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Liveticker: 15.500 Flüchtlinge in zwei Tagen - "Lasst München nicht alleine"

Liveticker

15.500 Flüchtlinge in zwei Tagen - "Lasst München nicht alleine"

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    Hunderte Flüchtlinge, die zuvor mit dem Zug angereist waren, werden am Hauptbahnhof in München (Bayern) von der Bundespolizei zur Weiterverteilung in verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen begleitet.
    Hunderte Flüchtlinge, die zuvor mit dem Zug angereist waren, werden am Hauptbahnhof in München (Bayern) von der Bundespolizei zur Weiterverteilung in verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen begleitet. Foto: Nicolas Armer, dpa

    Das Wochenende könnte in die Geschichte Münchens eingehen. Niemals zuvor hat die Stadt innerhalb von nur zwei Tagen derart viele Flüchtlinge aufgenommen.

    Ungarn hatte am Freitag entschieden, die am Bahnhof von Budapest festsitzenden Flüchtlinge mit Bussen an die österreichische Grenze zu bringen. Österreich und Deutschland erklärten sich daraufhin bereit, die Flüchtlinge einreisen zu lassen.

    • Das Wochenende könnte in die Geschichte Münchens eingehen. Niemals zuvor hat die Stadt innerhalb von nur zwei Tagen derart viele Flüchtlinge aufgenommen.
    • Ungarn hatte am Freitag entschieden, die am Bahnhof von Budapest festsitzenden Flüchtlinge mit Bussen an die österreichische Grenze zu bringen. Österreich und Deutschland erklärten sich daraufhin bereit, die Flüchtlinge einreisen zu lassen.
    • Empfang, Erstversorgung und Betreuung der Eintreffenden laufen problemlos.  Viele Münchner helfen tatkräftig mit. Doch die Behörden stoßen jetzt an die Kapazitätsgrenzen.
       
    • Bis Sonntagabend kamen rund 15.500 Menschen in München an. In der Nacht auf Montag sollten weitere 2200 Flüchtlinge per Zug eintreffen.

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    23.14 Uhr: Weiterer Zug mit 2200 Flüchtlingen erwartet

    Flüchtlinge, die kurz zuvor mit einem Zug aus Österreich angekommen sind, warten am Sonntag auf dem Hauptbahnhof in München auf einem Bahnsteig.
    Flüchtlinge, die kurz zuvor mit einem Zug aus Österreich angekommen sind, warten am Sonntag auf dem Hauptbahnhof in München auf einem Bahnsteig. Foto: Sven Hoppe, dpa

    In der Nacht auf Montag wird in München ein weiterer Zug mit etwa 2200 Flüchtlingen erwartet, sagte Simone Hilgers, Sprecherin der Bezirksregierung. "Das hat unsere Erwartungen übertroffen", sagte sie. "Unsere Kapazitäten schwinden. Wir kommen an unsere Grenzen, und zwar sehr deutlich." 

    22.45 Uhr: Ungarn Regierungschef fordert Deutschland und Österreich zur Grenzschließung auf

    Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat Deutschland und Österreich aufgefordert, ihre Grenzen zu schließen. Die Regierungen beider Länder sollten "klar sagen", dass keine weiteren Flüchtlinge mehr aufgenommen würden, und ihre Grenzen schließen, sagte Orban. Wenn Berlin und Wien dies versäumten, würden am Ende "mehrere Millionen" Menschen nach Europa kommen.

    21.30 Uhr: Behörden stoßen an Belastungsgrenze in München

    15.500 Menschen sind allein bis 18.30 Uhr gekommen, berichtet die Regierung von Oberbayern. Immer noch erreichen Züge mit Flüchtlingen München. Langsam kommen die Behörden der Landeshauptstadt an ihre Kapazitätsgrenzen. "Nach wie vor versuchen wir gemeinsam unser Bestes", schreibt die Münchner Polizei gerade auf Twitter.

    20.25 Uhr: Spitzenpolitiker der Koalition beraten über Flüchtlingskrise

    Spitzenpolitiker der Koalition sind am Sonntagabend im Kanzleramt in Berlin zusammengekommen. Im Mittelpunkt des Treffens unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll der Umgang mit der aktuellen Flüchtlingskrise stehen. Dabei geht es besonders um die Verteilung der Kosten für die Versorgung und Unterbringung der nach Deutschland kommenden Menschen, aber auch um die aktuelle Masseneinreise von Flüchtlingen aus Ungarn.    Länder und Kommunen fühlen sich mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen überfordert, sie verlangen vom Bund weitere finanzielle Hilfe.

    20.15 Uhr: Rund 260 Flüchtlinge in Friedberg eingetroffen

    Eine logistische Herausforderung hatten heute die Mitarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung in der Friedberger Turnhalle zu stemmen: Sechs Busse mit Flüchtlingen kamen innerhalb weniger Stunden an. „Es wird langsam schwierig“, kommentierte Landrat Klaus Metzger den Ansturm der Menschen. Am Mittag traf der erste Bus an der Rothenbergstraße ein, mit dem 50 Menschen direkt, völlig erschöpft und durchgefroren vom Münchner Hauptbahnhof kamen. Bereits um 14 Uhr kam dann ein Bus voller Syrer. Gegen 16 Uhr folgten zwei weitere Busse, von denen einer später in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Krumbach weiterfuhr. Dort waren die personellen Kapazitäten erschöpft, sodass der Landkreis Aichach-Friedberg gebeten wurde, bei der Registrierung auszuhelfen. Für den Abend waren dann noch einmal zwei Busse angekündigt. Insgesamt rechnete Metzger mit 260 bis 270 Flüchtlingen.

    19.04 Uhr: Immer weitere Flüchtlinge erreichen München

    Die Flüchtlingszahlen in München erhöhen sich fast im Stundentakt. Inzwischen werden ursprüngliche Schätzungen wieder revidiert. Wie der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, am Nachmittag mitteilte, geht die Regierung inzwischen von 7000 Flüchtlingen aus, die allein am Sonntag insgesamt ankommen werden. Diese Situation sei nicht lange durchhaltbar.

    17.45 Uhr: "Lasst München nicht alleine"

    Rund 14 000 Flüchtlingen binnen zwei Tagen  - so die aktuelle Schätzung - führen selbst die Millionenstadt München an die Grenze der Belastbarkeit. "Lasst München nicht alleine", sagte Wilfried Blume-Beyerle, Chef des Kreisverwaltungsreferats. "Die Regierung von Oberbayern ist nicht in der Lage, ein bundesweites Lagezentrum zu ersetzen", betonte der Regierungspräsident von

    17.25 Uhr: Gemeinden bekommen jetzt zinslose Darlehen für Flüchtlingsunterkünfte

    Städte und Gemeinden können für den Neu- und Umbau, die Modernisierung und den Kauf von Flüchtlingsunterkünften ein zinsloses Darlehen bei der staatlichen Förderbank KfW aufnehmen. Die staatliche Förderbank im Besitz des Bundes lege "ab sofort" eine entsprechende Sonderförderung in Höhe von insgesamt 300 Millionen Euro auf, wie sie am Sonntag in Frankfurt am Main mitteilte. Je nach Art der Unterkünfte könnten mit dieser Summe bis zu 30.000 Plätze geschaffen werden.

    16.45 Uhr: "Deutschland kann das Problem nicht alleine lösen"

    Deutschland alleine könne das Flüchtlings-Problem nicht lösen, betonte heute Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) im Gespräch mit unserer Redaktion. Es komme an eine Grenze. Gegenwärtig nehme die Bundesrepublik zwei Drittel aller in Europa ankommenden Flüchtlinge auf, außerdem müssten sich Städte und Gemeinden in den nächsten Jahren noch auf den Nachzug von Familienangehörigen syrischer, irakischer oder afghanischer Flüchtlinge einrichten, der  in die Hunderttausende gehen könne. Nach dem ergebnislosen Treffen der EU-Außenminister vom Samstag erneuerte Müller seine Forderung nach einem Notprogramm von zehn Milliarden Euro, das die

    14.55 Uhr: Seehofer fordert von Merkel klare Ansage bei Flüchtlings-Verteilung

    Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine klare Position bei der Verteilung der Flüchtlinge in der EU. "Wir können nicht als Bundesrepublik auf Dauer bei 28 Mitgliedsstaaten beinahe sämtliche Flüchtlinge aufnehmen", sagte der bayerische Ministerpräsident heute bei einer Feierstunde zum 100. Geburtstag seines Amtsvorgängers Franz Josef Strauß im oberbayerischen Rott am Inn. "Das hält auf Dauer keine Gesellschaft aus." 

    13.50 Uhr: Bis zu 10.000 könnten am Sonntag ankommen

    Die österreichischen Behörden rechnen für Sonntag mit der Durchreise von insgesamt bis zu 10.000 Flüchtlingen nach Deutschland. Das teilten Einsatzleiter nach einer Koordinierungssitzung in Salzburg mit, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. 

    11:52 Uhr: Weitere Flüchtlinge reisen aus Ungarn aus

    Aus Ungarn reisen nach wie vor Flüchtlinge zur österreichischen Grenze, um von dort weiter nach Westen zu kommen. Vom Budapester Ostbahnhof starteten am Sonntag regelmäßig Züge mit Migranten zum Grenzort Hegyeshalom. Am frühen Morgen waren diese noch voll besetzt, berichteten ungarische Medien. Später verringerte sich die Zahl der Reisenden sichtlich, beobachteten dpa-Reporter vor Ort.

    10.39 Uhr: Spaliergänge, Klatschen und Geschenke am Hauptbahnhof

    Die Regierung von Oberbayern, die gemeinsam mit der Bundespolizei die Koordination der Flüchtlingstransporte leitet, befindet sich nach eigenen Angaben in enger Abstimmung mit anderen Bundesländern. Sie wird am Münchner Hauptbahnhof von Einsatzkräften der Landespolizei Bayern sowie freiwilligen Helfern unterstützt. Am Bahnhof zeigt sich immer wieder die Hilfsbereitschaft der Bürger, gestern wie heute: Viele begrüßen die Flüchtlinge mit spontanen Spaliergängen, Klatschen und Geschenken für die mitgereisten Kinder.

    10.20 Uhr: Drei Züge am Vormittag aus Salzburg erwartet

    Am Sonntag werden weitere Züge mit Flüchtlingen erwartet. Man rechne mit drei Zügen aus Salzburg mit bis zu 1200 geflüchteten Menschen noch im Laufe des Vormittags, sagte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern. Etwa 600 am frühen Morgen eingetroffene Flüchtlinge seien bereits per Zug nach Dortmund weitergebracht worden. Außerdem stünden bislang dreizehn Busse bereit, um sie in andere Bundesländer zu bringen: "Das muss jetzt eines der Hauptziele sein", sagte die Sprecherin. Man befinde sich "in enger Abstimmung" mit den anderen Bundesländern, um die Menschen zu verteilen und gegebenenfalls Züge von München direkt an andere Zielorte weiterzuleiten.

    Sonntag

    8.10 Uhr: "Das ist ein starkes Zeichen eines föderalen Systems"

    Am Samstag waren laut Bundespolizei insgesamt 6900 Flüchtlinge über München nach Deutschland eingereist - in 26 Zügen. Von 6000 Menschen, die bis 20.00 Uhr ankamen, wurden nach Angaben der Bezirksregierung von Oberbayern 4300 direkt am Münchner Hauptbahnhof in Empfang genommen, medizinisch erstversorgt und dann weitergeleitet. Mehrere Züge mit 1700 Flüchtlingen fuhren gleich in andere Bundesländer weiter, so nach Dortmund, Frankfurt am Main und ins thüringische Saalfeld. Baden-Württemberg wollte mit Bussen rund 750 Flüchtlinge an der deutsch-österreichischen Grenze abholen lassen. "Das ist ein starkes Zeichen eines föderalen Systems", lobte der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, der die Verteilung der in München ankommenden Flüchtlinge federführend koordinierte.

    7 Uhr: Nachts trafen drei Züge mit 2000 Menschen ein

    In der Nacht auf Sonntag sind weitere Züge mit Flüchtlingen aus Ungarn in Bayern angekommen. Im Münchner Hauptbahnhof fuhren zwischen 1.30 und 2.00 Uhr binnen weniger Minuten gleich drei Züge ein - laut Bundespolizei mit insgesamt rund 2000 Menschen. Der Großteil davon blieb aber nicht in München, sondern musste umsteigen: Ein Sonderzug mit bis zu 1000 Flüchtlingen sollte noch in der Nacht nach Dortmund weiterfahren, ein anderer mit bis zu 700 Menschen nach Braunschweig.

    22.19 Uhr: Tausende Flüchlinge in München angekommen und versorgt - Weitere Züge in der Nacht erwartet

    Bilanz eines ungewöhnlichen Tages, der vielen Menschen viel abverlangt hat - aber im Zeichen der Solidarität stand: Rund 4300 Flüchtlinge sind bis zum Samstagabend direkt am Münchner Hauptbahnhof in Empfang genommen, medizinisch erstversorgt und dann weitergeleitet worden. Weitere 1700 Flüchtlinge wurden am Münchner Hauptbahnhof vorbei gleich in andere Bundesländer weitergeleitet.

    Ein kleiner Junge, der kurz zuvor mit einem Zug angekommen ist, wartet auf dem Hauptbahnhof in München (Bayern) auf einen Bus, der ihn in eine  Erstaufnahmeeinrichtung fahren soll.
    Ein kleiner Junge, der kurz zuvor mit einem Zug angekommen ist, wartet auf dem Hauptbahnhof in München (Bayern) auf einen Bus, der ihn in eine Erstaufnahmeeinrichtung fahren soll. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Sie alle trafen in regulären Zügen, aber auch in Sonderzügen aus Österreich ein. Am Mittag traf in München der erste Sonderzug mit etwa 250 Asylbewerbern ein. Im Stundentakt kamen danach weitere Züge mit jeweils mehreren hundert Flüchtlingen vor allem aus Syrien an.

    21.35 Uhr: CSU kritisiert Aufnahme von Flüchtlingen aus Ungarn

    Die Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel für eine Aufnahme der in Ungarn festsitzenden Flüchtlings stößt nach einem Zeitungsbericht auf scharfe Kritik der Schwesterpartei CSU. Das Parteipräsidium habe am Samstagabend in einer eigens einberufenen Telefonkonferenz die Einreiseerlaubnis einstimmig als "falsche Entscheidung des Bundes" gerügt, berichtet die "Bild am Sonntag". Beim Koalitionsausschuss von Union und SPD am Sonntagabend wolle die CSU deshalb die Aufnahmefähigkeit Deutschlands thematisieren und Maßnahmen zur Begrenzung des Flüchtlingsandrangs verlangen.

    20.45 Uhr: 6000 Flüchtlinge in Deutschland eingetroffen

    Rund 6000 Schutzsuchende aus Ungarn sind am Samstag bis zum Abend (20.00 Uhr) nach Deutschland eingereist. Wie der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, weiter mitteilte, wurden davon 4300 direkt am Münchner Hauptbahnhof in Empfang genommen und dann weitergeleitet. 1700 Flüchtlinge wurden am Münchner

    20.17 Uhr: Merkel und Orban: "Organisierte Weiterreise nach Deutschland eine Ausnahme"

    Nach wechselseitiger Kritik wegen des Umgangs mit Flüchtlingen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban telefoniert. "Beide waren sich darüber einig, dass sowohl Ungarn wie auch Deutschland ihren europäischen Verpflichtungen, einschließlich den Verpflichtungen aus dem Dubliner Abkommen, nachkommen", teilte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter am Samstagabend in Berlin mit. Beide seien sich auch einig gewesen, dass die organisierte Weiterreise der Flüchtlinge nach Deutschland am Samstag eine Ausnahme aufgrund der Notlage an der ungarischen Grenze gewesen sei.

    18.24 Uhr: Regierungspräsident dankt Helfer - schon 3000 Flüchtlinge eingetroffen

    Die Regierung von Oberbayern ging davon aus, dass bis zum frühen Abend schon mehr als 3000 Flüchtlinge allein am Münchner Hauptbahnhof angekommen sein werden. Weitere Züge wurden bis Mitternacht erwartet, darunter nach Angaben der Bundespolizei ein Zug mit rund 1000 Flüchtlingen.

    Eine Frau gibt einem Flüchtlingskind ein paar Münzen als kleine Gabe.
    Eine Frau gibt einem Flüchtlingskind ein paar Münzen als kleine Gabe. Foto: Nicolas Armer, dpa

    Insgesamt rechnete der Regierungspräsident von Oberbayern, Christoph Hillenbrand, damit, dass am Samstag über München bis zu 7000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Vor Journalisten lobten Hillenbrand, Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den Einsatz der Ehrenamtlichen. "Hier gilt es, danke zu sagen."

    17.54 Uhr: Verteilung der Flüchtlinge soll am Wochenende abgeschlossen sein

    Die Verteilung der erwarteten rund 7000 Flüchtlinge aus Ungarn soll noch an diesem Wochenende abgeschlossen werden. Das teilte das Bundesinnenministerium (BMI) in Berlin mit und beruft sich auf die Tagung des Bund Länder Koordinierungsstab Asyl am Samstag. Mit Bus und Bahn sollen die Menschen demnach auf die einzelnen Bundesländer verteilt werden. Wie viele wohin kommen richte sich nach dem Königsteiner Schlüssel, teilte ein Sprecher mit. Dieser richtet sich nach Steuereinnahmen und Bevölkerungszahl der Länder ausgerichtet. 

    Die Flüchtlinge kommen laut BMI zunächst in zentralen Aufnahmeorten der jeweiligen Ländern an, von dort aus werden die Menschen dann auf Städte und Gemeinden verteilt. Das Land Baden-Württemberg kündigte beispielsweise an, mindestens 1300 Menschen aufnehmen zu wollen. Hessen rechnete  mit bis zu 700 Neuankömmlingen. Kleinere Länder wie Thüringen und Sachsen-Anhalt bereiteten sich auf die Ankunft von jeweils rund 125 vor.

    16.40 Uhr: Flüchtlinge in Zelten am Hbf medizinisch versorgt

    Viele der Flüchtlinge aus Ungarn haben als Wunschziel München. Als etwa heute ein Sonderzug in Salzburg anhielt, wollte niemand der rund 250 Insassen in der österreichischen Stadt bleiben. Alle haben nur ein Ziel: "München", sagt ein junger Syrer, und alle anderen Flüchtlinge nicken zustimmend. Blick nach München: Dort erreichte um 13.20 Uhr ein Sonderzug den Münchner Hauptbahnhof. Müde, die meisten aber vor Glück strahlend, betraten die Flüchtlinge deutschen Boden. Sie haben es geschafft.

    Die Flüchtlinge, die es bis nach München geschafft haben, brechen am Bahnsteig in Jubel aus und freuen sich über die gute Aufnahme.
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    Allein am Wochenende kamen rund 20.000 Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof an. Auch am Montag riss der Flüchtlingsstrom nicht ab.

    Auf dem Vorplatz des Münchner Hauptbahnhofs werden die angekommenen Menschen in Zelten zunächst medizinisch versorgt, anschließend mit Sonder-S-Bahnen und Bussen weitertransportiert und auf Aufnahmeeinrichtungen verteilt. Viele freiwillige und ehrenamtliche Helfer sind da, um die erschöpften Menschen zu empfangen.

    16.32 Uhr: Laut Steinmeier eine Ausnahme

    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) betonte, die Vereinbarung mit Ungarn zur Weiterreise der Flüchtlinge nach Österreich und Deutschland sei eine Ausnahme.

    16:29 Uhr: Nicht alle Flüchtlinge kommen nach München

    Was bedeutet "Königsteiner Schlüssel" bei Verteilung der Flüchtlinge?

    Wer als Flüchtling nach Deutschland kommt, muss sich erst mal registrieren lassen. Meist passiert das in der am nächsten gelegenen Erstaufnahmeeinrichtung im jeweiligen Bundesland.

    Die Verteilung auf die Länder geschieht dann nach dem «Königsteiner Schlüssel». Grundlage für dessen Berechnung sind Bevölkerungszahl (ein Drittel) und Steuereinnahmen (zwei Drittel).

    Die Quote wird von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz jährlich neu ermittelt.

    2015 nimmt Nordrhein-Westfalen die meisten Flüchtlinge auf, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Die niedrigsten Quoten haben Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern.

    Den «Königsteiner Schlüssel» an sich gibt es seit 1949: Die Bundesländer einigten sich damals im hessischen Königstein auf einen Schlüssel zur Finanzierung von Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten.

    Das Instrument wird inzwischen aber auch für andere Fragen rund um die Lastenverteilung unter den Ländern genutzt. Seit Anfang 2005 dient der Schlüssel als Basis für die Verteilung von Asylbewerbern. dpa

    Die Deutsche Bahn erklärte, sie setze alles daran, dass die ankommenden Flüchtlinge möglichst schnell von den deutschen Grenzen in bereitstehende Aufnahmeeinrichtungen gelangen könnten. Die Bahn setzte zusätzliche Züge ein. Ein Zug mit knapp 500 Flüchtlingen war laut MDR von Ungarn nach Mitteldeutschland unterwegs und sollte am Abend im thüringischen Saalfeld ankommen. Ein Viertel der Flüchtlinge werde in Thüringen untergebracht, twitterte die Staatskanzlei in Erfurt. Der Rest werde auf Sachsen und Sachsen-Anhalt verteilt.

    Regierungspräsident Hillenbrand sagte in München, die Flüchtlinge würden nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt. Der Schlüssel berücksichtigt Steuereinnahmen und Bevölkerungszahl der Länder.

    15.42 Uhr: Augsburger spenden für Flüchtlinge

    Übrigens, die Spenden-Sammelaktion "Übergepäck eines Flüchtlings", die heute zum ersten Mal in Augsburg-Göggingen stattfand, war ein voller Erfolg. Zu sehen auch in unserer Bildergalerie.

    15.30 Uhr: Freundlicher Empfang in München

    In München werden die hilfesuchenden Menschen wieder freundlich empfangen.

    15.08 Uhr: Flüchtlingsstrom aus Ungarn reißt nicht ab

    Hunderte Flüchtlinge sind am Samstag erneut aus mehreren Orten Ungarns zu Fuß Richtung Österreich gestartet. In den ungarischen Migrantenlagern hatte sich herumgesprochen, dass Österreich Flüchtlinge aus Ungarn aufnimmt. In der Nacht zum Samstag hatte Ungarns Regierung insgesamt 4500 Flüchtlinge in 90 Bussen an die österreichische Grenze gebracht, nach einer Einigung mit den Regierungen in Berlin und Wien. Diese Aktion sei einmalig gewesen, weitere Flüchtlingstransporte zur Westgrenze im Auftrag des ungarischen Staats solle es nicht geben, erklärte die Regierung in Budapest.

    14.23 Uhr: Erschöpft, aber glücklich

    Viele der Flüchtlinge, die am Samstag in München eintreffen, sind erschöpft, aber glücklich.
    Viele der Flüchtlinge, die am Samstag in München eintreffen, sind erschöpft, aber glücklich. Foto: Nicolas Armer dpa

    Müde, die meisten aber vor Glück strahlend, betreten die Flüchtlinge deutschen Boden. Sie haben es geschafft. Auf dem Vorplatz des Münchner Bahnhofs werden sie in Zelten zunächst medizinisch versorgt, anschließend mit Sonder-S-Bahnen und Bussen weitertransportiert und auf Aufnahmeeinrichtungen verteilt. Erneut sind etliche freiwillige und ehrenamtliche Helfer da, um die erschöpften Menschen zu empfangen.

    13 Uhr: Knapp 400 Flüchtlinge in München angekommen

    Freiwillige Helfer stehen am Hauptbahnhof neben dem Schild "Welcome to Munich".  Die deutsche Bundespolizei rechnet für Samstag mit der Ankunft von 5000 bis 7000 Flüchtlingen.
    Freiwillige Helfer stehen am Hauptbahnhof neben dem Schild "Welcome to Munich". Die deutsche Bundespolizei rechnet für Samstag mit der Ankunft von 5000 bis 7000 Flüchtlingen. Foto: Nicolas Armer dpa

    Am Hauptbahnhof in München sind inzwischen die ersten Flüchtlinge angekommen, die von Ungarn über Österreich nach Deutschland gereist sind. 381 Menschen seien in verschiedenen Zügen angekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei auf dem Hauptbahnhof. Ein Sonderzug mit 400 bis 500 Flüchtlingen sei für 13.00 Uhr angekündigt, ein weiterer werde erwartet. Die Zahl der Flüchtlinge darin sei aber noch unklar. Darüber hinaus werden bis Samstagabend zwölf reguläre Züge aus Österreich in München mit Flüchtlingen in jeweils dreistelliger Zahl erwartet, wie der Sprecher der

    12:21 Uhr: Zelte am Hauptbahnhof

    Am Münchner Hauptbahnhof wurden auf dem Vorplatz am Vormittag Zelte aufgebaut, in denen die Flüchtlinge zunächst mit dem Nötigsten versorgt und medizinisch untersucht werden sollten. Mehrere Busse standen bereit, um die Menschen anschließend in Aufnahmeeinrichtungen zu transportieren. Viel Polizei sicherte den Bahnhof, die Lage war jedoch ruhig.

    12.12 Uhr: Hier können Bürger den Flüchtlingen helfen

    Die Stadt München hat für Bürger, die den ankommenden Menschen helfen wollen, eine Website mit vielen Infos eingerichtet. Diese Seite finden Sie hier. Im Rahmen der Aktion "Übergepäck eines Flüchtlings" wird am heutigen Samstag ab 13 Uhr in Augsburg hier für Flüchtlinge gesammelt. Die Aktion wird auch die nächsten Wochenenden stattfinden.

    11.33 Uhr: Helfer  bereiten sich vor

    Die Polizei München twitterte vor wenigen Minuten, wie und wo sich Helfer zusammen finden können.

    11.20 Uhr: Erster Zug ist angekommen

    Ein erster Zug mit circa 40 Flüchtlingen ist am Samstagvormittag bereits eingetroffen. "Wir sind darauf eingestellt, dass mit den dutzenden Zügen jeweils eine dreistellige Anzahl mit neuen Migranten ankommt", sagte der Sprecher. Die Bundespolizei habe ihre Kräfte am Hauptbahnhof verstärkt. "Wir haben eine gute Personaldecke, um den heutigen Tag zu bewältigen."

    11 Uhr: Vorbereitung auf Ansturm in Bayern

    Tausende Flüchtlinge reisen aus Ungarn in Richtung Österreich und Deutschland aus. Dabei winkt ein Mann, während sich ein anderer mit der Hand von einer Helferin verabschiedet.
    Tausende Flüchtlinge reisen aus Ungarn in Richtung Österreich und Deutschland aus. Dabei winkt ein Mann, während sich ein anderer mit der Hand von einer Helferin verabschiedet. Foto: Boris Roessler dpa

    Die Regierung von Oberbayern rechnet für diesen Samstag mit der Ankunft tausender Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof. Man gehe von etwa 1500 bis 2000 Menschen aus, die im Laufe des Tages am Hauptbahnhof ankommen werden, sagte eine Sprecherin. Diese Zahl stehe gegenwärtig im Raum, es könnten jedoch auch noch mehr Flüchtlinge sein.

    Auch die Polizei in Rosenheim stellt sich auf zahlreiche weitere Flüchtlinge ein, die am Samstag nach Deutschland einreisen. "Wir rechnen mit tausenden Flüchtlingen ab dem heutigen Mittag", sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Man sei derzeit noch in der Abstimmung mit den zuständigen Behörden, um sich "auf diesen Ansturm vorzubereiten".

    8 Uhr: Tausende Flüchtlinge in Österreich angekommen

    Nachdem Ungarn entschieden hatte, die Flüchtlinge ausreisen zu lassen, sind am Samstagmorgen tausende Menschen mit Bussen und Zügen in Österreich angekommen. Viele von ihnen wollen weiter nach Deutschland. ina/AZ

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