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Baseball: Randsportler mit großen Ambitionen

Baseball

Randsportler mit großen Ambitionen

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    Die Rückkehr des Winters machte in dieser Woche den Baseballern der Augsburg Gators zu schaffen. Am Sonntag startet das Bayernligateam mit dem ersten Punktspiel in die Saison, doch die Vorbereitung auf das Match gegen Rosenheim 89ers verlief nicht optimal. Das Training am Dienstag musste wegen des schlechten Wetters abgesagt werden. „Wir sind nun mal ein Schönwettersport“, begründet Markus Hörmann lächelnd und nicht ganz ernst gemeint den Ausfall des Übungsabends, um allerdings gleich zu erklären: „Wenn’s regnet, ist bei unserem Sport die Verletzungsgefahr tatsächlich zu groß. Da saugen sich die Bälle mit Wasser voll und werden dadurch sehr schwer. Das ist tatsächlich gefährlich.“

    Der Baseball, etwas größer als ein Tennisball, ist von weißem Leder umhüllt und mit roten Fäden zusammengenäht. Er ist nicht mit Luft aufgepumpt, sein Inneres besteht aus einem Korkkern und dicht darum gewickeltem Faden. Dadurch wird das Spielgerät sehr hart, weshalb die Schlagmänner (Batter) Schutzhelme tragen.

    In Augsburg wurden die Gators 1987 gegründet, ein Jahr später absolvierten sie bereits ihre ersten Punktspiele. Ihr sportliches Zuhause hatten die Baseballer zunächst in diversen Kasernen der Amerikaner, seit fünf Jahren haben sie ihre Heimat auf der Anlage des FC Haun-stetten. „Hier fühlen wir uns sehr wohl“, erzählt Markus Hörmann, Abteilungsleiter und schon seit dem Start der Sportart in Augsburg dabei. Zusammen mit Werner Müksch, Trainer Maximilian Mommer und Kevin McKnight ist Hörmann für das Management verantwortlich. Und da arbeiten die Verantwortlichen ehrgeizig und Hand in Hand mit der Mannschaft.

    Sie wissen, dass sie ihr Engagement für eine Randsportart einbringen. Doch sportlich hat man sich hohe Ziele gesetzt. Wenn irgendwie möglich, soll in diesem Jahr der Sprung aus der zweigeteilten bayerischen Eliteklasse in die zweite Bundesliga gelingen. „Das ist unser Ziel“, bekennt Trainer Mommer, der vor fünf Jahren nach Augsburg zog und bald in den familiär geführten Klub integriert wurde. Um bestens gerüstet zu sein, absolvierte die Mannschaft jüngst wieder ein fünftägiges Trainingslager im norditalienischen Bergamo. 16 Spieler waren dabei, die Reise in die Lombardei wurde mit Privatautos angetreten. „Zweimal täglich haben wir je zweieinhalb Stunden trainiert“, erzählt Mommer von einem konzentrierten Aufenthalt im Süden.

    Für die anstehende Spielzeit wurde die Mannschaft mit drei Neuzugängen verstärkt. Aus Landsberg kamen die beiden Ungarn Peter Lazs und Mate Löcz in den Süden Augsburgs, aus privaten Gründen zog aus der Dominikanischen Republik Djyango DeJesus in die schwäbische Bezirkshauptstadt. Mit Nao Matsuda steht sogar ein Japaner im Team. In Matsudas Heimatland ist Baseball ein Volkssport.

    Das große Vorbild des Baseballsports hierzulande sind nach wie vor die USA. In Übersee ist Baseball ein Familiensport. Man verbringt ein paar Stunden im Stadion, bei Musik und gutem Essen. Dort ist diese Sportart auf Augenhöhe mit American Football, Basketball und Eishockey. Immerhin, im Fernsehen ist Baseball in den nächsten drei Jahren auch in Deutschland regelmäßig zu sehen. Denn der Spartensender Sport1 überträgt in diesem Zeitraum Spiele aus der Major League Baseball (MLB). „Dadurch wird Baseball auch bei uns populärer“, ist Hörmann überzeugt.

    Von der in den USA herrschenden Strahlkraft ist Baseball bei uns noch meilenweit entfernt. „Wie in anderen Sportarten auch, ist es sehr schwer, Nachwuchs an uns zu binden“, sagt Hörmann. Immerhin, neben der Bayernligamannschaft haben die Gators noch eine zweite Garnitur sowie eine Jugend- und Schülermannschaft im Spielbetrieb.

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