Über 21,23 Millionen Mitglieder verzeichnet der ADAC laut Statista aktuell und hilft diesen bei Pannen und Unfällen. Wie jedes Jahr informiert der Automobilclub auch 2023 in seiner ADAC Pannenstatistik über die Zuverlässigkeit verschiedener Fahrzeugtypen, Hersteller und Modelle. Nun sind in diesem Bericht erstmals Elektroautos aufgeführt und überzeugen mit ihrer geringen Pannenbilanz.
ADAC Pannenstatistik: Die häufigsten Ursachen für Fahrzeugpannen
- Mit 43,2 Prozent der Pannen liegen Probleme mit der Starterbatterie auf Platz 1. Seit 1967 führen sie bereits die Spitze der jährlichen Statistik an, liegen 2023 aber 3 Prozent hinter der Zahl vom Vorjahr.
- Auf Platz zwei liegen Probleme und Schäden am und mit dem Motor und Motormanagement. Dazu zählen Einspritzung, Kraftstoff, Zündung, Sensorik. Sie machten 2022 23,8 Prozent der Pannen aus.
- Platz drei belegen mit 10,4 Prozent Generatoren, Anlasser, Bordnetze und Beleuchtung als Pannenursache.
- 8,4 Prozent der Pannen im letzten Jahr hatten ein Problem mit den Reifen des Fahrzeugs zur Ursache.
- Vergessene Schlüssel, kaputte Schlösser und defekte Wegfahrsperren machten 7,2 Prozent aus.
- Auf dem letzten Platz sind mit 7,0 Prozent andere Gründe.
ADAC-Pannenstatistik: Diese Autos sind besonders sicher
In der diesjährigen Pannenstatistik des ADAC der Fahrzeuge wurden 155 Fahrzeugreihen von 20 Automarken berücksichtigt. Die Baureihen müssen ab diesem Jahr eine Erstzulassung von 2013 bis 2020 haben und über 7000 Zulassungen in zwei Jahren vorweisen. Nicht berücksichtigt werden hier Reifendefekte und selbstverschuldete Pannen, wie ein leerer Kraftstoffbehälter.
Hier überzeugen vor allem der Audi A5, der BMW 1er, 3er und X3, während der Fiat Ducato Baujahr 2013 am schlechtesten abschneidet.
Bei den Kleinstwagen überzeugt vor allem der Suzuki Ignis. Er erreicht in vier Baujahren den besten Wert. Der Toyota Aygo schneidet 2023 am zweitbesten ab.
In der Kategorie der Kleinwagen kürt der ADAC den Audi A1, den Mini und den Suzuki Vitara als am zuverlässigsten.
In der unteren Mittelklasse finden sich einige Modelle mit vertrauenswürdiger Technik. Hier enttäuschen der Toyota C-HR und der Corolla. Grund dafür sind aufkommende Batterieprobleme.
Die Zuverlässigkeit der Mittelklassen geht aus dem Bericht als durchwachsen hervor. Schlecht schneiden hier die Vans von VW, Ford und Seat und erstmals auch der Toyota RAV4 ab. Bei den Transportern erfüllt lediglich der Mercedes Sprinter die Anforderungen.
Statistik: Pannen bei E-Autos
Eine Vergleichbarkeit im Pannenbericht zwischen E-Autos und Autos mit Verbrennermotoren ist kaum möglich, da Verbrenner bereits länger auf dem Markt sind und dadurch häufiger Pannen haben. In der ADAC Pannenstatistik wurden deshalb nur Verbrennermotoren (Diesel und Benzin) mit der Erstzulassung 2020 mit Elektro-Modellen ebenfalls der Erstzulassung 2020 verglichen. In diesem Vergleich schnitten die E-Fahrzeuge im Pannenbericht besser ab: Während Pkw mit Verbrennermotoren eine Pannenkennziffer von 6,9 auf 1000 Fahrzeuge aufweisen, liegt diese bei den E-Autos nur bei 4,9.
Pannenstatistik ADAC: E-Auto oder Verbrenner?
Signifikante Unterschiede in den Bereichen, die 2022 Pannen verursacht haben, treten nur bei Schlüsseln, Schlössern und Wegfahrsperren sowie bei Motor, Management und Hochvolt-(HV-)System auf. Ein E-Auto überzeugt mit weniger Pannen durch die Antriebe. Dies liegt am einfacheren technischen Aufbau eines E-Motors. E-Fahrzeuge verfügen zudem häufig über kontaktlose Schlüssel (Keyless Go), weshalb sich Fahrer und Fahrerinnen seltener durch einen im Auto vergessenen Schlüssel aussperren können.
Als Voraussicht in die Zukunft sieht der ADAC in seinem Pannenbericht Potential, dass Elektroautos noch weniger Pannen haben würden, wenn die Hersteller mit pannensensiblen Bauteilen arbeiten würden. Gefahren sieht der ADAC bei der Langlebigkeit der in E-Autos für den Antrieb zuständigen Hochvoltbatterien und bei den Reifen, die dem höheren Gewicht von Elektroautos stärker ausgesetzt sind. Um hier konkrete Aussagen zu treffen, wartet der ADAC auf Langzeitberichte.