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Medizin
09.05.2022

Augsburger Uniklinik will stärker mit anderen Kliniken kooperieren

Im Universitätsklinikum Augsburg denkt man an Umstrukturierungen. Auch baulich kommt das Gebäude an seine Grenzen. Eine Sanierung ist beschlossen, dennoch wird nun erneut über einen Neubau
Foto: Silvio Wyszengrad

In der Pandemie arbeiteten die Universitätsklinik Augsburg und die anderen Krankenhäuser eng zusammen. Der Ärztliche Direktor Professor Beyer will daran festhalten. Wie einzelne Häuser in der Region reagieren.

Die Botschaften aus dem Augsburger Universitätsklinikum hören sich dramatisch an: Man werde, sagt Vorstandsvorsitzender Prof. Michael Beyer, wohl dauerhaft geschwächt aus der Pandemie herausgehen. „Wir haben Verluste erlitten“, so Beyer über die Abwanderung vor allem von Pflegepersonal während der Coronawellen. Ein Teil der Fachkräfte habe angesichts der teils dramatischen Belastung den Job gewechselt.

„Es hätte nicht viel gefehlt, und wir hätten triagieren müssen“, erinnert Beyer an den November, als Patienten und Patientinnen aus Schwaben mit Bundeswehr-Flugzeugen verlegt werden mussten. Auch andere schwäbische Kliniken berichten davon, dass Personal sich umorientiert habe.

Die Folge an der Uniklinik: Man werde, auch wenn die Pandemie wieder den Normalbetrieb zulässt, einen Teil der insgesamt 1700 Betten nicht betreiben können. Auch die Operationssäle werden, obwohl in der Pandemie manche Eingriffe aufgeschoben wurden, nicht voll ausgelastet werden können. Grund: Personalmangel. „Es gibt die Erwartungshaltung, dass wir nach der Pandemie da weitermachen, wo wir vorher aufgehört haben. Aber wir stehen inzwischen leider an einem anderen Punkt“, so Beyer.

Uniklinik-Chef Beyer: "Pflege ist verdammt unattraktiv"

Corona war bei dem Thema Pflegekräfte-Mangel wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Beispiel Uniklinik: Schon vor der Pandemie wurde versucht, mehr Nachwuchs für die Pflegeschule zu gewinnen. Teils gelang das, allerdings sprangen auch Azubis wieder ab. Zeitweise warb die Uniklinik Pflegepersonal aus dem Ausland, etwa Italien, an. Das Thema habe sich schon lange angebahnt, sagt Beyer, und über die Entlohnung zu diskutieren, sei nur ein Teil der Wahrheit. „Pflege ist verdammt unattraktiv, weil man am Wochenende und in der Nacht arbeiten muss. Der Markt ist leer.“

Beyer regt, anknüpfend an die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, eine stärkere Zusammenarbeit der schwäbischen Krankenhäuser an. „Das ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam meistern müssen“, so Beyer. Die Uniklinik könne nicht jeden Blinddarm operieren, gleiches gelte auch für Entbindungen. Nötig sei mehr Abstimmung. Die Frage der Versorgung werde auch im Bereich der niedergelassenen Mediziner drängender. Gerade auf dem Land sei es zunehmend schwierig, den Betrieb in allen Praxen sicherzustellen.

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Dillinger Kreiskliniken halten Kooperation für "zwingend notwendig"

Bei den Kreiskrankenhäusern kann man sich mehr Kooperation und eine Aufgabenteilung durchaus vorstellen. Dr. Wolfgang Geisser ist der Ärztlicher Direktor der Kreiskliniken Dillingen-Wertingen. Sie verfügen an den beiden Standorten derzeit über 317 Betten und zählen über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch er sieht eine weitere Zusammenarbeit der Krankenhäuser in Nordschwaben mit der Uniklinik Augsburg als „zwingend notwendig“ an. Und in Folge der Pandemie haben sich die Kooperationen bereits verstärkt, schon deshalb, weil es zu sehr vielen Verlegungen von Patientinnen und Patienten zwischen den Häusern gekommen ist.

„Wir haben heute viel kürzere Drähte zueinander und kennen uns besser. Diese Verbesserungen in Klinikkooperation und Koordination wollen und müssen wir in Zukunft noch ausbauen.“ Ein Grund dafür seien allein schon die zunehmenden Versorgungsengpässe durch Personalmangel in den Kliniken: „Wir haben ein erhebliches Personalproblem. Uns fehlen nicht nur Ärzte, sondern vor allem auch Pflegekräfte.“ Nicht wenige Pflegekräfte seien in Folge der extremen Arbeitsbelastung im Rahmen der Pandemie so stark beansprucht gewesen, dass sie ihren Beruf aufgegeben haben: „Das ist bei uns in den Kreiskliniken, aber auch überregional ein folgenschweres Problem.“

Das kann Martin Gösele, der Vorstand der Wertachkliniken, nur bestätigen. Auch in den Krankenhäusern in Bobingen und Schwabmünchen im Landkreis Augsburg fehlten Pflegekräfte, aber beispielsweise auch Fachkräfte im Bereich Labor und Röntgen sowie Ärzte. „Die Pandemie hat zu einer extremen Dauerbelastung geführt und es ist kein Ende in Sicht.“ Daher will man beispielsweise noch mehr Pflegehilfskräfte einsetzen und ab 2023 diese einjährige Ausbildung auch anbieten. Denn es müsse alles dafür getan werden, die Fachkräfte, aber auch die Ärzte durch Assistenzkräfte besser zu entlasten.

Wertachklinken-Chef Gösele: Gesundheitsversorgung muss überdacht werden

Das sei aber nur eine, wenn auch die größte Baustelle. Denn für Gösele steht fest: „Wir müssen neu denken. Die Gesundheitsversorgung in der Region muss grundlegend überdacht und überarbeitet werden.“ Ein intensiverer Austausch mit dem Uniklinikum ist auch für ihn dabei unverzichtbar. Und klar sei auch: „Wir hier in den Wertachkliniken können künftig nicht mehr alles anbieten, wir müssen uns stärker spezialisieren. Dabei werden wir um Einschnitte nicht herumkommen.“ Besonders gut aufgestellt sei man bereits in der Viszeralmedizin, in der Kardiologie, aber auch in der Unfallchirurgie und Orthopädie. Doch die Wertachkliniken stünden vor großen Investitionen. Allein schon, weil die bauliche Infrastruktur in die Jahre gekommen ist. Hinzu komme, dass die Anforderungen in den unterschiedlichen medizinischen Bereichen schnell steigen. Gösele nennt das Beispiel Notfallversorgung. Von ihr hätten sich jüngst einzelne Kliniken in der Region zurückziehen müssen, da sie die stark gestiegenen Qualitätsanforderungen nicht mehr vorweisen konnten. „Wir haben die Basis-Notfallversorgung an beiden Wertachkliniken-Standorten.“

Allerdings weiß Gösele auch, wie hochsensibel das Thema Gesundheitsversorgung ist, wie schnell Ängste bei Patientinnen und Patienten entstehen. Daher habe man sich für den eigenen „Strategieprozess“, der in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein soll, eine Beratungsfirma geholt. Mit ihr zusammen wolle man „unter der Zielsetzung einer weiterhin guten stationären Patientenversorgung dafür sorgen, dass der Strukturwandel transparent vollzogen wird und auch der immens wichtige ambulante Bereich, insbesondere die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, miteinbezogen werden“. Er sagt aber: „Widerstände werden trotzdem kommen.“

Neubau der Uniklinik soll diskutiert werden

Und nicht nur die Wertachkliniken sind baulich gefordert: Uniklinik-Chef Beyer sagt, dass man angesichts der möglichen Umstrukturierungen auch darüber nachdenken müsse, wie sich das Haus baulich entwickelt. Das größte schwäbische Krankenhaus, inzwischen um die 40 Jahre alt, muss erneuert werden. In den vergangenen zehn Jahren wurde mit Neubauten und Teilsanierungen schon einiges angepackt, nun steht mit dem zwölfstöckigen Hauptgebäude, in dem Stationen, Diagnostikeinrichtungen, Ambulanzen und die technische Infrastruktur untergebracht sind, der dickste Brocken bevor. Das Wissenschaftsministerium entschied sich 2020 für eine Sanierung und gegen einen Neubau. Mit etwa 1,5 Milliarden Euro wäre beides wohl gleich teuer.

Beyer wirbt dafür, noch mal einen Neubau zu prüfen. Bis fertig saniert ist, würden möglicherweise 20 Jahre vergehen, gleichzeitig sei eine Sanierung bei laufendem Betrieb eine immense Herausforderung. Mit einem Neubau könne man besser auf die Erfordernisse der Zukunft reagieren. Auch die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr plädierte zuletzt dafür, einen Neubau erneut zu prüfen. Dazu sei eine politische Diskussion nötig. Das Ministerium äußerte sich zunächst nicht.

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