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Katastrophenwarnung: Woidke und Schwesig für Oderkonferenz

Katastrophenwarnung

Woidke und Schwesig für Oderkonferenz

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    Der deutsch-polnische Grenzfluss Oder.
    Der deutsch-polnische Grenzfluss Oder. Foto: Patrick Pleul, dpa

    Damit sich diese Katastrophe nicht wiederhole, müssten alle Akteure von beiden Seiten des Flusses noch vor dem Sommer an einen Tisch gebracht werden, heißt es in einem gemeinsamen Brief beider Landesregierungen an Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

    "Wir müssen unbedingt dafür Sorge tragen, dass sich so etwas nicht wiederholen kann. Leider ist jedoch die Salzfracht in der Oder aktuell immer noch sehr hoch und es ist nicht absehbar, dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändert", warnen beide Länder. Mit steigenden Temperaturen und sinkenden Pegelständen bestehe die Gefahr einer erneuten Katastrophe, heißt es von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (

    Experten gehen davon aus, dass hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und Gift einer Algenart, die sich aufgrund von Salzeinleitungen ausbreiten konnte, wesentliche Ursachen für das Fischsterben im Sommer waren. Auf polnischer und deutscher Seite waren im August schätzungsweise mindestens 360 Tonnen Fische verendet.

    Der Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin, Christian Wolter, und seine Kollegen untersuchen in einem vom Bund bis 2026 geförderten Forschungsprojekt die Folgen des massenhaften Fischsterbens. Wolter sieht den Fluss auch weiterhin in Gefahr: Die Alge könne bei relativ geringen Temperaturen wachsen, das sorge für eine angespannte Situation.

    "Die Oder ist eine Lebensader für die Menschen in der Region", wird in dem Brief betont. Beide Länder wiesen darauf hin, dass es nicht nur um die katastrophalen Auswirkungen auf die Umwelt gehe - auch die wirtschaftlichen Folgen für Fischer und Tourismusanbieter seien noch immer zu spüren. Für eine nachhaltige Herangehensweise müsste deshalb auch dringend die polnische Regierung mit eingebunden werden.

    (dpa)

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