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Tischtennis: Bronzemedaille für eine Tischtennis-Legende

Tischtennis

Bronzemedaille für eine Tischtennis-Legende

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    Die WM-Bronzemedaillen-Gewinner im Doppel: Josef Merk (2. von rechts) mit seinem Partner Horst Reinhart und den späteren Weltmeistern aus China
    Die WM-Bronzemedaillen-Gewinner im Doppel: Josef Merk (2. von rechts) mit seinem Partner Horst Reinhart und den späteren Weltmeistern aus China Foto: Walter Ohms

    Ein Event von historischer Dimension erlebten die zahlreichen Zuschauer bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft der Senioren im neuen Messezentrum in Rom: Mit über 6.000 Aktiven aus 109 nationalen Verbänden an 250 Wettkampftischen erlebte der Tischtennissport das größte Turnier – und das Land Italien die größte Einzelsportveranstaltung – seiner Geschichte. Dabei konnte der mit über 1.100 Starterinnen und Startern zahlenmäßig stärkste Verband aus Deutschland in den Altersklassen ab 40 bis über 90 Jahren insgesamt 40 Mal Edelmetall erringen.

    Einer der Medaillengewinner war die bereits bei früheren Senioren-Welt- und Europameisterschaften erfolgreiche Westheimer Tischtennislegende Josef Merk. Nach starken Vorstellungen erreichte er mit seinem Partner Horst Reinhart (Westdeutscher TT-Verband) in der Doppel-Konkurrenz der Altersklasse (AK) 80-84 mit nur einem Satzverlust in sechs Partien souverän das Halbfinale. Dort unterlag der Deutsche Einzel-Meister dieser Altersklasse aus dem Jahr 2022 mit seinem Partner den späteren Weltmeistern Jiang/Ma aus China mit 0:3, konnte sich aber über seine erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft freuen.

    Auch im Einzel-Wettbewerb spielte der 81-jährige ehemalige Bundesligaspieler des Post SV Augsburg ein tadelloses Turnier. Nach Siegen gegen Spieler aus Japan, Ungarn, Italien, Frankreich und der Schweiz stieß Josef Merk als einziger Deutscher neben Europameister Wolfgang Schmidt im 160er-Feld bis ins Achtelfinale vor, ehe er sich seinem starken tschechischen Kontrahenten Schlappl 0:3 beugen musste.

    Karin Kahl vom SC Biberbach, die früher hochklassig gespielt hat, konnte mit dem besten persönlichen Ergebnis die Heimreise antreten.
    Karin Kahl vom SC Biberbach, die früher hochklassig gespielt hat, konnte mit dem besten persönlichen Ergebnis die Heimreise antreten. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Neben Merk von der SpVgg Westheim waren aus dem westlichen und nördlichen Landkreis Augsburg noch vier weitere Aktive in Rom vertreten. Bereits zum fünften Mal bei einer Senioren-WM am Start, konnte Karin Kahl vom SC Biberbach mit ihrem besten persönlichen Ergebnis die Heimreise antreten. Im Einzel der AK 65-69 erreichte sie nach Erfolgen gegen zwei Spielerinnen aus England sowie einer Ungarin bei 177 Konkurrentinnen die Runde der letzten 32 und musste sich dort nur sehr knapp einer Chinesin beugen. Auch im Doppel und Mixed überzeugte sie mit dem Einzug in die Finalrunde. Während im Doppel mit ihrer Partnerin aus Kulmbach dann gegen zwei starke Chinesinnen das Aus kam, zog sie mit ihrem Partner aus Rheinland-Pfalz nach Siegen gegen zwei slowenische Akteure sowie einer japanisch/argentinischen Kombi bis ins Achtelfinale vor, wo dann gegen ein übermächtiges Mixed aus der Schweiz mit einer ehemaligen Nationalspielerin Endstation war.

    Die stärkste Fraktion aus der Region bei der Tischtennis-Senioren-WM stellte der TSV Zusmarshausen. Von links Walter Ohms, Richard Heinrich und Dieter Kuchenbaur.
    Die stärkste Fraktion aus der Region bei der Tischtennis-Senioren-WM stellte der TSV Zusmarshausen. Von links Walter Ohms, Richard Heinrich und Dieter Kuchenbaur. Foto: Josef Merk

    Wie schon bei den letzten beiden Europameisterschaften stellte der TSV Zusmarshausen mit drei Aktiven wieder das größte Kontingent der Region. Während der Einzug in die Finalrunde im Einzel für die beiden Spitzenspieler des TSV, Walter Ohms (AK 55-59) nach Siegen gegen Spieler aus Kanada und Italien) und Dieter Kuchenbaur (AK 65-69) durch Erfolge gegen einen italienischen und französischen Gegner nach sehr überzeugenden Leistungen erfreulich war, so war das Weiterkommen von Richard Heinrich (AK 65-69) durch einen 3:1-Sieg gegen einen indischen Akteur eine faustdicke Überraschung. Nach zwei vergebenen Matchbällen war trotz großartiger Leistung für ihn dann in der ersten Finalrunde allerdings Schluss.

    Sowohl Walter Ohms als auch Dieter Kuchenbaur zogen jeweils nach klaren 3:0-Erfolgen in die zweite Finalrunde ein, mussten aber dann die Überlegenheit ihrer Gegner aus Frankreich beziehungsweise Dänemark anerkennen. Auch im Mixed konnten beide in die Endrunde einziehen: Während Walter Ohms mit seiner hessischen Partnerin gegen zwei schwedische Aktive unterlagen, feierte Dieter Kuchenbaur mit seiner Partnerin aus Mittelfranken nach Abwehr von zwei Matchbällen einen überraschenden Sieg gegen ein starkes chinesisches Duo, bevor in Runde zwei das Aus kam.

    Das über Jahrzehnte eingespielte Doppel Ohms/Kuchenbaur verpasste nach schwacher Leistung in der Vorrunde der AK 55-59 als Gruppendritte die Finalrunde und musste fortan in der Trostrunde antreten. In dem 128er-Feld hielt sich das Duo nach einer deutlichen Leistungssteigerung aber schadlos und zog nach Siegen gegen Doppel aus Frankreich, Brasilien/Niederlande, Deutschland, Italien und Korea bis ins Halbfinale ein, ehe man knapp gegen zwei Schweden den Kürzeren zog.

    Insgesamt kehrte das Quintett aus dem Augsburger Landkreis mit jeder Menge toller Eindrücke und Erfahrungen nach Hause zurück: War doch neben wunderbarer Momente in der „Ewigen Stadt“ die Teilnahme am weltweit größten Tischtennisturnier aller Zeiten ein absolutes Highlight in ihrer Tischtennis-Karriere. (AZ)

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