Urlaubs-Service

Vorsicht, Strafzettel-Gefahr

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    Hätten Sie‘s gewusst? In Spanien gilt Anschallpflicht für mitfahrende Hunde.
    Hätten Sie‘s gewusst? In Spanien gilt Anschallpflicht für mitfahrende Hunde. Foto: Julian Leitenstorfer

    Andere Länder, andere Vorschriften für Autofahrer – vergangene Woche haben wir an dieser Stelle mit Hinweisen auf die wichtigsten Verkehrsregeln in Europa begonnen, damit Sie ohne Strafgelder gut durch den Urlaub kommen. Denn die können ungeahnte Höhen erreichen.

    Lichtpflicht auch am Tag

    Schwierigkeiten bekommen Lichtmuffel außerhalb Deutschlands. Lichtpflicht auch am Tag für Autos und Motorräder gilt in Bulgarien (1.11. bis 1.3.), Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland (nur Motorräder), Italien (Motorräder, für Autos außerhalb der Ortschaften), Kroatien, Norwegen, Polen, Portugal (nur Motorräder), Rumänien (Motorräder, für Autos außerhalb der Ortschaften), Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn (außerhalb der Ortschaften) und in der Schweiz, dort jedoch nur für Fahrzeuge, die ab dem 1. Januar 1970 erstmals zugelassen worden sind. In Frankreich ist Abblendlicht bei Regen und Schneefällen sowie in Tunnels und in Galerien vorgeschrieben. Außerdem gibt es noch ein paar Spezialregelungen. So darf man in Polen bei Dunkelheit nur mit Standlicht parken, in Schweden sind eingeschaltete Nebelschlussleuchten nicht erlaubt, und in Großbritannien und Irland muss bei Scheinwerfern mit asymmetrischem Licht der entsprechende Sektor abgeklebt werden.

    Handy am Steuer kommt teuer

    100 Euro sind bei Handy-Telefonaten ohne Freisprecheinrichtung nun in Deutschland fällig. Auch in anderen Ländern wird das Handy am Ohr des Fahrers schärfer geahndet. Die Niederlande haben das Bußgeld auf 230 Euro erhöht, und Italien greift drastisch durch. Im Land des „telefonino“ droht neuerdings eine Strafe von 161 bis zu 648 Euro und zusätzlich der Führerscheinentzug für bis zu zwei Monate. In Frankreich werden 135 Euro fällig, in der Schweiz 100 Franken, in Österreich ab 50 Euro, in Polen bis zu 50 Euro, in Spanien um die 90 Euro.

    Sonderregeln – etwa für Hunde

    Hilfsbereitschaft kann in Spanien teuer werden. Dort ist das Abschleppen durch Privatfahrzeuge verboten, das Bußgeld beträgt knapp 100 Euro bis zu rund 600 Euro bei Verkehrsgefährdung. Außerdem gilt in Spanien die Anschnallpflicht auch für mitfahrende Hunde, und nach hinten überstehende Ladungen (max. 10 Prozent) müssen bei Autos mit einer rot-weiß schraffierten Warntafel (50 x 50 cm) gekennzeichnet werden. In Italien muss die Warntafel schräg gestreift sein und an der hinten überstehenden Ladung angebracht werden, wenn sie weiter als 30 Prozent der Fahrzeuglänge hinausragt. Außerdem sind dort vom 16. Mai bis 14. Oktober keine Winterreifen erlaubt, die für Geschwindigkeiten unterhalb der Höchstgeschwindigkeit des Autos ausgelegt sind. In Kroatien und Tschechien gehört ein Set Reservelampen ins Handschuhfach. Für Österreich rät der ADAC, die nicht genutzte abnehmbare Anhängerkupplung abzunehmen, um Beanstandungen und Bußen zu vermeiden.

    Warnweste für alle Insassen

    Die Warnweste ist auch in Deutschland Pflicht. Ausgenommen sind Motorräder und Wohnmobile. Sie soll griffbereit sein und bei Notfällen außerhalb des Fahrzeugs getragen werden. Ähnliches gilt in 16 weiteren europäischen Ländern. Doch Achtung: In Bulgarien, Frankreich, Italien, Tschechien und Ungarn reicht eine Weste nicht aus, im Auto muss für jeden Insassen eine Weste bereitliegen!

    Übrigens: Kassieren kann die Polizei nicht nur sofort vor Ort. Strafzettel werden innerhalb der EU auch ins Heimatland zum Vollstrecken geschickt. Voraussetzung: Es handelt sich um mindestens 70 Euro – allerdings inklusive Verfahrenskosten. Und die können bei solchen Auslandsabwicklungen auch mal 30 Euro und mehr betragen. Wer gleich im Urlaubsland zahlt, der spart sich diesen Aufschlag. (srt)

    Informationen über die Regeln im Ausland geben die Automobil-Klubs. Eine Autofahrer-App für alle EU-Länder plus Schweiz, Norwegen und Island hat das Europäische Verbraucherzentrum zusammengestellt. In ihr ist zusammengefasst, was Fahrer wissen sollten, auch die Zollregeln. Die App gibt es kostenlos im Apple App Store und bei Google Play.

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