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Urologie-Studie: Cannabis und Sex: Kiffen steigert die Lust

Urologie-Studie

Cannabis und Sex: Kiffen steigert die Lust

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    Häufiges Kiffen scheint Amerikanern den Spaß am Sex nicht zu verderben - eher sogar im Gegenteil.
    Häufiges Kiffen scheint Amerikanern den Spaß am Sex nicht zu verderben - eher sogar im Gegenteil. Foto: Daniel Karmann (dpa)

    Bei einer Studie von Urologen der Universität Stanford, die im neuen "Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht wurde, verglich das Team um Andrew Sun Zahlen aus einem großen US-Gesundheitssurvey. 50.000 Männer und Frauen zwischen 25 und 45 Jahren hatten darin Angaben zu ihrem Cannabis-Konsum im Vorjahr und der Sex-Häufigkeit gemacht. Ungeachtet von Alter, Geschlecht, Ethnie oder Lebenssituation zeigte sich: Wer täglich kiffte, hatte um etwa ein Fünftel häufiger Geschlechtsverkehr als

    Sex-Häufigkeit und Cannabis-Konsum: Eindeutiger Zusammenhang

    "Häufiger Marihuana-Konsum scheint die sexuelle Motivation und Leistungsfähigkeit nicht zu schmälern. Wenn überhaupt, dann steht er mit erhöhter Koitus-Frequenz in Zusammenhang", bilanziert Senior-Autor Michael Eisenberg. Die Sex-Häufigkeit stieg dabei ziemlich parallel zum Konsum von Cannabis an - unabhängig davon, ob die Befragten auch andere Drogen wie Alkohol oder Kokain konsumierten oder nicht. Wie hoch die einzelnen Dosen waren, geht aus dem Datenmaterial nicht hervor.

    Allerdings stellt die Arbeit auch keinen kausalen Zusammenhang her, sondern nur eine Korrelation. "Die Studie sagt nicht: Wenn du Marihuana rauchst, hast du mehr Sex", betont Eisenberg.

    Mehr Sex-Spaß für Kiffer: Cannabis macht lockerer

    Prof. Michael Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Männergesundheit, hält den Zusammenhang dennoch für schlüssig: "Dass man bei moderatem Cannabis-Gebrauch lockerer wird, ist bekannt."

    Hanf, Marihuana und Haschisch

    Im Volksmund werden die Begriffe Hanf, Cannabis, Marihuana oder Haschisch gerne synonym verwendet. Alles hat ja irgendwie mit "Kiffen" zu tun. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede.

    Als Hanf wird die Pflanze an sich bezeichnet. Aus ihr lassen sich landwirtschaftliche Produkte wie Fasern und Öl, aber auch Rauschmittel wie Marihuana und Haschisch gewinnen.

    Die lateinische Bezeichnung der Hanfpflanze lautet Cannabis sativa - oder kurz: Cannabis.

    Als Marihuana oder Gras werden die getrockneten, meist zerkleinerten Blütentrauben oder kleinen Blätter der weiblichen Pflanze bezeichnet.

    Als Haschisch bzw. Hasch oder Shit wird das aus weiblichen Cannabispflanzen gewonnene Harz bezeichnet. Es wird in der Regel zu Platten oder Blöcken gepresst.

    In beiden Cannabis-Produkten ist gleichermaßen der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten, allerdings kann der Gehalt oft stark abweichen. THC unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz.

    Bisher hatten Fachleute und Studien intensives Kiffen eher mit Libido-Verlust in Verbindung gebracht, bei Männern teils auch mit Erektionsschwierigkeiten und verminderter Spermien-Qualität. Andererseits hatten Versuche bei Tieren und Menschen gezeigt, dass Marihuana Hirnregionen stimuliert, die für sexuelle Erregung und Aktivität wichtig sind.

    In 29 Bundesstaaten der USA ist Marihuana derzeit als Medizin oder zum Freizeit-Gebrauch erlaubt. Etwa 22 Millionen erwachsene Amerikaner konsumieren es regelmäßig. Nach offiziellen Zahlen haben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen im Vormonat in der Freizeit gekifft. Obwohl Cannabis also deutlich weniger verbreitet ist als in den dpa, AZ

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