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Der neue Augsburger im Bundestag: Wer ist Maximilian Funke-Kaiser?
![Maximilian Funke-Kaiser, FDP-Listenkandidat für den Wahlkreis Donau-Ries, wurde am Sonntag in den Bundestag gewählt. Maximilian Funke-Kaiser, FDP-Listenkandidat für den Wahlkreis Donau-Ries, wurde am Sonntag in den Bundestag gewählt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der 28-jährige Maximilian Funke-Kaiser trat der FDP nach ihrem Rauswurf aus dem Bundestag vor acht Jahren bei. Jetzt zieht er selbst ins Parlament ein.
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Der Anstoß für Maximilian Funke-Kaiser, der FDP beizutreten, war das schlechte Wahlergebnis im Jahr 2013. Damals flogen die Liberalen aus Landtag und Bundestag. "Da dachte ich mir: Ich mache mit und versuche, mitzuhelfen", so Funke-Kaiser. Acht Jahre später zieht der 28-jährige Augsburger nun selbst für die FDP in den Bundestag ein.
Am Montag war Funke-Kaiser schon in Berlin zu einem ersten Treffen mit der Fraktion, am Dienstag war er in München für ein Treffen der Landes-FDP, am Mittwoch geht es wieder zurück nach Berlin, und irgendwann sollte auch noch Zeit für ein Treffen mit Familie und Freundin sein. "Ich bin total gespannt auf die nächsten vier Jahre. Es gibt jetzt schon viele Eindrücke", so Funke-Kaiser. "Man merkt, dass Berlin wachgerüttelt wurde durch die Wahlniederlage der Union." Das starke Abschneiden der FDP bei Erstwählern freue ihn als Vertreter der jungen Generation ganz besonders. Digitalisierung, wirtschaftliche Stärkung und nachhaltige Staatsfinanzen als FDP-Kernthemen hätten bei jungen Wählern und Wählerinnen offenbar einen hohen Stellenwert.
Das erste Mandat führt den FDP-Politiker gleich in den Bundestag
Der Sitz im Bundestag ist für Funke-Kaiser das bisher erste politische Mandat. Doch dass Funke-Kaiser etwas werden wollte, war schon seit Jahren klar. Schon kurz nach seinem Partei-Eintritt fand sich sein Name auf Kandidatenlisten, 2017 trat er als FDP-Direktkandidat bei der Bundestagswahl in Augsburg an. "Aussichtslos, aber aus Überzeugung", wie er heute anmerkt. In der Partei gelang ihm der Aufstieg zum Vorsitzenden der bayerischen Jung-Liberalen, der Jugendorganisation der FDP. Das bescherte ihm jetzt Platz 11 auf der Landesliste und, zusammen mit dem relativ starken Wahlergebnis, einen Sitz im Bundestag.
Als Nächstes stehe die Eröffnung eines Wahlkreisbüros in Augsburg an. "Augsburg ist meine Heimatstadt", betont Funke-Kaiser. Bei der Bundestagswahl kandidierte er zwar in Nordschwaben und nicht in Augsburg als Direktkandidat. Grund: Die Augsburger FDP setzte vor ziemlich genau einem Jahr, als es um die Wahl des Augsburger Direktkandidaten ging, überraschend nicht ihn, sondern den Rechtsanwalt Alexander Meyer als Kandidaten ein. Die Kampfabstimmung verlor Funke-Kaiser damals. Das Thema sei inzwischen parteiintern aber erledigt und ausdiskutiert, so Funke-Kaiser. Sowohl zu Meyer als auch zur Augsburger FDP-Führung habe er ein gutes Verhältnis.
In der Tat standen am Wahlabend Vorsitzender Ralf Neugschwendner, Kandidat Meyer, Stadtrat Lars Vollmar und Funke-Kaiser einträchtig im Rathaus nebeneinander und verfolgten die Wahlergebnisse. Funke-Kaiser sagt, er wolle auch in Nordschwaben politisch arbeiten, das südliche Schwaben werde der Allgäuer Abgeordnete Stephan Thomae vertreten.
![Maximilian Funke-Kaiser, Lars Vollmer und Ralf Neugschwendner (von links) verfolgten die Bundestagswahl gemeinsam im Augsburger Rathaus. Maximilian Funke-Kaiser, Lars Vollmer und Ralf Neugschwendner (von links) verfolgten die Bundestagswahl gemeinsam im Augsburger Rathaus.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In Maximilian Funke-Kaisers Personalausweis steht ein anderer Nachname
Funke-Kaiser hat in Augsburg Betriebswirtschaft studiert und ist Geschäftsführer eines Hausverwaltungs-Unternehmens im Familienbesitz. Zudem hat er selbst zwei Firmen gegründet. "Ich komme nicht direkt aus dem Hörsaal in den Plenarsaal. Das halte ich auch für wichtig", sagt er. Ganz korrekt heißt Funke-Kaiser übrigens "Funke genannt Kaiser". So steht es auf Wahlzetteln und auch in seinem Personalausweis. Den Bindestrich nutzt er nur der Einfachheit halber. In Bayern ist die Namenszusammensetzung ungewöhnlich, in Westfalen, wo Funke-Kaisers Familie herstammt, ist sie üblicher. Sie rührt daher, dass der Name eines Bauernhofs bei der Übernahme durch einen anderen Bauern, etwa durch Heirat, erhalten bleiben sollte. Im Fall von Funke-Kaiser waren es zwei Höfe (Funke und Kaiser) im Münsterland, die kurz vor 1600 durch Heirat vereinigt wurden.
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Alexander Meyer wäre der sympathischere, glaubwürdigere, authentischere und fachkundigere Abgeordnete. Er hat die Arbeit gemacht und den Wahlkampf vor Ort geführt und sich dabei viel Respekt und Sympathie verschafft, auch bei politischen Wettbewerbern. So macht die FDP leider wieder den Eindruck, dass sie eine Partei ist, in der sich gut vernetzte Jungliberale mit Karriere-Ambitionen durchsetzen und andere die Arbeit machen.