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Wegen Mutationen: Lehrerverband fordert Impfung aller Lehrer im Präsenzunterricht

Wegen Mutationen

Lehrerverband fordert Impfung aller Lehrer im Präsenzunterricht

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    Der Deutsche Lehrerverband fordert mehr Schutzmaßnahmen und vorgezogene Impfungen für Klassenlehrer im Präsenzunterricht.
    Der Deutsche Lehrerverband fordert mehr Schutzmaßnahmen und vorgezogene Impfungen für Klassenlehrer im Präsenzunterricht. Foto: Gregor Fischer, dpa (Symbolbild)

    In der kommenden Woche ist an vielen Schulen wieder eine Öffnung geplant. Gleichzeitig breiten sich die Coronavirus-Mutationen in Deutschland immer weiter aus. Deshalb fordert der Deutsche Lehrerverband mehr Schutzmaßnahmen und auch vorgezogene Impfungen für Klassenlehrer im Präsenzunterricht. „Lehrkräfte, die jetzt in Grundschul- und Abschlussklassen in den Präsenzunterricht zurückkehren, sollten bevorzugt geimpft werden können“, sagte Verbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger unserer Redaktion. „Dies sollte – angefangen bei den Älteren und über 60-Jährigen – schnell geschehen“, betonte er.

    Streit um Impfungen für Lehrer

    Diese dürfe nicht nur wie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angekündigt, für Grundschullehrer gelten, sagte Meidinger. „Ein Vorrücken aller Lehrkräfte im Präsenzunterricht in der Rangfolge des Alters von der dritten in zweite Prioritätsgruppe wäre ein wichtiger Baustein für den Gesundheitsschutz an Schulen“, betonte er. In manchen Bundesländern wie dem Saarland, Bremen oder Sachsen kehrten Abschlussklassen in Gymnasien, Berufs- und Realschulen teilweise in voller Stärke in den Unterricht zurück.

    „Es geht nicht darum, dass Lehrkräfte früher und auf Kosten von alten Menschen oder Pflegepersonal geimpft werden wollen, sondern um den Spielraum zu nutzen, das bestimmte Impfmittel derzeit nicht an über 65-Jährige verimpft werden“, sagte Meidinger.

    Viele Lehrer sehen seinen Angaben zufolge mit Sorge, dass der Schulstart in die gleiche Phase fällt, in der sich die britische Virusvariante b.1.1.7 stark verbreite. „Wir erwarten, dass die Länder bei Ausbrüchen mit Mutationsvarianten früh und konsequent mit dem Wechsel in den Distanzunterricht handeln und man nicht wie im vergangenen Herbst wartet, bis die Zahlen durch Decke gehen“, sagte Meidinger.

    Auch müsse der Schutz in den Klassenzimmern verstärkt werden: „Wir sind generell für eine Maskenpflicht, die mindestens die Qualität chirurgischer OP-Masken haben sollten“, sagt Meidinger. „Modische Textilmasken oder Schals sind der jetzigen Situation nicht mehr angemessen“, fügte er hinzu. In manchen Bundesländern wie dem Saarland, Bremen oder Sachsen kehrten Abschlussklassen in Gymnasien, Berufs- und Realschulen teilweise in voller Stärke in den Unterricht zurück.

    Corona-Impfungen an Schulen in der Diskussion

    Die bayerische GEW-Chefin Martina Borgendale forderte, bevorzugt auch Erzieherinnen und Erzieher zu impfen. „Und parallel dazu Lehrkräfte an Förderschulen, denn gerade in der Arbeit mit diesen Schülern ist es oft nicht möglich, den Abstand einzuhalten“, betonte sie. Gleiches gelte für Grundschulen. Dass sie bisherigen Schul-Konzepte gegen die neuen, ansteckenderen Mutationen schützen, bezweifelt die GEW-Vorsitzend:  „Es ist unsere große Befürchtung, dass wir sehenden Auges in die nächste Schließung hineinlaufen – und das war’s dann mit der Bildungsgerechtigkeit.“ (AZ)

    Lesen Sie dazu auch: Manfred Weber: "Die Impfstoffhersteller sind auch keine Heiligen"

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