Der Weg für den Start eines Rettungshubschraubers auf dem Dach des Klinikums ist frei: Zum 1. April soll der ADAC den Helikopter von Augsburg aus fliegen. Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) und der Automobilclub, der in Deutschland 34 Luftrettungsstationen betreibt und einer der Großen in der Branche ist, unterzeichneten jetzt den Vertrag. Man habe einen erfahrenen und qualifizierten Betreiber gefunden, so Gribl, der Vorsitzender des Rettungszweckverbandes in der Region ist.
Die Betreibersuche hatte sich zuletzt aber als schwierig herausgestellt. Wie berichtet, gab es auf eine Ausschreibung lediglich ein Angebot, das aber nicht den geforderten Rahmenbedingungen entsprach. Es folgte eine zweite Ausschreibung – allerdings gab es bei den Mietkonditionen jetzt eine Änderung. Hintergrund ist, dass der Betreiber die 350 Tonnen schwere Hubschrauberplattform samt Hangar, Tankstelle und Besatzungs-Unterbringung vom Klinikum mieten muss.
Als Baukosten veranschlagt das Klinikum 5,5 Millionen Euro, die über die Mieteinnahmen zumindest teilweise refinanziert werden sollen. Für Hubschrauber-Betreiber machte das den Standort Augsburg nicht übermäßig attraktiv, denn wegen der aufwendigen Konstruktion auf dem Dach wären die Zahlungen offenbar relativ hoch ausgefallen.
Rettung in 58 Metern Höhe
Im Rettungszweckverband wurde am Montag hinter verschlossenen Türen das weitere Vorgehen beraten. Mit den Krankenkassen, mit denen die Hubschrauber-Betreiber die Einsätze abrechnen, soll nun offenbar weiterverhandelt werden, was eine Übernahme der Mietkosten betrifft. Großbaustelle Klinikum Kommt man an dieser Stelle nicht weiter, wird aber wohl der Krankenhauszweckverband, also die Träger des Klinikums (Stadt und Landkreis Augsburg) einspringen müssen. Das Vorgehen wurde mit großer Mehrheit abgesegnet.
Wie berichtet, will das Klinikum in Kürze mit dem Bau der Hubschrauberplattform beginnen. Es wird mit etwa einem halben Jahr Bauzeit gerechnet. Die Plattform wird dann in 58 Metern Höhe liegen. In Teilbereichen wird das Klinikum durch die Plattform um zwei Geschosse aufgestockt. Momentan landen Hubschrauber neben dem Krankenhaus. Patienten müssen mit dem Rettungswagen die letzten hundert Meter ins Gebäude gebracht werden. Zudem hat Augsburg bisher keinen eigenen Rettungshubschrauber.