Das Label "Glutenfrei" auf Nahrungsmitteln nutzt hauptsächlich Menschen mit Zöliakie, die also das Klebereiweiß Gluten nicht vertragen, weil ihr Körper es nicht verarbeiten kann. Eine Zeit lang galt es als Trend, Lebensmittel ohne Gluten zu konsumieren - unabhängig von der Unverträglichkeit. Ernährungsexperten halten das aber nicht für gesund, ganz im Gegenteil: Eine glutenfreie Ernährung ist ohne Zöliakie sogar ungesund (wir berichteten).
Öko-Test: Glutenfreie Produkte enthalten Arsen und andere schädliche Stoffe
Nun hat die Zeitschrift Öko-Test 20 Lebensmittel, die als "glutenfrei" ausgeschrieben sind, untersucht. Dafür kauften die Tester Basislebensmittel wie Nudeln, Brot, Mehlmischungen und Frühstücksprodukte. In Laboranalysen wurde nach problematischen Stoffen in diesen glutenfreien Produkten gesucht. Nach Angaben von Öko-Test ging es dabei unter anderem um Pestizide, Schimmelpilzgeifte, Schwermetalle, Glyphosat und Arsen. Auch Verpackung und Packungsangaben wurden untersucht.
Die Hälfte der untersuchten glutenfreien Produkte - verschiedene Mehlmischungen, Haferflocken, Nudeln und Brot - enthielt kaum Schadstoffe, dementsprechend erhielten diese Produkte von Öko-Test die Siegel "gut" oder "sehr gut". Die andere Hälfte konnte die Tester nicht überzeugen.
In allen Produkten mit Reis wurden Spuren von krebserregendem Arsen gefunden. Überraschend für Öko-Test: Auch das Produkt "Bauckhof Hot Hafer Haferbrei" enthielt Arsen. Eine Belastung von Hafer ist im Gegensatz zu Reis aber untypisch. sh
Die aktuelle Ausgabe von Öko-Test untersuchte unter anderem auch Dachdämmungen und Nagellacke.
In älteren Ausgaben aus dem Jahr 2017 sind weitere Lebensmittel auf Schadstoffe hin untersucht worden, darunter Schokolade, Kokosprodukte, Grüne Smoothies, Vollkornreis und Feldsalate.