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Vegetarismus: Vegetarische Ernährung: Was bringt der Verzicht auf Fleisch?

Vegetarismus

Vegetarische Ernährung: Was bringt der Verzicht auf Fleisch?

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    Viele Menschen ernähren sich mittlerweile vegetarisch. Das macht sich auch im Handel bemerkbar.
    Viele Menschen ernähren sich mittlerweile vegetarisch. Das macht sich auch im Handel bemerkbar. Foto: Symbolbild: Fredrik Von Erichsen (dpa)

    Der Trend zur vegetarischen Ernährung steigt. Die Gründe, auf Fleischprodukte zu verzichten, sind verschieden - nicht nur die Gesundheit spielt eine Rolle, sondern es gibt auch sozial und ökologisch positive Aspekte. Diesem Ansatz gehen Forscher der Robert-Koch-Instituts (RKI) in ihrem Aufsatz zu vegetarischer Journal of Health Monitoring" nach. Sie wollen vor allem den Lebensmittelkonsum von Vegetariern und Nicht-Vegetariern vergleichen.

    Vegetarische Ernährung und eine gesunde Lebensweise

    Vegetarier, Veganer, Frutarier: Wer isst eigentlich was?

    Vegetarier verzichten bei ihrer Ernährung auf Fleisch bzw. auf alle Lebensmittel, für die ein Tier sterben musste. In Deutschland leben rund 3,7 Prozent der Bevölkerung vegetarisch.

    Flexitarier wollen gegen die Massentierhaltung protestieren - allerdings ohne ganz auf Fleisch zu verzichten. Die Flexitarier achten verstärkt darauf, was für Fleisch ihnen auf den Teller kommt.

    Die Pescetarier: Fleisch nein, Fisch ja! Daher leitet sich auch ihr Name ab: Das italienische "pesce" bedeutet Fisch. Ihr Hauptanliegen ist es, ein Zeichen gegen unwürdige Haltung von Landtieren zu setzen.

    Der Rohköstler verzichtet darauf, sein Essen zu kochen. Rohkost kann vegetarisch sein, muss es aber nicht. Wichtig ist nur das fehlende Erhitzen der Lebensmittel.

    Veganer lehnen alle Lebensmittel aus tierischer Herkunft ab. Damit wollen sie ein Zeichen gegen das Ausnutzen von Nutztieren setzen. Der Veganer verzichtet also nicht nur auf Fleisch, sonder auch auf alle anderen Lebensmittel, die von Tieren stammen.

    Frutarier ernähren sich nur von pflanzlichen Lebensmitteln. Hinzu kommt aber, dass für ihr Essen die Pflanze nicht beschädigt werden darf. Kartoffeln und Rüben dürfen nicht gegessen werden, weil bei der Ernte die ganze Pflanze zerstört wird.

    Freeganer versuchen kostenlos zu leben und sich auch kostenlos zu ernähren. Sie suchen beispielsweise in Supermarktabfällen nach abgelaufenen Joghurts oder Obst. Die meisten von ihnen leben zusätzlich vegetarisch. Mit ihrer Lebensweise wollen die Freeganer auf Verschwendung, Überfluss und vor allem auf die weltweite Armut hinweisen.

    4,3 Prozent der Bevölkerung (18 bis 79 Jahre) ernähren sich in Deutschland üblicherweise vegetarisch. Am höchsten ist der Anteil unter den 18- bis 29-Jährigen und bei Frauen im Alter von 60 bis 69 Jahren. Die Forscher stellten fest, dass ein höherer Anteil von Vegetariern bei Menschen mit zunehmender Bildung zu finden ist. Ein höherer Anteil konnte auch mit dem Leben in der Großstadt und für Menschen, die mehr als vier Stunden Sport pro Woche treiben, ermittelt werden.

    Die Forscher stellten außerdem fest: Menschen, die sich vegetarisch ernähren, konsumieren im Vergleich zu Nicht-Vegetariern auch weniger kalorienreduzierte Getränke und Bier, dafür aber mehr Obst, Gemüse und Tee. Gesellschaftspolitisch kann eine vegetarische Lebensweise zur Reduzierung der Massentierhaltung und somit zur Schonung der Umwelt beitragen. Derzeit übersteigt der Fleischkonsum in Deutschland die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erheblich.

    Vegetarische Ernährung senkt Gesundheitsrisiken

    Vegetarierinnen und Vegetarier haben durch den Verzicht auf Fleisch ein erhöhtes Risiko für Nährstoffdefizite. Gerade die Versorgung mit B12 kann Probleme aufwerfen - ein Mangel des Vitamins kann das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen und wird mit neurologischen Erkrankungen assoziiert. Tatsächlich belegen Studien aber, dass manche der möglichen Nährstoffmangel bei Menschen mit vegetarischer Ernährung nicht häufiger auftreten, als bei Menschen, die nicht vegetarisch leben.

    Nach einem vierfachen Bypass  stellte der ehemalige US-Präsident Bill Clinton seine Ernährung um und wurde Veganer.
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    16 Bilder
    Bei den Promis ist der Anteil der Veganer überdurchschnittlich hoch. In unserer Bildergalerie finden sich einige Überraschungen: ein Ex-Präsident, ein Ex-Weltmeister und ein Pirat.

    Eine vegetarische oder überwiegend pflanzliche Ernährung kann chronischen Krankheiten wie Krebs, Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Auch der Body Mass Index kann so reduziert werden. Insgesamt, so das Fazit, "hält die DGE eine vegetarische Ernährung als Dauerernährung für geeignet. Sie rät jedoch bei Schwangeren, Stillenden, Säuglingen, Kindern und Jugendlichen von einer veganen Ernährung aufgrund der Schwierigkeiten mit einer ausreichenden Versorgung mit einigen Nährstoffen ab." sh

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