Wieder einmal umwehte das Festgelände in Wassertrüdingen ein Hauch von Exotik: mitreißende Live-Shows und heiße Rhythmen auf drei Bühnen, bunte Verkaufs- und Verpflegungsstände sowie eine belebte Zeltstadt. Auch bei seiner 16. Auflage feierten mehrere Tausend Besucher ein Multi-Kulti-Spektakel mit Künstlern aus aller Welt. Bereits am Donnerstag konnten sich die Fans beim „Respectival“ auf dem Campingplatz musikalisch einstimmen. Dabei zauberten die Veranstalter mit dem Reggae-, Rap- und Soulmusiker Mellow Mark als „Special Guest“ einen echten Kracher aus dem Hut. Für den Rest des Abends sorgte DJ Burns mit einem rockigen Programm für gute Laune. Ab Freitag stand dann das musikalische Geschehen auf der Hauptbühne im Mittelpunkt.
Als Opener fungierten dabei „Dis M“ aus München, die einen interessanten Mix aus Reggae, Rap und Ska präsentierten. Dass sowohl die Songtexte als auch die launigen Moderationen von Frontmann Elias in bayerischem Dialekt gehalten waren, kam beim Publikum bestens an.
![Tausende feiern beim Afrika-Karibik-Fest in Wassertrüdingen. Tausende feiern beim Afrika-Karibik-Fest in Wassertrüdingen.](https://images.mgpd.de/img/102834719/crop/c1_1-w100/1102862686/1401122097/akf-fans-impressionen-2.jpg)
Patrice begeistert beim Afrika-Karibik-Fest in Wassertrüdingen
Schon zur frühen Stunde hatten die Organisatoren den Headliner des Festivals aufgeboten. „Patrice“ zeigte bei seinem Auftritt, warum er einer der erfolgreichsten und beliebtesten Reggae-Acts Deutschlands ist. Der visionäre Sänger und Songschreiber begeisterte mit vielschichtigen und emotionalen Eigenkompositionen, bediente sich aber auch bei Genre-Legenden („Could you be loved“). Danach enterte mit „Dubioza Kolektiv“ pures Dynamit die Bühne. Mit ihrer wilden Show aus Ska, Punk, Reggae, Electronic und Hip-Hop rissen die sieben Jungs aus Bosnien und Herzegowina die Besucher von der ersten bis zur letzten Sekunde mit. Die Tribute-Band „Marley’s Ghost“ um Frontmann Sebastian Sturm ließ im Anschluss nicht nur die Songs von Reggae-Ikone Bob Marley wieder aufleben, sondern vermittelte auch authentisch dessen Botschaften.
Damit auch die Umbaupausen musikalisch genutzt wurden, gab es auf der „Naturbühne“ bemerkenswerte Auftritte: Die Indie-Band „Yerba Colora“ vermengte Latin-Rock mit diversen anderen Styles und die „außerirdischen“ Spaßvögel von „Henge“ boten bei ihrer abgefahrenen Show einen subversiven Mix zwischen Prog-Rock und Rave. Die fränkischen Lokalmatadoren von ALC zeigten mit ihren zwischen Augenzwinkern und Schmunzeln angesiedelten Texten, dass sie ihren Hip-Hop-Wurzeln treu geblieben sind. Ein feiner Tagesabschluss war auf der „Respectival-Bühne“ geboten, wo Rainer von Vielen sein neuestes Projekt „Oriom“ vorstellte.
![AKF - Patrice (Headliner) AKF - Patrice (Headliner) AKF - Patrice (Headliner) AKF - Patrice (Headliner)](https://images.mgpd.de/img/102835410/crop/c1_1-w100/207527269/1748188229/akf-patrice-headliner.jpg)
Auch die nicht so bekannten Künstler sorgen beim AKF für Stimmung
Lange durften sich die Festival-Gänger nicht ausruhen, denn am Samstag ging es bereits zur Mittagsstunde weiter: Die Nürnberger Indie-Popper „Nun flog Dr. Bert Rabe“ und die famosen Weltmusiker von „Malaka Hostel“ starteten auf der Hauptbühne, bevor von der Berliner Ausnahmekünstlerin „Dota“ und ihrer Begleitband mit anspruchsvollen deutschsprachigen Texten das erste Highlight gesetzt wurde. Mit „Jamaram“ – regelmäßigen Gästen auf dem AKF – und ihrer starken Show ging es in das Abendprogramm über. Hier zeigten „Il Civetto“ aus
Auf der Naturbühne konnte man einmal mehr beobachten, wie stark auch Künstler aus der sogenannten zweiten Reihe performen. „Ami Lyons“, Catha Rani, „Yu“ und „Herr Rauch“ lieferten sehens- und hörenswerte Auftritte ab, bevor es Altmeister „Ganjaman“ zum Abschluss nochmals richtig krachen ließ. Die hart gesottenen Fans, denen die Liv-Acts nicht reichten, konnten sich bei den zahlreichen DJs beim „Respectival“ austoben. Und wer mal eine Pause von den lauten Tönen brauchte, der suchte Zerstreuung beim bunten Unterhaltungsprogramm auf dem Festival-Gelände – von diversen Yoga-Formen, Free Dancing, Street-Theater bis zum Spaßkoffer war jede Menge geboten.
So war das AKF 2024 einmal mehr ein wunderbares und unbeschwertes Fest, das neben der Musik auch mit seiner Grundausrichtung und seinem Anspruch („Respect Mother Nature“) Tausende von Besuchern begeisterte: internationale Begegnung, ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles musikalisches Line-Up, ausgelassene Stimmung, ein kunterbuntes Rahmenprogramm und vor allem ein friedliches Miteinander verschiedenster Kulturen.