Der ADAC prüft Vorwürfe im Zusammenhang mit Badegewässer-Untersuchungen in den 1990er Jahren. Der Verband reagierte damit auf einen Bericht der "Frankenpost". Die Zeitung zitierte am Donnerstag aus einem an die Redaktion adressierten Brief eines
Garrels betonte, die Gewässer-Untersuchungen seien kein offizieller Verbraucherschutztest gewesen und hätten nichts mit den aktuellen Badegewässertests zu tun, die der Club seit 2009 vornimmt. Diese Tests seien zu 100 Prozent vom ADAC finanziert.
Bei den Vorwürfen gehe es vor allem um die 1990er Jahre. Damals habe der ADAC nach einer Algenplage an der Adria als "klassisches touristisches Serviceangebot" die Wasserqualität geprüft. ADAC-Mitglieder seien über die Ergebnisse beispielsweise in Beratungsgesprächen informiert worden. Im Raum stehe nun der Vorwurf, ob es dafür einen Werbekostenzuschuss der Regionen gegeben habe. Im Wesentlichen drehe es sich um einen Zeitraum von 1991 bis 2003.
Einladungen der Geldgeber zu Vergnügungsreisen
Der ADAC-Mitarbeiter, der anonym bleiben will, aber der "Frankenpost" nach deren Angaben namentlich bekannt ist, schrieb, die Arbeit der vom ADAC mit der Untersuchung beauftragten Firmen sei "zu großen Teilen mit großzügigen "Beiträgen" von Tourismusregionen aus Südeuropa" finanziert worden. Es habe damals auch "Einladungen der Geldgeber zu Vergnügungsreisen mit Gattin" gegeben.
Bei der Münchner Staatsanwaltschaft war der neue Vorwurf gegen den ADAC bisher nicht bekannt. Er solle nun aber geprüft werden, sagte ein Sprecher. Der ADAC steht seit Wochen in der Kritik, nachdem Manipulationen beim Autopreis "Gelber Engel" in der Kategorie Lieblingsauto der Deutschen bekanntwurden. Unter anderem wegen der Hubschrauberflüge von ADAC-Spitzenvertretern hat die Münchner dpa