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Ärger um Rumänen im Sozialkaufhaus in Augsburg

Haunstetten

Drängen sich Rumänen und Ungarn im Sozialkaufhaus vor?

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    Roswitha Kugelmann ist die Vorsitzende des Vereins Contact und zugleich Geschäftsführerin vom Sozialkaufhaus in Haunstetten.
    Roswitha Kugelmann ist die Vorsitzende des Vereins Contact und zugleich Geschäftsführerin vom Sozialkaufhaus in Haunstetten. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Das Sozialkaufhaus in Haunstetten bietet Kunden, die wenig Geld haben, günstige Produkte. Die Geschäfte laufen hervorragend, es gibt mittlerweile eine Filiale im Stadtteil. Die Berichterstattung unserer Redaktion über das Sozialkaufhaus ist auf große Resonanz gestoßen. Es gibt viel Lob für die engagierte Geschäftsführerin Roswitha Kugelmann. Kritik wird ebenfalls vorgetragen. Es geht um den Kundenkreis. Beklagt wird, dass Rumänen und Ungarn in großem Stil einkaufen und die Ware dann in Transportern in ihre Heimatländer bringen. Dort würde sie weiterverkauft. Zudem würden sich einzelne Personen im großen Laden vordrängeln. Roswitha Kugelmann nimmt auf Anfrage Stellung zur geäußerten Kritik.

    Sie sagt: „Ja, es stimmt, dass Rumänen und Ungarn in großem Umfang bei uns einkaufen.“ Im Sozialkaufhaus könne jeder einkaufen. Weil man nicht darauf schaue, aus welchem Herkunftsland Kunden kommen und ob sie arm sind oder reich, „haben wir genug Umsatz, um so viele Arbeitsplätze finanzieren zu können“. Für diejenigen, die mehr kaufen - egal ob Deutsche oder Nichtdeutsche, gebe es einen Mengenrabatt: ab einem Betrag von 60 Euro pro Warengruppe gewähre man einen Rabatt von 20 Prozent. Dies gelte nicht auf Boutiquewaren und Möbel.

    Sozialkaufhaus in Haunstetten: Es kommen auch viele deutsche Händler

    Roswitha Kugelmann betont: „Wir haben auch viele deutsche Händler als Kunden, die die bei uns gekauften Sachen auch weiterverkaufen, egal ob auf Flohmärkten, auf Kleinanzeigen oder in ihren Läden.“ Bei den rumänischen und ungarischen Händlern wisse man, „dass sie damit den Lebensunterhalt ihrer Familien verdienen, wohingegen es bei Händlern von hier oft nur ein zusätzlicher Verdienst zu ihrem Lohn oder Bürgergeld oder sonstigem ist“.

    Beklagt wird von einzelnen Kunden zudem, dass Personen vor dem Sozialkaufhaus „herumgammeln“. Dazu sagt die Geschäftsführerin: „Das ist unser langjähriges Problem. Leute fahren auf den Parkplatz, um Sachen zu uns zu bringen, werden aber beim Ausladen schon von nicht zum Personal gehörenden Personen angesprochen und darum gebeten, die Sachen ihnen zu „schenken“. Meist seien Notlagen frei erfunden. Denjenigen, die angebettelt würden, sei es sehr unangenehm, so Kugelmann, „weil sie die Sachen unserem Verein Contact spenden wollen, um unser Projekt zu unterstützen, aber sie wissen sich oft nicht dagegen zu wehren“.

    Geschäftsführerin Roswitha Kugelmann hält sich mitunter zurück

    Eine persönliche Erfahrung, die im Gedächtnis bleibt, habe sie selbst gemacht, schildert Roswitha KugeImann: „Die Frau, die angeblich so furchtbar arm war, kannte ich als eine der schlimmsten in der Richtung und wusste, dass es nicht stimmte. Aber als ich mich einmischte, wurde ich von derjenigen, die die Sachen brachten, in einem sehr rauen Ton angefahren: Noch gehören die Sachen mir und ich entscheide, wem ich sie gebe.“ Seitdem halte sie sich raus, sagt die Geschäftsführerin.

    Mitunter wird ein Hausverbot erteilt. Dazu sagt Roswitha Kugelmann: „Wenn wir jemand beim Ladendiebstahl erwischen, bekommt er Hausverbot.“ Eine Anzeige erfolge in der Regel nur, wenn die Person keine Ausweispapiere vorlege. Es habe allerdings in der Vergangenheit auch schon andere Fälle von Hausverbot gegeben, die nicht mit einem Dienstahl zusammenhängen:“Wenn es zum Beispiel mit den betreffenden Personen schon mehrfach Stress im Laden gegeben hatte.“

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