verhalten ihrer Kinder fit machen

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    Schon kleine Kinder surfen viel im Internet. Wie können Eltern sie dabei begleiten? Symbolbild
    Schon kleine Kinder surfen viel im Internet. Wie können Eltern sie dabei begleiten? Symbolbild Foto: Jens Wolf (dpa)

    Angesichts wachsender Internet-Nutzung schon von kleinen Kindern sieht die stellvertretende Unions-Fraktionschefin Nadine Schön noch einigen Nachholbedarf bei Eltern. "Es ist das Recht, aber auch die Pflicht der Eltern, ihre Kinder im digitalen Zeitalter an die Hand zu nehmen. Was noch etwas fehlt, sind gute Schulungsmaßnahmen für diese Eltern", sagte die CDU-Fachpolitikerin für Familienpolitik und Digitale Agenda der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Denn viele kapitulieren sehr schnell, wenn sie merken, dass ihre Kinder viel fitter sind am PC und im Internet." 

    Studie "Kinder in der digitalen Welt"

    Um Internet- und Computernutzung von Kita- und Grundschulkindern geht es in einer neuen Studie, die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) am Mittag in Berlin vorstellt. Das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat den Report "Kinder in der digitalen Welt" mit dem Sozialforschungsinstitut Sinus erarbeitet. Dafür wurden 1832 Eltern Drei- bis Achtjähriger und 1029 Kinder von sechs bis acht Jahren befragt. Nach vorab bekanntgewordenen Ergebnissen der Studie nutzt schon jeder zehnte Dreijährige in Deutschland das Internet. In der Gruppe der Drei- bis Achtjährigen gehe statistisch gesehen jedes dritte Kind ins Netz.

    Der technische Jugendschutz müsse verbessert werden, forderte Schön. "Die Schutzprogramme, die es zurzeit gibt, funktionieren fast alle nur auf dem Android-System. Man sollte sich daher Gedanken über einen Innovationsfonds machen, mit dem diese Programme weiter ausgebaut und etabliert werden." Sie habe allerdings in diesem Zusammenhang "die Befürchtung, dass zwischen Bund und Ländern die Beharrungskräfte sehr groß sind und man nicht auf eine gemeinsame Linie kommt. Es wäre daher auch sinnvoll, wenn Frau Schwesig noch mal einen Vorstoß machen und sich mit den Ländern zusammensetzen würde."

    Eltern sollen mit Hilfe den Kindern Medienkompetenz vermitteln

    Die 32-jährige Bundestagsabgeordnete verwies auf den schwarz-roten Koalitionsvertrag, in dem ein Modellprojekt "Freiwilliges Soziales Jahr Digital" anvisiert worden sei. Mit Hilfe internet-affiner junger Leute könne Eltern Medienkompetenz vermittelt werden. Denn darum gehe es: "Wie kommt man an die Eltern heran?" Kindergärten und Schulen seien wichtig als Ergänzung und Hilfestellung für Kinder in der digitalen Welt. Schön sagte, sie sehe auch die Medien in der Pflicht. "So etwas wie früher "Der siebte Sinn" müsste es auch für den Bereich Digitales geben - als niedrigschwelliger Weg in die Wohnzimmer."

    Die stellvertretende Fraktionschefin warnte vor einer immer stärkeren "sozialen Spreizung": "In bildungsnahen Haushalten wachsen Kinder und Jugendliche sehr gut mit Medienkompetenz und Digitalisierung auf. In bildungsferneren wird das Angebot zwar auch genutzt, aber eher im Sinne von Spielen." Wenn man Eltern und Kinder nicht begleite und wenn diese Medien nicht schon in Kindergarten und Schule verwendet würden, "dann geht diese Spreizung weiter auseinander", sagte Schön. "Da gilt es früh gegenzusteuern - schon allein unter dem Aspekt Teilhabe und Chancengerechtigkeit." dpa/AZ

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