Wer im Winter geboren wird, ist einer Studie zufolge später anfälliger für Krankheiten der Lunge. Zudem wirke sich der Geburtsmonat darauf aus, wie lange die Lungen ihre Funktionen erfüllen können: Das Lungengewebe scheint bei "Winterkindern" schneller zu altern.
Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lungenanfälligkeit
Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie eines Wissenschaftlerteams der Universität Bergen, die im Fachmagazin "PLOS ONE" veröffentlicht wurde. Fast 13.000 Männer und Frauen aus ganz Europa nahmen an der Untersuchung teil. Der Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und späterer Lungenanfälligkeit sei demnach sehr deutlich und in allen europäischen Regionen messbar.
Warum das so ist, müssten jetzt weitere Untersuchungen zeigen, sagen die Forscher. Doch es gibt bereits Vermutungen. So sind Kinder, die in der kalten Jahreszeit geboren werden, oft schon im Mutterleib viralen Infektionen und Allergenen ausgesetzt. In den ersten Monaten sind sie auch anfälliger für Atemwegserkrankungen, die später negative Folgen auf die Stärke des Immunsystems haben. Auch eine Vitamin D -Mangel bei der Mutter - im Winter wahrscheinlicher - könnte ein Risikofaktor sein. Im Sommer wird die Vitamin-D-Produktion durch die Sonnenstrahlung angekurbelt - und das stärkt das Immunsystem.
Gesundheit der Lunge: Weitere Faktoren spielen eine Rolle
Neben dem Geburtsmonat spielen auch andere Kriterien eine wichtige Rolle. Negative Auswirkungen auf die Anfälligkeit und den Alterungsprozess der Lunge hat es zum Beispiel, wenn die Mutter zur Zeitpunkt der Schwangerschaft schon älter ist oder raucht. Auch jüngere Geschwister sind ein Risikofaktor. Gut für die Lungen scheint es hingegen zu sein, wenn das Kind schon früh in Kontakt mit anderen Kindern kommt (etwa in der Tagesbetreuung) oder ältere Geschwister hatte. Wenn es in der Familie Haustiere gibt, kann sich das ebenfalls positiv auf die Lungengesundheit im Erwachsenenalter auswirken.
Dass der Geburtsmonat Einfluss auf die Gesundheit im Erwachsenalter hat, ist schon länger bekannt. So hatte eine Studie gezeigt, dass Säuglinge, die im Juni, Juli und August geboren worden waren, bei ihrer Geburt etwas schwerer sind - und als Erwachsene ein bisschen größer. Die Pubertät bei Mädchen, die im Sommer zur Welt kamen, setzt zudem später ein. Den Experten zufolge soll sich sowohl das Gewicht bei der Geburt als auch der Beginn der Pubertät auf die Gesundheit auswirken. AZ