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Diebstahl: Vorsicht vor Dieben! Katalysatoren sind eine beliebte Beute

Diebstahl

Vorsicht vor Dieben! Katalysatoren sind eine beliebte Beute

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    Ein nachgerüsteter SCR-Katalysator ist am Unterboden eines umgerüsteten Opel Astra zu sehen. Diebe stehlen die Geräte, um die Edelmetalle darin zu verkaufen.
    Ein nachgerüsteter SCR-Katalysator ist am Unterboden eines umgerüsteten Opel Astra zu sehen. Diebe stehlen die Geräte, um die Edelmetalle darin zu verkaufen. Foto: Marijan Murat, dpa

    Schock für alle Autobesitzerinnen und Autobesitzer: Man kommt zum Fahrzeug und es ist aufgebrochen. Radio, Lenkrad, Airbag – weg. Teile, bei denen sich jeder denkt, dass sie gestohlen werden könnten. Doch häufig haben es Diebinnen und Diebe auf ein Teil abgesehen, das gar nicht sofort bemerkt wird: den Katalysator. Vor allem, wer ein älteres Auto fährt, sollte aufpassen.

    Dem ADAC sind in Deutschland etwa 1000 Fälle bekannt, bei denen jemandem der Katalysator aus dem Fahrzeug gestohlen wurde. Diese seien bei Diebesbanden beliebter als Radios und andere Geräte aus dem Auto, heißt es. Arnulf Thiemel vom oft nur für ein Modell eingerichtet, sodass es schwerer sei, sie wieder zu verkaufen. Katalysatoren hingegen können einfacher zu Geld gemacht werden.

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    Auch in der Region haben Kriminelle schon zugeschlagen und zum Teil im großen Stil Katalysatoren aus Autos gestohlen. Die Polizei in Augsburg erzählt von mehreren Diebstählen in diesem Jahr, hinter denen sich vermutlich eine Serie verbirgt. Im März 2022 wurde etwa ein Dutzend Katalysatoren gestohlen.

    2019 gab es über 240 Fälle, in denen die Katalysatoren von neuen Transportern auf Firmenparkplätzen fachmännisch ausgebaut wurden. Deswegen, und wegen der Vielzahl der ausgebauten und abtransportierten Teile, geht die Polizei davon aus, dass die Täter in Banden arbeitsteilig vorgehen.

    Es konnte zwar noch niemand ermittelt werden, es sei aber davon auszugehen, dass es sich um professionell agierende, laut Polizei mutmaßlich überwiegend osteuropäische Verbrecher handelt, an eine Einzelperson glauben die Ermittler nicht. Die Abnehmerinnen und Abnehmer seien auch in Osteuropa zu verorten, heißt es von der Polizei. Ob organisierte Banden ihre Finger im Spiel hatten, könne bei den ungeklärten Taten noch nicht gesagt werden. 2020 hat die Polizei 21 Anzeigen aufgenommen, es wurden 135 Katalysatoren gestohlen, 95 davon bei einer Tat.

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    Das Ziel sind besonders alte Autos

    Warum Katalysatoren bei Dieben so beliebt sind? Sie können sie von außen mit einer Flex entfernen. Die Kriminellen legen sich unter das Auto und entfernen den Katalysator – oft müsse der Wagen dazu nicht einmal aufgebockt werden, sagt ADAC-Experte Thiemel. Generell seien eher Autos betroffen, die zehn Jahre oder älter sind. Bei neuen Fahrzeugen sei es schwerer, den Katalysator zu stehlen, weil er nah am Motor verbaut ist und die Verkleidung ihn eventuell schützt. Ein bei Kriminellen beliebtes Fahrzeug ist beispielsweise der VW Polo. Bei den alten Autos bedeute der fehlende Katalysator gerne den wirtschaftlichen Totalschaden, sagt Thiemel. Für Besitzerinnen und Besitzer mit wenig Geld eine schlimme Situation.

    Den Täterinnen und Tätern gehe es dabei weniger um das Bauteil, als viel mehr um die Rohstoffe, so Thiemel. Das enthaltene Palladium, Platin und Rhodium ist sehr teuer und wegen der gestiegenen Rohstoffpreise für Diebe interessant. Wenn man jemanden an der Hand habe, der schnell die Bauteile abnimmt, sei das Risiko, erwischt zu werden, geringer. Ein Gramm Platin wird momentan mit 33 Euro eingepreist, Palladium mit 77 und Rhodium mit 770 Euro.

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    Die einzige Möglichkeit, das Auto zu schützen, sei, es in der Garage zu parken und es nicht auf der Einfahrt davor stehenzulassen, oder es zumindest unter einer Laterne und in der Nähe von Häusern abzustellen, rät der ADAC-Experte Thiemel. Reine Sicherungsmechanismen, die am Auto angebracht werden könnten, habe er in Deutschland noch nicht gesehen, sagt er. Auch die Polizei rät, das Auto in der Garage zu parken, außerdem gebe es Alarmanlagen mit Neigungsmeldern. Diese lösen aus, wenn das Fahrzeug aufgebockt wird.

    Wenn es darum geht, dass ein Teil vom Auto gestohlen wurde, beispielsweise das Navigationsgerät, dann zahlt die Teilkaskoversicherung den Schaden, sofern das Bauteil fest im Wagen verbaut ist. Der Gesamtverband der deutschen Versicherer weist auf seiner Website darauf hin, dass allerdings eine Selbstbeteiligung abgezogen wird.

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