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Reaktionen auf den Flüchtlingsgipfel: "Hier versagt Berlin gerade"
![Inzwischen sind sogar Notunterkünfte für Flüchtlinge knapp. Inzwischen sind sogar Notunterkünfte für Flüchtlinge knapp.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In Bayern kommen immer mehr Flüchtlinge an, die Kommunen sehen sich an der Belastungsgrenze. Nach dem Flüchtlingsgipfel in Berlin macht sich Ernüchterung breit.
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Die Erwartungshaltung vor dem Flüchtlingsgipfel in Berlin war klar: Geld, deutlich mehr Geld vom Bund müsse her, um die Probleme zu lösen, betonte Ministerpräsident Markus Söder nach der Kabinettssitzung vergangene Woche. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann untermauerte das mit Zahlen: 1,5 Milliarden Euro habe der Freistaat im vergangenen Jahr für Asyl und Integration aufgewendet – die zusätzlichen Kosten für Schulunterricht, Kinderbetreuung und anderes noch gar nicht eingerechnet. Vom Bund hat Bayern im vergangenen Jahr allerdings nur 555 Millionen Euro bekommen, um Geflüchtete aufzunehmen und zu versorgen.
Unterbringung von Geflüchteten: Wohnraum ist knapp, an Schulen und Kitas fehlen Plätze
Allein aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn mehr als eine Million Menschen nach Deutschland gekommen, in Bayern waren es 154.600. Die Unterkünfte sind vielerorts überlastet, Wohnraum wird knapp, an Schulen und Kitas fehlen Plätze. Längst wissen viele Kommunen kaum mehr, wo sie die Flüchtlinge unterbringen sollen. "Viele Städte sind am Limit und benötigen dringend mehr Unterstützung für die Aufnahme von Geflüchteten", sagte der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Eckart Würzner im Vorfeld des Gipfels. Auch in der Region ist die Lage ernst. Alex Eder, Landrat des Landkreises Unterallgäu, hat am Wochenende mit Blick auf die Flüchtlingssituation klargestellt: "Uns steht das Wasser bis zum Hals." Und sein Neuburger Amtskollege Peter von der Grün, ebenfalls von den Freien Wählern, sagte: "Bei den Landkreisen und Kommunen ist eine Belastungsgrenze erreicht."
![Die Unterbringung in Turnhalle ist für Landkreise und Kommunen eine Lösung, die man vermeiden will. Die Unterbringung in Turnhalle ist für Landkreise und Kommunen eine Lösung, die man vermeiden will.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nun, nach dem Flüchtlingsgipfel mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), wo nicht mehr als eine bessere Abstimmung zur Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen vereinbart wurde, macht sich Ernüchterung breit. Der Günzburger Landrat Hans Reichhart (CSU) sagt: "Ich bin enttäuscht darüber, dass in Berlin nur geredet, aber nicht gehandelt wurde. Im Endeffekt fehlt das Problembewusstsein dafür, wie herausfordernd die Lage vor Ort ist."
In Günzburg kommen jede Woche 70 bis 80 Flüchtlinge an – ein Großteil davon aus der Ukraine, aber auch 20 bis 25 Asylbewerber aus anderen Ländern. Noch ist man Reichhart zufolge in der Lage, die Menschen unterzubringen – auch, weil derzeit viele Anstrengungen unternommen würden und über neue Unterbringungsformen wie Containerdörfer nachgedacht wird. "Aber wenn Berlin so weitermacht, dann zwingt es uns in die Turnhallen", sagt der Günzburger Landrat. Dabei kann das für ihn keine Lösung sein, einerseits, weil man Kindern und Vereinen den Sport nach der Corona-Zeit nicht nehmen wolle. Andererseits ist es für Reichhart aber auch eine Frage der Würde. "Niemand sollte wochen- und monatelang in einer Turnhalle leben müssen. Wie sollen Menschen aus Kriegsgebieten da zur Ruhe kommen? Wie sollen Kinder da Hausaufgaben machen?"
![Der Günzburger Landrat Hans Reichhart ist enttäuscht von den Ergebnissen des Flüchtlingsgipfels. Der Günzburger Landrat Hans Reichhart ist enttäuscht von den Ergebnissen des Flüchtlingsgipfels.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Dass der Bund nun angekündigt habe, Liegenschaften des Bundes auf eigene Kosten für die Unterbringung herzurichten, "das hilft uns einfach nicht", sagt Reichhart. "Wir haben im Landkreis keine Bundesliegenschaften." Nötig sind aus seiner Sicht stattdessen mehr Geld vonseiten des Bundes, aber auch deutlich weniger Bürokratie. Asylverfahren müssten schneller abgewickelt werden, die Rückführung abgelehnter Asylbewerber schneller vonstattengehen. "Hier versagt Berlin gerade", stellt Reichhart klar.
Flüchtlingsgipfel: Mehr Geld für die Flüchtlingsunterbringung soll es nicht geben
Mehr Geld aber für die Kommunen soll es nicht geben. Für Bundesinnenministerin Faeser gibt es einen klaren Fahrplan, um Ostern herum mit dem Bundeskanzler erneut über Finanzen zu verhandeln. Bis dahin sollen auch jetzt vereinbarte Arbeitskreise zu den wichtigsten Themen – Unterbringung, schnellere Verfahren, Integration und "Begrenzung irregulärer Migration" – Ergebnisse vorlegen.
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Für den Lindauer Landrat Elmar Stegmann (CSU), zugleich Sprecher der schwäbischen Landräte, ist das viel zu wenig. "Ich finde es erschreckend, welche Lethargie der Bund hier an den Tag legt. Die Kommunen sind seit Monaten an der Belastungsgrenze. Kanzler Scholz hätte dieses Thema längst zur Chefsache machen müssen." Stegmann betont, dass die Kommunen keinerlei Einfluss darauf haben, wie viele Flüchtlinge sie aufnehmen müssen – aber all die Aufgaben bewältigen sollen. "Es ist ja nicht damit getan, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben. Die Kinder müssen betreut werden, es braucht Integrations- und Sprachkurse, Arbeitsplätze müssen vermittelt werden."
Was die Situation verschärft, ist die Tatsache, dass Schwaben im Vergleich zu anderen Regierungsbezirken bisher die wenigsten Flüchtlinge aufgenommen hat. Deswegen hat Schwaben unlängst von Niederbayern die Zuständigkeit als zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge übernommen. In den kommenden Wochen sollen deshalb bis zu 2500 Flüchtlinge auf die schwäbischen Landkreise verteilt werden. Stegmann sagt, die Lage in den Landkreisen sei unterschiedlich angespannt. Aber auf Dauer sei das für die Kommunen nicht leistbar. "Es bräuchte endlich auch Mittel und Wege, um die Zuwanderung zu begrenzen."
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Wieso Lethargie?
Mit all ihren Maßnahmen hat Frau Faeser in den letzten 12 Monaten energisch dafür gesorgt, dass die Grenzen Deutschlands für Schutzsuchende noch weiter geöffnet und Rückführung, z.B. nach Bulgarien, noch erfolgreicher verhindert wird. Die Frau war richtig fleißig.
Wahrscheinlich weiss Frau Faeser sogar, wie Ländern, Städte und Gemeinden, ohne dauerndes Genörgel und Gebettel beim Bund ihre Aufgabe erledigen können. Sie wird die Lösung aber erst verraten, wenn sie MP in Hessen ist. Dann wird das Thema in Hessen mit einem Fingerschnipp abgeräumt. Da kann man drauf wetten. Sollten die Hessen jedoch den Fehler machen, Frau Faeser nicht zu wählen, wird sie ihre erfolgreiche Politik in Berlin mit aller Kraft fortsetzen.
Nix Lethargie! Das ist nur Geschwurbel von rechten CSUlern. Frau Faeser sollte mal prüfen lassen ob diese Rechten mit ihrem Gemecker nicht schon im Bereich der Delegetimierung des Staates einzuordnen sind.
Mit Ihrem fast täglichen vermutlich ferngesteuerten Geschwurbel und Hetze gegen Regierungsmitglieder helfen Sie niemand, ganz im Gegenteil.