Es waren Menschen, die oft viele Jahrzehnte aus dem politischen, sportlichen, kulturellen und kirchlichen Leben nicht wegzudenken waren oder sich in anderer Weise für die Gesellschaft eingesetzt und sie auf ihre besondere Art bereichert haben. Ihren Tod empfinden nicht nur die Angehörigen und Freunde als einen großen Verlust. Das galt im vergangenen Jahr insbesondere auch für diese verstorbenen Persönlichkeiten.
Noch im alten Jahr, kurz nach Redaktionsschluss für den Jahresrückblick 2023, starb am 7. Dezember der Maler Alfred Fritzsching im Alter von 89 Jahren. Er lebte seit 1988 im Landkreis und war von 1994 bis 2006 Vorsitzender der Künstlergilde Landsberg-Lech-Ammersee. Seine Themen erstreckten sich von Menschendarstellung und Porträt über Stillleben und Architektur bis zur Darstellung der Landschaft.
Ende des Jahres wurde auch das Ableben von Dr. Mathias Schröder bekannt. Schröder war Schriftsteller und praktizierte als Allgemeinarzt in München. Er lebte viele Jahre in Utting. Am 22. Dezember verstarb 82-jährig in seiner hessischen Heimat.
Im Jahr 2024 starben viele bekannte katholische Geistliche, allein im Januar drei, so der langjährige Geltendorfer Pfarrer (1965-2005) und Ehrenbürger (seit 2006) Hans Schneider am 7. Januar. Er wurde 89 Jahre alt. Einen Tag darauf wurde der frühere Prior (1991-2014) von St. Ottilien, Claudius Bals, im Alter von 81 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Am 18. Januar folgte ihnen, ebenfalls 89-jährig, Ludwig Epp. Er kam 1963 als Kaplan nach Kaufering Mariä Himmelfahrt und war dort von 1967 bis 1999 Pfarrer. Am 14. Februar starb der aus Apfeldorfhausen stammende Priester Johannes Paul im Alter von 81 Jahren.
Ebenfalls Anfang des Jahres starb Arthur Rutland im Alter von 63 Jahren. Der gebürtige Kanadier spielte von 1988 bis 1992 beim EV Landsberg in der 2. Eishockey-Bundesliga. Der Publikumsliebling galt als „Tormaschine“.
Im Alter von 93 Jahren verstarb am 9. März einer der Pioniere des Naturschutzes im Landkreis Landsberg: Georg Eberle aus Kaufering. Der Gymnasiallehrer war Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz und in den 1970er-Jahren einer der wichtigsten Kämpfer gegen die Ansiedlung des US-Chemiekonzerns Eli Lilly in Landsberg.
In aller Stille wurde im März der Landsberger CSU-Kommunalpolitiker Helmut Weber (83) zu Grabe getragen. Er gehörte von 1990 bis 2014 dem Stadtrat an, außerdem war er insgesamt elf Jahre Mitglied des Kreistags.
Drei Tage später starb am 16. März Hermann Floritz, der von 1996 bis 2008 Bürgermeister von Apfeldorf war. Große Trauer herrschte kurz darauf auch an der Grundschule am Spitalplatz, als am 28. März die frühere Konrektorin Regina Hettmer nach langer Krankheit im Alter von erst 55 Jahren starb.
In der Osterzeit, am 2. April, endete aufgrund eines Herzinfarkts völlig überraschend auf einer Rückreise aus Rom im Flughafenhotel in Frankfurt am Main das irdische Leben von Dr. Notker Wolf. Der Missionsbenediktiner, der 83 Jahre alt wurde, war von 1977 bis 2000 Erzabt in St. Ottilien und bis 2016 Abtprimas des Benediktinerordens. Bekannt war er auch als Musiker und Buchautor.
Am 14. April starb Anton Leitenstorfer im Alter von 85 Jahren. Als Gemeinderat (1978 bis 2002) und Dritter Bürgermeister (1984-1990) in Geltendorf und Vorstand der Raiffeisenbank Westkreis Fürstenfeldbruck war er eine angesehene Persönlichkeit.
Einer der am langjährigsten in Finning tätigen Pfarrer (bis zu seinem Ruhestand 2019) war Richard Rietz. Er stammte aus Zoppot und starb am 8. Mai mit 76 Jahren in seiner Heimat.
Eine für das Landsberger Kulturleben und speziell auch für die Erinnerung an die Maler Hubert von Herkomer und Johann Mutter sowie der Holzhauser Künstlergruppe „Scholle“ überragend verdiente Persönlichkeit war Hartfrid Neunzert. Der frühere Leiter des Neuen Stadtmuseums (1987-2008) starb am 29. Mai im Alter von 80 Jahren.
Eine schillernde Persönlichkeit war Jürgen Ropönus. Der Fotograf und PR-Fachmann kaufte die frühere Obermühlhauser Mühle und gehörte 2004 zu denen, die Irén Dorniers Landung mit einem historischen Wasserflugzeug auf dem Ammersee möglich machten. Ropönus starb 79-jährig am 4. Juni. Zwei Monate später - am 12. August - folgte ihm Johann „Barry“ Lindner (89) aus Dießen, ebenfalls einer der Mitwirkenden an der Flugzeuglandung und langjähriger MTV- und Betriebsrentner-Funktionär mit großem Netzwerk.
Am 7. Juli hieß es Abschiednehmen von Anton Asam (96) aus Hofstetten. Er gehörte 36 Jahre dem Kreistag (bis 2002) und 30 Jahre dem Gemeinderat (bis 1996) an. Am 15. Juli starb in der Schweiz 89-jährig Jacqueline Rose von der Mühll, Mitbegründerin der Dießener Musikschule, und am selben Tag Adelheid Gernhardt (84), die sich mit ihrem Mann Ludwig jahrzehntelang in der Afrika-Hilfe Schondorf engagierte.
Ein weiteres kommunalpolitisches Urgestein war der am 29. August gestorbene Albert Miller (85). Der Landwirt war 42 Jahre Gemeinderatsmitglied in Entraching und Finning.
Völlig überraschend starb zwei Tage nach seinem 76. Geburtstag der erfolgreiche Grafiker Jürgen Rogner aus Dießen.
Im September verschieden erneut zwei bekannte Geistliche: am 15. September der Landsberger Priester Adelhelm Bals (82), am 23. September Hermann Wohlgschaft (80), der unter anderem bis 2002 Stadtpfarrer in der Pfarrei Zu den Heiligen Engeln in Landsberg war.
Am 3. Oktober erreichte uns die Nachricht vom Tod von Ernst Hofmann, der 82 Jahre alt wurde. Er war 14 Jahre lang Mitglied unserer Redaktion gewesen und blieb uns auch kollegial verbunden, nachdem er 2006 in Ruhestand gegangen war.
Große Trauer und Bestürzung löste in Dießen der plötzliche und unerwartete Tod von Walter Spensberger am 13. Dezember aus. Der beliebte Kunstschmied und Schlossermeister wurde 82 Jahre alt und war ein bekannter Botschafter des Dießener Kunsthandwerks und führte einen der letzten Handwerksbetriebe im Ortszentrum.
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