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Bayern: Badeseen: Unterschiedliche Wasserqualität

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Badeseen: Unterschiedliche Wasserqualität

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    Spielende Kinder am Starnberger See: Die Wasserqualität von Badeseen im Vorzeige-Urlaubsland Bayern schwankt im Planschbereich teils erheblich. Foto: ADAC dpa
    Spielende Kinder am Starnberger See: Die Wasserqualität von Badeseen im Vorzeige-Urlaubsland Bayern schwankt im Planschbereich teils erheblich. Foto: ADAC dpa

    Draußen hat es 27 Grad Celsius. Ideales Badewetter. Vor allem Kinder lieben es, zu planschen. Allerdings können sie das nicht an allen Badeseen gleichermaßen bedenkenlos tun. Oft gibt es zu viele Keime im seichten Wasser – das ergab nun ein ADAC-Test.

    EU prüft Wasserqualität erst ab einem Meter

    Dabei stehen die deutschen Badegewässer laut dem jüngsten Bericht der EU-Kommission gut da – ab einer Wassertiefe von einem Meter. Messungen in den Planschregionen, also bis zu einer Tiefe von 30 Zentimeter, sieht die

    Bayerische Seen: von „Sehr gut“ bis „Bedenklich“

    Testsieger ist der Badestrand vor dem Campingplatz Godau am Südwestufer des Großen Plöner Sees in Schleswig-Holstein. Am schlechtesten schnitt dagegen das Strandbad Horn in Gaienhofen am Bodensee (Baden-Württemberg) mit der einzigen „Mangelhaft“-Bewertung ab. Dort wurde der zugelassene Grenzwert an „Intestinalen Enterokokken“ teilweise sogar um das Doppelte überschritten. Insgesamt wurden 13 „Sehr gut“, 19 „Gut“, 15 „Ausreichend“, zwölf „Bedenklich“ und ein „Mangelhaft“ vergeben.

    Wasserqualität eines Sees kann stark variieren

    In Bayern wurden aus Ammersee, Chiemsee, Großer Brombachsee und Starnberger See Wasserproben entnommen. Dabei stellten die Tester fest, dass die Wasserqualität eines Sees an unterschiedlichen Messstellen enorm variiert. So wurde beispielsweise der Badestrand Inning am Ammersee mit einem „Sehr gut“ bewertet, während der Badestrand Seewinkel in Herrsching, nur 13 Kilometer entfernt, ein „Bedenklich“ und damit die zweitschlechteste Wertung bekam. Ebenso große Unterschiede gab es auch am Starnberger See. Während die Kleinen im Südbad Tutzing absolut bedenkenlos planschen können, sollten die Eltern genau das am Badestrand Percha in Starnberg verbieten. Für die drei getesteten Strände in Pleinfeld am Großen Brombachsee gab es nur Bewertungen im positiven Bereich. Gleiches gilt für die vier Stellen im Chiemsee.

    Krankheitserreger besonders in seichtem, warmem Wasser

    Prinzipiell aber gilt, dass seichtes, warmes Wasser stärker mit Escherichia coli und Intestinalen Enterokokken belastet ist. Diese Keime kommen im Darm von Menschen und Tieren vor und gelangen durch Abwasser, das mit Fäkalien belastet ist, in die Badegewässer. Dort dienen sie als Indikatoren für die Wasserqualität, da sie sich – im Vergleich zu Krankheitserregern wie Viren – gut messen lassen.

    Jeder Schwimmer schluckt im Schnitt 50 Milliliter Wasser

    Überschreitet ein See den vorgegebenen Grenzwert, muss dort ein Badeverbot erlassen werden, denn jeder Schwimmer schluckt beim Baden durchschnittlich 50 Milliliter Wasser. Die Messwerte des Umweltbundesamts liegen bei 1800 Kolonien bildenden Einheiten pro 100 Milliliter bei Escherichia coli und bei 700 Kolonien bildenden Einheiten pro 100 Milliliter bei Intestinalen Enterokokken. Durch Maßnahmen wie der Entfernung von Vogelkot und Algen könnten die Werte sehr schnell um die Hälfte reduziert werden, so die Prüfer.

    Kritik von betroffenen Gemeinden

    Die von schlechten Ergebnissen betroffenen Gemeinden kritisierten, dass die Tests nicht umfassend und nicht aktuell genug gewesen seien. Der ADAC hatte zwischen Juni und August 2011 jeweils drei Wasserproben pro Messstelle entnommen. Alle Messstellen wurden im Mai dieses Jahres erneut kontrolliert. Dabei wurden allerdings keine weiteren Proben genommen.

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