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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Im Augsburger Corona-Testzentrum sollen bald mehr als 1000 Bürger pro Tag geimpft werden.

Coronavirus in Augsburg
22.02.2021

Corona-Inzidenz steigt - mehr als 1000 Augsburger sollen pro Tag geimpft werden

Von Stefan Krog, Leonhard Pitz

Weil der Corona-Impfstoff fehlte, lief der Betrieb des Augsburger Impfzentrums nur langsam an - das soll sich jetzt ändern. Die Stadt will auch kostenlose Schnelltests anbieten.

Nachdem der Impfstart auch in Augsburg eher schleppend lief, soll die Impfkampagne jetzt an Fahrt aufnehmen: Am Mittwoch werde der erste Tag sein, an dem erstmals mehr als 1000 Impfungen im Impfzentrum verabreicht werden, kündigte die Stadt am Montag an.

Die benachrichtigten Bürger sollen pünktlich, aber auch nicht viel zu früh ins Impfzentrum in der Bürgermeister-Ulrich-Straße kommen, um Schlangen und Menschenansammlungen zu vermeiden. Zwingend nötig seien auch ein Ausweis - und Unterlagen zum Nachweis der Impfberechtigung, falls ein besonderer Impfgrund bei der Registrierung angegeben wurde, so die Stadt.

Es gibt auch Impfangebote gegen Corona in Augsburger Stadtteilen

Parallel bereitet die Stadt dezentrale Impfangebote für Bürger ab 80 Jahren vor, die keine Möglichkeit haben, ins Impfzentrum nach Haunstetten (ehemaliges Fujitsu-Areal) zu kommen, weil sie gebrechlich sind oder keine Hilfe haben. Für sie soll es Angebote in den Stadtteilen geben. Am Sonntag organisierten etwa Arbeiterwohlfahrt und Stadt einen ersten Termin für 50 Personen im Mehrgenerationentreffpunkt Herrenbach. Die Geimpften wurden übers betreute Wohnen, die Tagespflege und über mobile Pflegedienste ausfindig gemacht. Inzwischen wird im Impfzentrum auch der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca verimpft - er wird bisher nur für Menschen bis 65 Jahre empfohlen. Daher würde er derzeit vor allem an Pflegekräfte verabreicht, so ein Sprecher der Stadt.

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Unterdessen ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert übers Wochenende leicht gestiegen und liegt bei 63,7. Damit hat sich die Entwicklung von vergangener Woche fortgesetzt. Vor eineinhalb Wochen lag die Inzidenz in Augsburg noch bei 47,8. In der Regel fließen übers Wochenende und an den ersten Tagen einer Woche weniger neue Fälle in die Statistik ein, weil dann weniger getestet und ausgewertet wird. Insofern werden die nächsten Tage zeigen, ob die Zahlen wieder steigen.

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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Im Corona-Impfzentrum auf dem ehemaligen Fujitsu-Areal in Augsburg wird der Betrieb nach und nach hochgefahren.

Im Testzentrum geht die Zahl der Testungen runter

Eine Rolle bei der Zahl der festgestellten Infektionen spielt die Zahl der Testungen. Wie viel in Augsburg insgesamt getestet wird, lässt sich nicht sagen, weil neben dem städtischen Testzentrum inzwischen auch viele andere Möglichkeiten angeboten werden. Im Testzentrum, wo die als zuverlässig geltenden PCR-Tests eingesetzt werden, ging die Zahl der Tests zuletzt deutlich zurück. Waren es im November und Dezember vorigen Jahres im Durchschnitt rund 5300 Tests pro Woche, lag die wöchentliche Anzahl der Tests in diesem Jahr im Schnitt nur bei ungefähr 3400. In der vergangenen Woche waren 1,15 Prozent der Tests positiv, was im Vergleich zum Höhepunkt der zweiten Welle relativ gering ist.

"Das Testangebot der Stadt Augsburg ist unverändert – es wird momentan aber nicht mehr so stark nachgefragt", so Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne). Laut der Firma Bäuerle-Ambulanz, die das Zentrum im Auftrag der Stadt betreibt, sei man weiter mit gleicher Personalstärke vor Ort. "Es geht dort nur etwas ruhiger zu", so Tobias Hock von Bäuerle. Laut Erben würden die Testzahlen in den kommunalen Testzentren insgesamt sinken. Gründe seien der Lockdown und die verringerte Mobilität. "Es gibt weniger Kontakte, weniger Kontaktpersonen ersten Grades, weniger Neuinfektionen und damit ein geringeres Interesse an Tests." Außerdem würden die Bürger nun vielfach auf Schnelltests zurückgreifen, sagt Erben.

Auch die Stadt will ab 1. März kostenlose Schnelltests bieten, wobei deren Fehlerwahrscheinlichkeit höher ist als beim PCR-Test. Insgesamt, so Erben, seien viele Tests wünschenswert, weil das die Dunkelziffer senke und so mehr Infektionsketten durchbrochen werden könnten.

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