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Temperaturschwankungen: Was mit dem Körper passiert, wenn das Wetter verrückt spielt

Temperaturschwankungen

Was mit dem Körper passiert, wenn das Wetter verrückt spielt

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    Temperaturschwankungen können sich auch auf den menschlichen Körper bemerkbar machen.
    Temperaturschwankungen können sich auch auf den menschlichen Körper bemerkbar machen. Foto: Jens Kalaene (dpa)

    Bei kühlen vier Grad ins Wochenende starten, bei bis zu 14 Grad am Sonntag spazierengehen. In den vergangenen Wochen hat es in Augsburg und Umgebung immer wieder Temperaturschwankungen gegeben. Mal war es kalt, kurz darauf schon wieder angenehm warm. Das hat auch Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Welche - und wie man sich auf besten auf die Unterschiede einstellt - erklärt Dr. Markus Beck im Interview.

    Wie wirken sich Temperaturschwankungen auf den menschlichen Körper aus?

    Dr. Markus Beck: Die Wetterfühligkeit ist wortwörtlich gesehen ein Gefühl, das jeder anders wahrnimmt. Deswegen haben die Menschen meist unterschiedliche Beschwerden bei Temperaturschwankungen. Die häufigsten Leiden sind: Kreislaufbeschwerden und Schwindel. Einige Menschen empfinden bei plötzlichen Temperaturschwankungen auch einen Druck im Kopf oder verminderte Leistungsfähigkeit.

    Aktuell kursiert wieder eine Grippewelle. Kann diese mit den Schwankungen in Verbindung gebracht werden?

    Beck: Eher weniger. Wir Ärzte gehen in den Wintermonaten grundsätzlich von einer höheren Anzahl an Grippeerkrankten aus. Höhepunkt ist im Februar. Durch die Temperaturschwankungen geht keine höhere Gefährdung aus, was eine Grippeerkrankung betrifft.

    Welche Menschen sind besonders von Temperaturschwankungen betroffen?

    Beck: Grundsätzlich kann man sagen, dass Menschen, die sensibel auf verschiedene Witterungen reagieren, anfälliger sind - so auch diejenigen, die einen gewissen Rhythmus im Leben brauchen. Menschen mit chronischen Krankheiten - etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen - leiden stark unter Temperaturschwankungen. Auch Allergiker sind zusätzlich betroffen. Durch den jetzt aufkommenden Pollenflug sind auch sie einer höheren Erkrankungsgefahr ausgesetzt.

    Wie kann man den Temperaturschwankungen entgegenwirken?

    Beck: Gegen die eigene Veranlagung kann man nichts machen. Vorbeugung und Abhärtung sind jedoch wichtige Punkte, um den Schwankungen entgegenzuwirken. Bewegung an der frischen Luft ist das A und O: Zwei bis dreimal die Woche eine Stunde Ausdauersport sind empfehlenswert. Wer einen Hund hat, ist hier klar im Vorteil. Es ist wichtig, bei jedem Wind und Wetter an die frische Luft zu gehen. Außerdem kann ein Gang in die Sauna mit anschließender Abkühlung helfen. Saunagänge simulieren Temperaturschwankungen und härten den menschlichen Körper somit ab. Auch vorbeugende Wechselbäder sind zu empfehlen.

    Hat auch gesunde Ernährung Einfluss?

    Beck: Die Ernährung spielt sogar eine große Rolle. Gerade in dieser Zeit benötigt der Mensch viele Ballaststoffe und Vitamine. Die bekommt er etwa durch Nüsse und Getreide. Vitamine sollten bestmöglich über Rohkost und Obst aufgenommen werden, da sie sich dadurch besser im menschlichen Körper entfalten als Vitaminpräparate.

    Bei welchen Beschwerden sollte ich einen Arzt aufsuchen?

    Beck: Leidet man bei Temperaturschwankungen gelegentlich unter Beschwerden wie leichtem Schwindel oder Kopfschmerzen, dann ist ein Arztbesuch nicht unbedingt notwendig. Für chronisch Kranke und ältere Menschen, die sich bei Temperaturwechseln auffällig anders fühlen, ist ein Besuch beim örtlichen Hausarzt aber ratsam.

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