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Landtagswahl: Wagenknecht-Partei attackiert SPD in Brandenburg

Landtagswahl

Wagenknecht-Partei attackiert SPD in Brandenburg

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    Robert Crumbach, Landesvorsitzender der brandenburgischen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht Brandenburg (BSW).
    Robert Crumbach, Landesvorsitzender der brandenburgischen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht Brandenburg (BSW). Foto: Carsten Koall, dpa

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht geht mit einer Kampfansage an die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke in den brandenburgischen Landtagswahlkampf. "Die seit fast 34 Jahren ununterbrochen von der

    Das Versprechen: Mehr Leistungen des Staats

    Crumbach versprach eine künftige Landespolitik mit umfassenden staatlichen Leistungen. Dazu zählte er: bezahlbare Wohnungen, bessere Pflegeleistungen, den Erhalt aller Kliniken in Brandenburg, mehr Lehrer, kostenloses Schulessen, beitragsfreie Kitas, Investitionen in Straßen und Schiene, eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen. "Das Ignorieren von Problemen muss aufhören", sagte Crumbach. Der für 2038 vereinbarte Kohleausstieg in der Lausitz werde nur kommen, wenn dort der Strukturwandel wirklich gelinge.

    Im mehr als 60 Seiten starken BSW-Wahlprogramm finden sich etliche weitere Forderungen. Dazu gehören ein "Stopp der unkontrollierten Migration", ein Genderverbot in Schulen und Behörden, ein Handyverbot in Grundschulen und die Absage an Tempo 120 auf Autobahnen. Weiter heißt es: "Um die Bürger vor Bespitzelung und Manipulation zu schützen, setzen wir uns für eine Begrenzung der Befugnisse des Verfassungsschutzes ein." Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll nicht mehr Geld bekommen. 

    Das BSW-Topthema: Frieden in der Ukraine

    Parteigründerin Sahra Wagenknecht sprach beim Landesparteitag vor allem über bundespolitische Ziele und das Thema Frieden. Die Ukraine solle zu Verhandlungen mit Russland gedrängt und die westlichen Sanktionen gegen

    Wagenknecht warf der Ampel-Koalition im Bund unter anderem "völlig irre Entscheidungen" und "verdammte Lügen" vor. Die Regierenden hätten keinen Bezug zur Bevölkerung. "Ich glaube, die Älteren unter uns, und zu denen gehöre ich ja ein bisschen auch schon, die können sich ja so an diese Endzeit der DDR vielleicht noch erinnern. Und ich muss sagen, das ist wirklich so ein Empfinden, das kommt einem irgendwie wieder. Also ohne das jetzt völlig gleichzusetzen."

    Die Koalitionsfrage: offen

    Wagenknecht nannte zugleich die Union die "schlechteste Opposition". Sie bezog dies auf Äußerungen aus der CDU, der Ukraine weiterreichende Waffen zu liefern. Attacken gegen SPD, Grüne, FDP,

    Auch die Frage, wie die zusätzlichen versprochenen Leistungen finanziert würden, beantwortete Wagenknecht nicht konkret. "Gucken Sie sich an, welche irren Summen jetzt für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgegeben werden", sagte sie. "Hier wäre sehr viel Sparpotenzial." Bei der Schuldenbremse forderte sie Ausnahmen für Investitionen, im Gesundheitswesen Umschichtungen.

    Der Landesverband: klein

    Die frühere Linken-Politikerin hatte das BSW im Januar gegründet. Den BSW-Landesverband Brandenburg gibt es seit Mai. Er hat nach Parteiangaben etwa 40 Mitglieder. In Potsdam waren etwa 30 Stimmberechtigte versammelt, die wiederum 30 Kandidatinnen und Kandidaten für den Landtag mit 88 Mandaten aufstellten. Einige wurden nach eigenen Angaben sehr kurzfristig gefragt. "Ich habe erst vorgestern davon erfahren", sagte Corinna Lüthje, Listenplatz 20. Torsten Koch, Listenplatz 26, bekannte, er habe "von Politik gar keine Ahnung", habe aber nicht gezögert, "gestern Abend, als der Anruf kam".

    Hinter Crumbach steht auf dem zweiten Platz die Ärztin Jouleen Gruhn, auf Platz drei kandidiert der Generalsekretär des BSW-Landesverbands, Stefan Roth. Es folgen der Rechtsanwalt Niels-Olaf Lüders und der Arbeitsrichter André von Ossowski. Bei der Europawahl hatte das BSW in Brandenburg 13,8 Prozent der Stimmen geholt.

    (Von Verena Schmitt-Roschmann, dpa)

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