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Auto: Bremsweg berechnen: Welche Rollen spielen dabei Reaktion und Anhalteweg?

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Bremsweg berechnen: Welche Rollen spielen dabei Reaktion und Anhalteweg?

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    Jetzt bloß Abstand halten: Die Beschaffenheit der Fahrbahn kann den Bremsweg verlängern.
    Jetzt bloß Abstand halten: Die Beschaffenheit der Fahrbahn kann den Bremsweg verlängern. Foto: Julian Stratenschulte, dpa, dpa-tmn (Symbolbild)

    In der Fahrschule musste sie jeder schon einmal machen: die Gefahrenbremsung. Wie lange ein Auto braucht, bis es dann zum Stillstand kommt, lässt sich mit einer Formel berechnen. Entscheidend ist dem ADAC zufolge vor allem die Geschwindigkeit, aber auch Faktoren wie eine korrekte, aufrechte Sitzposition spielen eine Rolle. Wichtig ist zudem, dass sich die Gefahrenbremsung von einer normalen Bremsung unterscheidet und auch anderes gerechnet wird. Wie der Bremsweg - sowie der Reaktions- und Anhalteweg - in beiden Fällen berechnet wird, lesen Sie hier. 

    Bremsweg, Reaktionsweg und Anhalteweg: Was ist der Unterschied?

    Wer berechnen möchte, wie viel Strecke ein Auto bei einer Bremsung noch zurücklegt, stolpert unweigerlich über drei Begriffe: Bremsweg, Reaktionsweg und Anhalteweg. Das ist dem ADAC zufolge darunter zu verstehen: 

    • Bremsweg: Der Bremsweg beschreibt die Strecke, die das Auto vom Tritt auf die Bremse bis zum Stillstand zurücklegt.
    • Reaktionsweg: Der Reaktionsweg beschreibt die Strecke, die das Auto in der Reaktionszeit zurücklegt, also die Zeit vom Erkennen eines Hindernisses bis zur vollen Bremswirkung.
    • Anhalteweg: Der Anhalteweg ist das, was die meisten Menschen umgangssprachlich als "Bremsweg" bezeichnen. Er beschreibt sie Strecke, die das Auto vom Erkennen eines Hindernisses bis zum Stillstand zurücklegt. Damit ergibt sich folgende Faustformel: Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg

    Bremsweg berechnen: Wie lautet die Formel?

    Wie lang der Bremsweg in der Praxis ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So beeinflussen laut dem ADAC Steigung oder Gefälle der Fahrbahn den Bremsweg genauso wie die Leistung der Bremse, die Kraft, mit der sie betätigt wird und die Beschaffenheit der Straße. In der Theorie, auf einer waagerechten Fahrbahn und sehr konservativ abgeschätzt, lässt sich der Bremsweg bei einer Normalbremsung so berechnen: 

    • (Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10) = Bremsweg in Metern

    Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h würde das also einen Bremsweg von 25 Metern bedeuten. Bei 100 km/h wären es bereits 100 Meter und bei 150 km/h schon 225 Meter. Der Bremsweg wächst mit steigender Geschwindigkeit also nicht linear, sondern im Quadrat, erklärt der ADAC. 

    Eine andere Formel gilt für die Gefahrenbremsung beziehungsweise die Voll- oder Notbremsung. Hier kann sich der Bremsweg halbieren. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h würde das also einen Bremsweg von 12,5 Metern, bei 100 km/h von 50 Metern und bei 150 km/h von 112,5 Metern bedeuten. So wird gerechnet: 

    • [(Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10)] : 2 = Bremsweg in Metern

    Reaktionsweg berechnen: Wie lautet die Formel?

    Der Reaktionsweg hängt vor allem von der gefahrenen Geschwindigkeit und der Reaktionszeit ab. Dem ADAC zufolge dauert es etwa 0,8 bis 1,2 Sekunden, bis die Fahrerin oder der Fahrer eines Autos ab Erkennen eines Hindernisses oder einer Gefahr die Bremse betätigt. Gerechnet wird so: 

    • (Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 = Reaktionsweg in Metern

    Bei 50 km/h beträgt der Reaktionsweg also 15 Meter. Anders als beim Bremsweg wächst der Reaktionsweg laut dem ADAC linear zur Geschwindigkeit. Bei der doppelter - 100 km/h - oder dreifacher Geschwindigkeit - 150 km/h - verdoppelt - 30 Meter - oder verdreifacht - 45 Meter - sich also auch der Reaktionsweg.

    Anhalteweg berechnen: Wie lautet die Formel?

    Um den kompletten Anhalteweg zu berechnen, werden laut dem ADAC Reaktionsweg und Bremsweg addiert. So ergeben sich bei gleicher Geschwindigkeit für die Normalbremsung und die Gefahrenbremsung zwei unterschiedliche Werte. Gerechnet wird so: 

    • ((Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10)) + ((Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3) = Anhalteweg Normalbremsung in Metern
    • (((Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10)) : 2) + ((Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3) = Anhalteweg Gefahrenbremsung in Metern

    Für die oben genannten Beispiele würden sich also folgende Werte für die Normalbremsung (NB) und die Gefahrenbremsung (GB) in Metern (m) ergeben: 

    Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei diesen Formeln nur um Faustregeln handelt. Der tatsächliche Anhalteweg kann laut ADAC je nach technischer Ausstattung des Fahrzeugs, dem Zustand der Fahrbahn, aber auch der Konzentration und Entschlossenheit der Fahrerin oder des Fahrers variieren. Schaut diese oder dieser am Steuer ins Handy, ist betrunken oder bekifft, kann das die Reaktionszeit verzögern.

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