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Ringen: Außenseiter auf der Matte

Ringen

Außenseiter auf der Matte

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    In der kommenden Saison steht für Aichach eine neu formierte erste Mannschaft auf der Matte.
    In der kommenden Saison steht für Aichach eine neu formierte erste Mannschaft auf der Matte. Foto: Maxim Shipenkov/epa/dpa

    Die vergangenen Monate waren nicht leicht für Oguz Özdemir. Anfang des Jahres meldete die Ringerabteilung des TSV Aichach den Bayernliga-Kader ab. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass der Verein in Zukunft weniger auf auswärtige Ringer und dafür mehr auf den eigenen Nachwuchs setzten will. Özdemir liegt die Jugendarbeit sehr am Herzen, aber der 36-Jährige ist auch ein ehrgeiziger Trainer. Er war gegen die Entscheidung der Abteilungsleitung und überlegte, zurückzutreten. In einem persönlichen Gespräch überzeugte ihn aber der TSV-Vorsitzende Reinhard Laske, zu bleiben. Wenig später wurde bekannt, dass die Aichacher Ringer weicher fallen als angenommen. Ursprünglich hieß es, dass die neue erste Mannschaft in der Gruppenoberliga Süd antritt – der zweitniedrigsten Klasse im Bereich des Bayerischen Verbands. Inzwischen steht aber fest, dass die Aichacher zukünftig in der Landesliga ringen.

    Özdemir freut sich, dass seine Schützlinge wieder erste Titel vorweisen können – zumindest im Jugendbereich. Dawid Walecki landete bei den Bayerischen Meisterschaften in der Disziplin griechisch-römisch bis 50 Kilogramm auf dem zweiten Platz. „Wir sind sehr stolz auf unseren Dawid“, sagt Özdemir, betont aber, dass der 13-Jährige zuvor bereits Bayerischer Meister war. Zudem sei sein Bruder Daniel ein vielversprechendes Talent. In diesem Jahr dürfte er zum ersten Mal im Erwachsenenbereich ringen. Özdemir ist sich aber noch nicht sicher, ob er ihn bereits bei Wettkämpfen in der Landesliga auf die Matte schicken will.

    Insgesamt verfügt der 36-Jährige zurzeit über einen Kader von etwa 17 bis 20 Mann. Große Turniere standen in den vergangenen Wochen nicht an. „Wir haben den Fokus mehr aufs Training gelegt“, sagt Özdemir. Im September beginnt die neue Saison. Aichach tritt am ersten Kampftag gegen den TSV Berchtesgaden an. Für den 36-Jährigen ist die Mannschaft neben dem SC Anger II einer der Favoriten in der Landesliga. Sein eigenes Team zählt er nicht zu diesem Kreis, aber er betont: „Wir werden unser bestes geben.“ Zudem scheint der Trainer sich langsam mit den neuen Bedingungen anzufreunden. Nach der Abmeldung des Bayernliga-Kaders verließen die meisten der sogenannten „Auswärtigen“ – unter anderem Ringer aus Ungarn – den Verein. Die neue erste Mannschaft formiert sich vor allem aus der ehemaligen Reserve. Özdemir sagt inzwischen: „Es ist ja eigentlich gut, dass wir daran arbeiten, die eigenen Leute nach vorne zu bringen.“

    Allerdings stehen sieben Abgängen nur zwei Neuzugänge gegenüber. Die Brüder Muhlis und Rifat Cengiz waren bereits früher beim TSV Aichach und werden in der kommenden Saison das Team wieder verstärken. Ein weiterer Hoffnungsträger ist Adil Chelebi. Er wird in diesem Jahr erst 17 Jahre alt und lebt zurzeit in Augsburg. Bereits im vergangenen Jahr startete er bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei im Schwergewicht bis 100 Kilogramm für sein Heimatland Bulgarien. Nun will Chelebi bei den bulgarischen Meisterschaften antreten und dort erneut ein „Ticket“ zur Weltmeisterschaft lösen, sagt Özdemir. Außerdem ist ein weiterer Schützling des Trainers im März Bayerischer Vizemeister im Freistil geworden. Tunahan Cedimoglu hat den Titel für Aichach geholt. Alledings wird der Schwergewichtler in der kommenden Saison in der Bayernliga für den TV Unterdürrbach antreten. „Damit sein Niveau gehalten wird“, sagt Özdemir. Der talentierte Ringer wird weiterhin in Aichach trainieren und möchte laut dem Trainer in ein oder zwei Jahren wieder für den TSV auf die Matte gehen.

    Im Hinblick auf die kommende Saison gefällt Özdemir jedenfalls, was für eine Dynamik im Team herrscht und wie groß der Zusammenhalt ist. „Jetzt schauen wir mal, ob die das auch auf die Matte bringen“, sagt er. Zwei Ringer sind allerdings verletzt. Florian Stöcklhuber hat sich den Kiefer gebrochen. Er wird wohl erst in der Rückrunde wieder die Mannschaft unterstützen können. Außerdem hat sich Anton Malz an einem Finger verletzt. „Es dürfte aber bis zur Saison wieder fit sein“, sagt Özdemir. Von der ehemaligen ersten Mannschaft halten zudem ein paar Ringer dem Verein die Treue. Alexander Sommer und Martin Klopf hat es zwar inzwischen beruflich in andere Teile Deutschlands verschlagen, sie wollen aber bei Wettkämpfen aushelfen, wenn sie sich in Bayern aufhalten. Peter Fodor wohnt zwar wieder in Ungarn, würde aber laut Özdemir „im Notfall“ einspringen.

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