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Motorsport: AMC Haunstetten hat beim Sandbahnrennen jede Menge heiße Eisen im Feuer

Motorsport

AMC Haunstetten hat beim Sandbahnrennen jede Menge heiße Eisen im Feuer

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    Mit der Nummer 44 geht das frisch gekürte Europameistergespann Markus Brandhofer mit seiner niederländischen Beifahrerin Sandra Mollema beim diesjährigen Sandbahnrennen des AMC Haunstetten an den Start.
    Mit der Nummer 44 geht das frisch gekürte Europameistergespann Markus Brandhofer mit seiner niederländischen Beifahrerin Sandra Mollema beim diesjährigen Sandbahnrennen des AMC Haunstetten an den Start. Foto: Michael Hochgemuth

    Wenn sich Vater und Sohn Scheunemann über das Haunstetter Sandbahnrennen unterhalten, kommen sie schnell ins Fachsimpeln. Wer am 23. September den Favoriten gefährlich werden kann, wer mit welchem Zündsystem am besten zurechtkommt oder wer auf der anspruchsvollen Staubpiste im Haunstetter Stadion die beste Linie findet. Schließlich war Vater Erich Scheunemann jahrelang selbst Rennleiter der Traditionsveranstaltung des AMC Haunstetten, seit einigen Jahren hat sein Sohn Tim die Verantwortung für die Ausrichtung übernommen.

    Und der ist mit seinem AMCH-Team seit Anfang des Jahres damit beschäftigt, die Veranstaltung vorzubereiten, damit den Motorsportfans am nächsten Wochenende attraktiver Bahnsport geboten werden kann. Um auch den jüngeren Aktiven im Sandbahnsport Fahrpraxis zu bieten, findet am Samstag bereits der ADAC Bayerncup statt, bei dem der Nachwuchs aus vier bayerischen Vereinen Rennen bestreitet. Vom gastgebenden Verein ist zum Bedauern der Scheunemanns niemand dabei, die Jugendgruppe des AMCH gäbe es zwar noch und sie biete alle zwei Wochen noch ein Training auf der Sandbahn an, aber es gestalte sich derzeit personell als schwierig, dieses Angebot auf Dauer fortzusetzen. So werden in den Klassen 50, 125, 250 und 500 Kubik die Jugendgruppen aus Landshut, BBM München, MSC Olching und MSC Abensberg an den Start gehen. 

    Beim Sandbahnrennen am Sonntag hingegen haben die Gastgeber vom AMC Haunstetten jede Menge heiße Eisen im Feuer. Allen voran die amtierenden Europameister des Vereins, Markus Brandhofer mit seiner Beifahrerin, der Niederländerin Sandra Mollema. In Bad Hersfeld gelang dem Duo Ende August der große Coup, im Rennen unter Flutlicht sicherte sich Brandhofer/Mollema den Europameistertitel im Seitenwagenfahren. Seit Mai 2022 fährt der 44-jährige Oberbayer zusammen mit der Niederländerin, die ihren vier EM-Titeln im Speedway mit Landsmann William Matthijssen nun den fünften mit Brandhofer auf der Grasbahn hinzufügte. 

    Auch Immanuel Schramm und Nadin Löffler vom AMC Haunstetten starten in der Seitenwagen-Klasse A

    Doch das Europameister-Gespann stößt bei seinem Heimspiel in Haunstetten auf harte Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Schließlich tritt mit dem Duo Immanuel Schramm/Nadin Löffler ebenfalls ein AMCH-Gespann an, das sich äußerst ungern überholen lässt und große Ambitionen hat. Das dritte Vereinsgespann im Sechserfeld bilden Andreas Horn und Jack Düringer. "Wir hoffen natürlich, dass die AMCH-Gespanne Platz eins bis drei belegen", sagt Erich Scheunemann, der die Rennen für das Publikum kommentieren wird, lachend und erwartet, dass in dieser Königsklasse des Sandbahnrennens möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer mit den Lokalmatadoren mitfiebern werden. 

    Erstmals wird der Finallauf der Gespannmasters beim Haunstetter Sandbahnrennen ausgetragen

    Als weiteres Highlight machen Vater und Sohn das Rennen der Speedkarts aus, die mittlerweile in Haunstetten zu wahren "Publikumslieblingen" geworden seien. "Das sind einfach Supertypen und die Maschinen haben einen irren Sound", schwärmt Erich Scheunemann von dieser Klasse, die dem AMCH mit Ingo Duttine und Katrin Schmidt zwei neue Mitglieder gebracht hat, die auch im Sechserfeld der Speedkarts antreten. 

    Daneben gibt es ein B-Solo-Rennen und erstmals auch den Finallauf der Gespannmasters, einer Serie mit zehn nationalen und internationalen Teilnehmern. Fabian Müller und Peter Maurer vom MSC Klein-Krotzenburg führen derzeit die Wertung vor dem Finale in Haunstetten an und könnten dort den Seriensieg perfekt machen.

    Tim (links) und Erich Scheunemann vom AMC Haunstetten stecken mitten in der Vorbereitung auf das Sandbahnrennen.
    Tim (links) und Erich Scheunemann vom AMC Haunstetten stecken mitten in der Vorbereitung auf das Sandbahnrennen. Foto: Michael Hochgemuth

    Sicherheitsauflagen beim Haunstetter Sandbahnrennen sind noch einmal angepasst worden

    Auch in puncto Sicherheit haben Rennleiter Tim Scheunemann und sein Team noch einmal das komplette Konzept überarbeitet. Der Rennunfall in Haunstetten im Jahr 2021 hat für noch einmal mehr Sorgfalt gesorgt. Ebenso wie ein Unfall vor ein paar Wochen auf der Grasbahn im niederländischen Eenrum, bei dem der deutsche Seitenwagenfahrer Marco Hundsrucker nach einem technischen Defekt an seiner Maschine schwer verletzt wurde und sein Beifahrer verstarb. Eine Meldung, die auch die motorsportbegeisterten Scheunemanns tief erschütterte. 

    Grund genug, vor Ort alle sicherheitsrelevanten Punkte noch einmal durchzugehen, die Anzahl der Menschen im Innenraum so gering wie nötig zu halten und alle Auflagen der Stadt und des Deutschen Motor Sport Bunds (DMSB) aufs Penibelste zu erfüllen. Beim Aufstellen der Airfender, der aufblasbaren Sicherheitspoller, helfen beispielsweise die Azubis des Berufsbildungswerks, wofür Rennleiter Tim Scheunemann sehr dankbar ist. 

    Allerdings gebe es vom Amt für Katastrophenschutz vereinzelt auch Auflagen, über die der erfahrene Rennleiter den Kopf schütteln muss, weil sie nicht einmal der Motorsport-Fachverband DMSB für seine Veranstaltungen fordert. "Man muss sich schon manchmal fragen, ob das der Sinn ist, dass man ehrenamtlich arbeitenden Vereinen die Arbeit so erschwert. Es wird da einfach sehr wenig auf den Veranstalter eingegangen", sagt er mit Blick auf manch behördliche Auflage, die eine Rennveranstaltung wie das Sandbahnrennen immer komplizierter macht. Doch alles hat der AMCH wieder einmal durchgezogen, damit die Traditionsveranstaltung mit dem "saubersten Motorsport in ganz Deutschland", wie Tim Scheunemann betont, wieder über die Bühne gehen kann. Die rasanten Maschinen im Bahnsport fahren nämlich ausschließlich mit Methanol und Rizinusöl. 

    Infokasten

    Samstag, 23. September ADAC Bayerncup 10 Uhr Trainingsbeginn, 13.10 Uhr Fahrervorstellung, 13.30 Uhr Rennbeginn

    Sonntag, 24. September, Sandbahnrennen 8 Uhr Öffnung Fahrerlager, 10 Uhr Trainingsbeginn, 11 Uhr Rennbeginn Vormittag, 13 Uhr Fahrervorstellung, 13.30 Uhr Rennbeginn, ab 16 Uhr Semifinale und Finale, 16.45 Uhr Siegerehrung

    Eintrittspreise Bayerncup 5 Euro, Sandbahnrennen Erwachsene 20 Euro, ermäßigt 18, Euro, Schüler 15 Euro. Tickets sind Onlineshop oder an der Tageskasse erhältlich. 

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