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Oktoberfest: Der Wiesn-Weltrekordler aus Welden

Oktoberfest

Der Wiesn-Weltrekordler aus Welden

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    Die Bilder entstanden vor 25 Jahren auf der Wiesn. Erst nach 500 Schlägen gönnte sich Wiedemann eine Mass Bier.
    Die Bilder entstanden vor 25 Jahren auf der Wiesn. Erst nach 500 Schlägen gönnte sich Wiedemann eine Mass Bier.

    Welden 25 Jahre ist es her, dass Alfred Wiedemann einen Weltrekord geschafft hat. 500-mal schlug der damals 50-Jährige auf den Hau-den-Lukas auf dem Münchner Oktoberfest ein. Dafür brauchte er 39 Minuten. Keiner hat das nach ihm noch geschafft. Zumal der

    Alle drei Jahre war der ausgebildete Landwirt auf dem zentralen Landwirtschaftsfest, dem ZLF, 14 Tage lang, und verkaufte für eine Nürnberger Firma Landmaschinen. „Zwei-, dreimal sind wir dann immer auf die Wiesn – wenn uns die Chefs eingeladen haben“, erzählt der Vater von drei erwachsenen Kindern.

    Als Jüngstes von sieben Kindern in Traunried geboren, ging Wiedemann aufs Gymnasium St. Ottilien, die Lehre absolvierte er von 1955 bis 1957 im Kloster Ottobeuren. Dort lernte er, was ihm zum Wiesn-Ruhm verhalf. „Um das Heu aufzuhängen, wurden damals Pfähle in den Boden reingehauen. So habe ich Treffsicherheit und Routine bekommen.“

    Auf dem Münchner Oktoberfest, am Stand der Familie Biller am Löwenbräuzelt, wurden Wiedemann und seine Kollegen regelmäßige Gäste. Bereits 1984 hatte Wiedemann in gut einer halben Stunde 400-mal auf den Lukas eingedroschen. Dieter Thomas Heck erwähnte das sogar in der Radiosendung „Vom Telefon zum Mikrofon“. „Der hat die Geschichte von den 400 Schlägen erzählt und gemeint, das sei ein ganz Verrückter gewesen. Ich habe die Sendung gehört und gedacht – das war ja ich!“, sagt Wiedemann und lacht.

    1987 waren er und seine Kollegen wieder auf dem Oktoberfest. „Da hatte ich meinen 50. Geburtstag, und die Kollegen meinten: Jetzt schlägst 500-mal drauf.“ Anfangs nervte das Geburtstagskind die anderen Wiesnbesucher „Die haben gesagt, der soll sich doch selbst einen Hau-den-Lukas in den Garten stellen. Zum Schluss aber haben sie gejohlt und laut mitgezählt.“ 500-mal schlug der Jubilar damals auf den Stöpsel, in 39 Minuten. Zu „89 Prozent“ schlug die Maus oben an – dabei schwang Wiedemann den Hammer bei jedem 49., 50., 99. und 100. Schlag nur mit der Rechten. Jeder Treffer verursachte damals eine kleine Explosion. „Die Maus nannte man das, was hochfliegt, und da saß eine Zündkapsel drauf. Schlug die Maus oben an, explodierte die Kapsel, der Händler musste die Maus fangen und eine neue Kapsel draufsetzen.“ Für den Rekord hätte Wiedemann Rosen haben können oder einen rosaroten Panther. Aber er wollte den Stöpsel. Darauf steht, was er 1987 geschafft hat. „Und nach der Wiesn hat mir Familie Biller den Hammer geschenkt.“ Das Guinnessbuch der Rekorde hatte kein Interesse an der Geschichte. Die Biller-Brüder waren im Vorfeld des Oktoberfests nicht einmal auf dem Handy erreichbar. Aber der Stöpsel, der Hammer und Wiedemann belegen die Geschichte. „Man muss ehrlich sein“, sagt der Weltrekordler. Und fügt augenzwinkernd an: „Ich bin ja im Kloster aufgewachsen.“

    Der Hammer ist immer noch im Einsatz, so oft, dass am Stiel kein Rost ist. Mit dem 6,5 Kilogramm schweren Werkzeug kann Wiedemann eine leere Sektflasche in ein daumendickes Brett schlagen. Ohne dass die Flasche kaputtgeht. Er schlägt damit Pfosten für Weidezäune ein. Hilft damit im Holzwerk aus.

    Auf der Wiesn war der Weltrekordler seit der Rente nur noch einmal. „Ich hab von Ausstellungen so die Schnauze voll, ich geh auch nicht auf den Plärrer.“ Tja, man sollte niemals nie sagen, denn:

    Im Fernsehen Mit dem Bayerischen Rundfunk geht Alfred Wiedemann anlässlich des 25-jährigen Bestehens seines Rekords dann doch noch mal auf die Wiesn. „Wenn ich den Hammer in der Hand hab, weiß ich nicht, ob ich wieder aufhören kann“, warnt Wiedemann. Das Ergebnis sehen Sie am Donnerstag, 27. Oktober, ab 15.30 Uhr in der Sendung „Wir in Bayern“.

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