Zipresse und Hans Eisen aus Dießen feierten am 15. November ihr 50. Ehejubiläum. Das Jubelpaar gab sich am 15. November 1974 im Standesamt Weilheim das Ja-Wort, tags darauf fand die kirchliche Trauung, ebenfalls in Weilheim, statt.
Einige Zeit nach der Eheschließung zog es die beiden aus der Stadt Weilheim nach Raisting und seit vielen Jahren leben sie nun schon in Dießen. Zipresse und Hans Eisen haben drei Töchter im Alter von 30, 43 und 49 Jahren, und inzwischen auch drei Enkelkinder im Alter von 13, elf und zwei Jahren. Hans Eisen absolvierte seine Buchbinderlehre bei der Druckerei Huber in Dießen, dort war er auch von 1967 bis 2004 angestellt. „Das Buchbinden in der damaligen Zeit war eine schöne Arbeit mit viel Handarbeit“, sagte er. 2004 wechselte er in die Druckerei der Erzabtei St. Ottilien zur Firma EOS Verlag und Druck, wo er bald zum stellvertretenden Abteilungsleiter befördert wurde. Seit seiner Pensionierung 2017 hält er weiterhin guten Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen und besucht diese noch mindestens einmal im Jahr. Auch als Rentner treibt er noch gerne Sport: Minigolf und Fahrradfahren bereiten ihm nach wie vor große Freude.
Ein maßgeschneiderter Skianzug für Rosi Mittermaier
Zipresse Eisen erlernte ihren Beruf als Bekleidungsnäherin bei der Firma Hummelsheim in Weilheim. Ihre wohl berühmteste Kundin in der Zeit war die im vergangenen Jahr verstorbene Skirennläuferin Rosi Mittermaier, wie sie sich erinnert: „Für sie haben wir seinerzeit einen Skianzug maßgeschneidert.“ Dass Zipresse Eisen das Nähen nicht nur handwerklich beherrscht, sondern ihr Können auch besonders kreativ auslebt, zeigt sich bei einem Blick in das ehemalige Kinderzimmer. Hier steht die Nähmaschine und hier sind allerlei unterschiedlichste Materialien gelagert. Dabei sind es bei Weitem nicht nur Stoffe und Garne. Es gibt auch Dinge, die man eher im Baumarkt vermutet. So manches aus dem Baumarkt benötigt Zipresse Eisen für die Produktion aufwendig gestalteter Faschingskostüme für die Neudießener Faschingsgruppe.
Seit fast 20 Jahren entwirft und schneidert Zipresse Eisen diese in heimischer Handarbeit. Dabei ist sie von der Idee bis zu den fertigen Kostümen für die Gruppe, die immerhin 19 Personen umfasst, ein ganzes Jahr beschäftigt. Beim letzten Fasching wurde sie dafür mit dem ersten Platz beim Landsberger Gaudiwurm belohnt und mit dem zweiten beim Iglinger Faschingsumzug.
Das Motto des aktuellen Projekts konnte ihr Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul entlocken, die dem Jubelpaar nicht nur die eigenen Glückwünsche, sondern auch die des Landrats Thomas Eichinger überbrachte: „Das Wetter spielt verrückt.“ Als Vorgeschmack darauf durfte Perzul einen beeindruckenden Kopfschmuck mit Eiskristallen bewundern.
Als die Eheleute Eisen noch jünger waren, war Tanzen ihr gemeinsames Hobby. Fast neun Jahre lang sind sie dazu regelmäßig nach Fürstenfeldbruck gefahren. Und beim Tanz haben sie sich schließlich auch kennengelernt. Gleich beim Betreten des Lokals fiel Zipresse damals in den 1960er-Jahren der gut aussehende Mann auf. Zwar endete die erste Begegnung mit einer Autopanne, denn die jungen Leute wollten noch weiter in ein anderes Lokal, aber wirklich getrübt wurde der Zauber des Kennenlernens dadurch nicht. Im Gegenteil, die zukünftige Braut konnte bei dieser Gelegenheit gleich ihren Schwiegervater in spe kennenlernen, der beiden zu Hilfe eilte.
Gefeiert wurde die Goldene Hochzeit der Eheleute Eisen im Kreise der Familie mit immerhin 54 Personen. (AZ)
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