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Kloster Andechs: CSU-Klausurtagung - Seehofer attackiert die SPD

Kloster Andechs

CSU-Klausurtagung - Seehofer attackiert die SPD

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    Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer ist bei der Klausurtagung in Kloster Adechs gegen die SPD in die Offensive gegangen.
    Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer ist bei der Klausurtagung in Kloster Adechs gegen die SPD in die Offensive gegangen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Vor der Sitzung des Berliner Koalitionsausschusses fährt CSU-Chef Horst Seehofer im Streit um den Mindestlohn eine harte Linie gegen die SPD. Er erwarte substanzielle Verbesserungen bei der Reduzierung des Verwaltungsaufwandes, sagte Seehofer am Freitag bei einer CSU-Vorstandsklausur in Kloster Andechs nach Teilnehmerangaben. "Wenn nicht in der Substanz etwas verbessert wird, werden die Verhandlungen abgebrochen", soll Seehofer demnach gedroht haben.

    Seehofer fordert "deutliche Entschlackung der Bürokratie" von der SPD

    Die CSU will insbesondere durchsetzen, dass die Dokumentationspflichten für die Arbeitgeber abgemildert werden. Anders als in der internen Sitzung äußerte Seehofer vor den Fernsehkameras keine Kritik an den Sozialdemokraten, verlangte aber eine deutliche Entschlackung der Bürokratie. Der CSU-Chef widersprach Berichten, dass die SPD größere Korrekturen ablehne. "Da habe ich was anderes von ihm gehört" - gemeint war SPD-Chef Sigmar Gabriel. Die Spitzen von Union und SPD treffen sich am Sonntagabend in Berlin.

    In den öffentlichen Äußerungen auf der Klausur übernahm stellvertretend für Seehofer CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer die Abteilung Attacke: "Die Vernichtung von Arbeitsplätzen ist nicht Bestandteil des Koalitionsvertrags", sagte Scheuer zum Mindestlohn-Gesetz. "Der SPD-Vorsitzende wird überzeugt werden. Wir brauchen keinen sprunghaften Sigmar, sondern einen verlässlichen Gabriel."

    Seehofer beschuldigt Gabriel, bei der Energiewende gegen Bayern zu arbeiten

    Der Konfliktstoff beschränkt sich aber keineswegs auf den Mindestlohn: Seehofer beschuldigte SPD-Chef Gabriel, bei den Verhandlungen über die Energiewende gegen Bayern zu arbeiten. Die Verhandlungen seien schwierig. Der CSU-Vorsitzende pochte außerdem darauf, dass die SPD sich bei der Umsetzung der Pkw-Maut an den Koalitionsvertrag hält.

    Die in der SPD diskutierte Anrufung des Vermittlungsausschusses "geht nicht", wurde Seehofer zitiert. Seehofer warf darüber hinaus Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) vor, bereits über eine Umverteilung der Mittel für das Betreuungsgeld nachzudenken. Der CSU-Vorstand stützte Seehofer einstimmig.

    In den unionsinternen Gefechten mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) meldete Seehofer einen Erfolg. Die Zahlungen der drei Hauptgeberländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen in den Länderfinanzausgleich sollten um zwei Milliarden Euro reduziert werden, hieß es. Davon entfällt die Hälfte auf Bayern. "Da ist die Bayernmilliarde dabei", sagte Seehofer. Bisher hatte Bundesfinanzminister

    CSU einigt sich auf Abschaffung des Solis

    Die Union hat sich außerdem nach Angaben Seehofers auf eine stufenweise Abschaffung des Solidaritätszuschlags bis 2029 geeinigt. CDU und CSU gehen demnach mit einer gemeinsamen Position in die anstehende Sitzung des Koalitionsausschusses am Sonntagabend.

    Seehofer sprach von der größten Steuersenkung aller Zeiten mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro. Darauf hätten sich die Ministerpräsidenten der Union am Mittwochabend mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verständigt.

    Seehofer forderte die SPD zur Zustimmung auf - und drohte ansonsten damit, den Koalitionspartner bei diesem Thema unter Druck zu setzen:  "Wir wollen die Abschaffung, die Bevölkerung will es. Ansonsten wird das ein Mittelpunktthema der politischen Auseinandersetzung." Der CSU-Vorstand traf sich in Andechs zu seiner zweitägigen Frühjahrsklausur. dpa/lby

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