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ADAC: ADAC will Pannenhilfe stärker vom Geschäft trennen

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ADAC will Pannenhilfe stärker vom Geschäft trennen

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    Der ADAC reagiert auf die Image-Krise und will Geschäft und Verein jetzt stärker trennen. Vorwürfe, bei der Pannenhilfe Autofahrer bevorzugt zu haben, weist der ADAC zurück.
    Der ADAC reagiert auf die Image-Krise und will Geschäft und Verein jetzt stärker trennen. Vorwürfe, bei der Pannenhilfe Autofahrer bevorzugt zu haben, weist der ADAC zurück. Foto: David Ebener/Archiv (dpa)

    Der ADAC arbeitet auf dem Weg aus der Krise weiter an seinem Umbau. "Diese Reform wird länger dauern", sagte der für Technik zuständige Vizepräsident des Autoclubs, Thomas Burkhardt, am Dienstag in München bei der Vorstellung des Jahresberichts zur Pannenhilfe 2014. Bei der Straßenwacht sei aber schon viel passiert.

    Neue Prämienregelung für Straßenwacht

    So habe man verschiedene Praktiken auf den Prüfstand gestellt und etwa Leistungsprämien für Straßenwachtfahrer gestoppt, die Batterien an Mitglieder weitergeben. Nun werde an der Frage gearbeitet, wie die Prämienzahlungen an die Fahrer künftig gestaltet werden können. "Die Pannenhelfer sollen ja nicht weniger Geld verdienen", sagte Burkhardt.

    Der ADAC in der Krise - eine Chronologie

    13. Januar: Der ADAC gibt bekannt, dass die Leser der «Motorwelt» den VW Golf zum «Lieblingsauto der Deutschen» gewählt haben.

    14. Januar: Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet von Manipulationen bei der Leserwahl. Der Verein weist das zurück.

    16. Januar: Bei der Preisverleihung spricht Geschäftsführer Karl Obermair von Unterstellungen.

    17. Januar: ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter gesteht laut Obermair die Fälschungen, der Verein behält das aber zunächst für sich.

    19. Januar: Nach einem Bericht der «Bild am Sonntag» räumt der ADAC Manipulationen ein.

    21. Januar: ADAC-Präsident Peter Meyer lehnt einen Rücktritt ab.

    7. Februar: Deutsche Autokonzerne wollen ihre Preise zurückgeben, sollten sich neue Vorwürfe erhärten.

    10. Februar: ADAC-Präsident Meyer kommt einer Amtsenthebung zuvor und tritt zurück.

    14. Februar: Ein prominent besetzter Beirat soll den ADAC bei den Reformen beraten.

    17. Februar: Laut Gutachten wurde die Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen jahrelang manipuliert.

    25. Februar: Der Club verhandelt mit dem Geschäftsführer Karl Obermair über eine einvernehmliche Beendigung seiner Tätigkeit.

    9. März: Erneut gerät die Steuerpraxis des ADAC in die Schlagzeilen.

    4. April: Der ADAC trennt sich endgültig von seinem langjährigen Geschäftsführer Obermair.

    14. April: Interims-ADAC-Präsident August Markl soll bis zum Ende des Reformprozesses im Amt bleiben.

    10. Mai: Die Delegierten des ADAC billigen in Saarbrücken einmütig die Reformpläne der Führung.

    "Wir haben uns auf der Hauptversammlung 2014 ganz bewusst entschieden, strikt zwischen Geschäftsbereichen und Verein zu unterscheiden", ergänzte er. Nach dem Bekanntwerden von Fälschungen beim Autopreis "Gelber Engel" vor einem Jahr war der Autoclub in eine tiefe Krise gestürzt. Auch Kritik an der Pannenhilfe und an der als Ranking veröffentlichten Pannenstatistik wurde dabei laut.

    170 000 mal Pannenhilfe speziell für Kunden bestimmter Hersteller

    Unter anderem gab es den Vorwurf, der ADAC bevorzuge bei der Pannenhilfe Kunden bestimmter Hersteller, die ihre eigene Pannenhilfe - sogenannte Assistance-Dienste - vom ADAC abwickeln lassen. Das hat der ADAC bereits im vergangenen Jahr zurückgewiesen und wehrt sich weiter gegen solche Behauptungen.

    So seien von den rund 3,9 Millionen Pannenhilfe-Einsätzen im Jahr 2014 etwa 170 000 solche Assistance-Leistungen gewesen. Der ADAC habe diese Einsätze genauso behandelt wie diejenigen für eigene Mitglieder. Alle Betroffenen hätten im Durchschnitt 45 Minuten auf einen Helfer warten müssen, berichtete der zuständige Geschäftsführer Mahbod Asgari.

    Häufigster Pannengrund: Leere Batterien

    Insgesamt musste der ADAC im vergangenen Jahr angesichts des warmen Wetters und des milden Winters so selten ausrücken wie zuletzt 2009. Im Januar und Februar 2014 sei der Winter quasi ausgefallen. "Und das sind zwei Monate, in denen die Pannenhilfe normalerweise nicht zum Atmen kommt", sagte Asgari. Häufigster Pannengrund war wie in den Vorjahren die Elektrik, allen voran leere Batterien. Aber auch nicht funktionierende Anlasser oder die Beleuchtung gehörten dazu. dpa

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