Augsburg: DAV-Kletterzentrum: Für Sportler geht’s jetzt hoch hinaus

Noch laufen die letzten Bauarbeiten an der neuen Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins (DAV). Doch die Sportler können im neugebauten Kletterzentrum an der Sportanlage Süd bereits wieder ihrer Leidenschaft nachgehen.

Obwohl an einigen Stellen noch gearbeitet wird, läuft der Betrieb schon. Erste Wettkämpfe fanden schon statt. Und am Sonntag war die offizielle Einweihung und Eröffnung – unter anderem mit Innenminister Joachim Herrmann.

Wie der Neubau das Klettern am Siebentischwald verändert

Durch den sechs Millionen Euro teuren Neubau hat sich in der Kletterhalle in der Ilsungstraße am Siebentischwald einiges verändert, allen voran die Größe des neuen Kletterzentrums: Mit mehr als 4000 Quadratmetern steht den Sportlern nun das Zweieinhalbfache der bisherigen Kletterfläche zur Verfügung. Sie gliedert sich in einen Innen- und einen Außenbereich. Auch in die Höhe wurde gebaut.

Bis zu 18 Meter hoch können Sportler nun klettern – sechs Meter mehr als zuvor. In das Ambiente haben die Betreiber Oliver Bader und Ferdinand Triller ebenfalls investiert: Inzwischen gibt es einen großen Gastronomie–Bereich und einen Seminarraum. Zudem finden Sportler eine Physiotherapie–Praxis sowie einen Shop für Kletterzubehör. Was die Preise betrifft, wird es für Kletterer jedoch etwas teurer werden. „Die Preissteigerungen werden aber im niedrigen Euro-Bereich bleiben“, erklärt Betreiber Oliver Bader.

Mit dem Neubau der Halle wird der Standort Augsburg zum Leistungszentrum. Künftig werden also auch Profis in der Halle trainieren. Die Deutsche Meisterschaft im Olympic Combined findet am 14. und 15. Juli im Augsburger Leistungszentrum statt. Die Sportler treten dann in drei Disziplinen gegeneinander an (Klettern, Speedklettern und Bouldern). Dieses Format wurde für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio erarbeitet. Dann wird Klettern erstmals olympisch sein. „Wir sind derzeit die einzige Halle in Deutschland, die diesen Wettbewerb ausrichten kann“, erklärt Ferdinand Triller. Der Schritt zum Landesleistungszentrum macht sich in den Baumaßnahmen bemerkbar.

Sportler scheinen zufrieden mit der neuen Kletterhalle

„Die Wände müssen deutlich höher und überhängender sein. Auch die Griffe haben eine bessere Qualität“, sagt Triller. Einschränkungen für Breitensportler befürchtet er durch den Umstieg zum Leistungszentrum nicht: „In vielen Bereichen bemerkt man den Profisport nicht.“

Außerdem könnten Breitensportler von den Profis profitieren. Beispielsweise käme die hohe Qualität der Griffe allen zugute. Auch sehr ambitionierte Freizeitsportler, die sich nicht in Wettkämpfen messen wollen, kämen in Augsburg auf ihre Kosten. „Letztlich ist für alle etwas dabei“, so Ferdinand Triller. „Die Umstellung wird wohlwollend angenommen“, erklärt Oliver Bader.

Das bestätigen auch Sportler, die die Halle bereits getestet haben. Christian Eymüller freut sich über die neue Größe. Der 25-Jährige kommt zweimal die Woche zum Klettern. Sein Freund Martin Schörner aus Ustersbach ist ebenfalls zufrieden: „Auch für mich als Anfänger gibt es genügend Möglichkeiten.“ Die 21-jährige Kimberley Esch ist vor allem von der neuen Höhe der Wände begeistert. Den inneren Boulderbereich findet sie jedoch zu klein. Die Studentin hofft, dass es durch den Umbau zum Leistungszentrum nicht zu Einschränkungen der Öffnungszeiten kommt.