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Im Deutschcafé geht es nicht nur um die Sprache
![Jens Tietböhl, Rosmarie Bobinger, Dominik von Gunten und Boris Leinweber (stehend von links nach rechts) sowie Fernanda Kerckhoff, Oksana Hnatiuk, Birgit Berger und Mehrzad Hofezi (sitzend von links nach rechts). Jens Tietböhl, Rosmarie Bobinger, Dominik von Gunten und Boris Leinweber (stehend von links nach rechts) sowie Fernanda Kerckhoff, Oksana Hnatiuk, Birgit Berger und Mehrzad Hofezi (sitzend von links nach rechts).](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Im neuen Meitinger Deutschcafé können Fremde und Einheimische künftig miteinander ins Gespräch kommen. Wie das gelingen kann, erklärt ein Trio aus Augsburg.
In einem Deutschcafé können Fremde nicht nur die Sprache lernen. Grundsätzlich steht dabei die Kommunikation im Fokus. Die Idee war bereits häufig Thema in Meitingen. Jetzt stehen der Ort, ein Termin - und viele Ideen für die Umsetzung gibt es auch schon.
Am 10. Juni öffnet das Meitinger Deutschcafé erstmals seine Pforten. Interessierte, die Deutsch lernen oder andere bei der sprachlichen und kulturellen Integration unterstützen möchten, treffen sich von 15 und 17 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte unterhalb der Gemeindehalle in der Werner-von-Siemens-Straße 2 in Meitingen. Wer sich dort einfindet, wird unter anderem auf Rosmarie Bobinger treffen, die Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen möchte. Auch Birgit Berger, die sich seit Jahren für die Integration in Meitingen einsetzt, und Oksana Hnatiuk, die vor einigen Jahren selbst den kulturellen und sprachlichen Neuanfang gewagt hat, werden vor Ort sein, um all jene zu empfangen, die ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten.
Erfahrungen aus Augsburg können in Meitingen helfen
Wie das funktionieren kann, haben Fernanda Kerckhoff, Dominik von Gunten und Boris Leinweber vom Projekt "Tür an Tür Integrationsprojekte" aus Augsburg bei einem ersten Treffen mit Engagierten und Interessierten in Meitingen vorgestellt.
In Augsburg findet das Deutsch-Café an fünf verschiedenen Terminen statt: Diejenigen, die ihre Deutschkenntnisse verbessern möchten, treffen sich und werden in Gruppen aufgeteilt, in denen der Wissensstand in etwa ähnlich ist oder die ein gemeinsames Thema haben, wie etwa ihren beruflichen Background. Dann setzen sich die Gruppen an Tischen zusammen und legen los.
So könnten Menschen in Meitingen miteinander ins Gespräch kommen
Um ins Gespräch zu kommen, können unterschiedliche Wege eingeschlagen werden: Ein Deutschlern-Memo könnte dabei helfen, einzelne Worte in ihrer Bedeutung zu erfassen. Dominik von Gunten erzählt, dass aus dem Lernen von Obst- und Gemüsesorten, also einem klassischen Vokabeltraining, schnell auch ein Gespräch über Gerichte entstehen kann oder eine Lerneinheit zur korrekten Bezeichnung der Körperteile eines Menschen dabei helfen, etwaige Beschwerden beim Gang zum Arzt konkret benennen zu können.
Augsburger berichten in Meitingen von den positiven Effekten des Deutsch-Cafés für alle
Auch Bild- und Kartenmaterial hat Fernanda Kerckhoff mitgebracht, die in Augsburg bei nahezu jedem Deutsch-Café anzutreffen ist und voller Elan davon berichtet, wie herzlich die Atmosphäre bei den Augsburger Deutschcafés sei. Bücher, die sich dazu eignen, einzelne Grammatikthemen zu bearbeiten, liegen beim ersten Treffen auf dem Tisch, um zu zeigen: Das Deutschcafé kann von den Ehrenamtlichen und den Interessierten gleichermaßen individuell gestaltet werden.
Und auch die Hürde, dass Frauen und Männer gemeinsam an einem Tisch sitzen, um die deutsche Sprache und Kultur zu erlernen, müsse kein Problem sein, erklärt eine Frau mit Migrationshintergrund, die mit ihrer Tochter und einer Integrationshelferin zum Initiativtreffen gekommen ist. „Wir sind Lernende“, erklärt Dominik von Gunten und ergänzt, dass diese kulturelle Hürde im Deutschcafé in Augsburg kein Thema sei.
Ein Ingolstädter fährt zu jedem Deutschcafé nach Augsburg
Einen positiven Effekt könnte das Deutschcafé dabei nicht nur für Menschen haben, die Deutsch lernen möchten. Für Dominik von Gunten, der sich im Augsburger Deutschcafé engagiert, bereichern die Treffen im Sprachcafé auch den eigenen Horizont. Boris Leinweber, der mittlerweile in Ingolstadt lebt, fährt noch immer jede Woche nach Augsburg, um im Deutschcafé ehrenamtlich tätig zu sein. Fernanda Kerckhoff, die aus Brasilien stammt und mittlerweile beruflich bei Tür an Tür aktiv ist, wirbt freudestrahlend dafür, einfach anzufangen.
Die Ausgangssituation in Augsburg und Meitingen ist unterschiedlich
Die Ausgangssituation in Augsburg und Meitingen unterscheidet sich: In Augsburg stehen 15 Ehrenamtliche parat – beim Gespräch in Meitingen zeigte sich schnell: Drei Ehrenamtliche und ein wöchentliches Angebot immer montags von 15 bis 17 Uhr ist aktuell leistbar – obwohl die AWO-Begegnungsstätte öfter zur Verfügung stehen würde. Der Termin steht. Ob es eine Kinderbetreuung geben kann, wird bis zum 10. Juni noch ausgetüftelt. Und auch das Material, das Fernanda Kerckhoff, Dominik von Gunten und Boris Leinweber von Tür an Tür mitgebracht haben, soll bis dahin beschafft werden.
Info: Wer sich im Deutschcafé engagieren möchte oder Fragen hat, kann sich bei Jens Tietböhl im Quartiersbüro via E-Mail melden (quartiersbuero-meitingen@augsburg-asb.de).
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