Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Studie: Wenn werdende Eltern Koffein trinken steigt Risiko für Fehlgeburt

Studie

Wenn werdende Eltern Koffein trinken steigt Risiko für Fehlgeburt

    • |
    Das Risiko einer Fehlgeburt steigt, wenn Eltern mehr als zwei Koffein-Getränke täglich trinken. Vor der Befruchtung gilt das auch für werdende Väter.
    Das Risiko einer Fehlgeburt steigt, wenn Eltern mehr als zwei Koffein-Getränke täglich trinken. Vor der Befruchtung gilt das auch für werdende Väter. Foto:  Peter Endig (dpa)

    Der Konsum von mehr als zwei koffeinhaltigen Getränken kurz vor der Empfängnis und zu Beginn der Schwangerschaft erhöht einer Studie zufolge das Risiko einer Fehlgeburt. In einer im Fachmagazin "Fertility and Sterility" veröffentlichten Untersuchung stellten Forscher in den USA zugleich fest, dass nicht nur der Koffeinkonsum der Mutter eine Rolle spielt - sondern auch der des Vaters.

    Fehlgeburts-Risiko: Auch Väter haben Verantwortung

    Was Experten unter einer Fehlgeburt verstehen

    Wenn ein Kind im Mutterleib oder während der Geburt stirbt und weniger als 500 Gramm wiegt, spricht man von einer Fehlgeburt (Abort).

    Etwa 15 Prozent aller klinischen Schwangerschaften enden als Fehlgeburt. So ist die Gefahr, sein Kind zu verlieren, zu Beginn der Schwangerschaft am größten.

    Häufig merken Frauen, die unregelmäßig ihre Periode haben, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass sie schwanger waren. Die häufigsten Fehlgeburten finden bis zur vierten oder fünften Schwangerschaftswoche statt. 80 Prozent der Fehlgeburten passieren in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen.

    Wenn ein Kind im Mutterleib oder während der Geburt stirbt und ein Gewicht von mehr als 500 Gramm hat, spricht man von einer Totgeburt.

    Erste Anzeichen, dass eine Fehlgeburt droht, können plötzliche Blutungen sein. Beunruhigende Signale können aber auch sein, wenn die Mutter die Bewegungen des Kindes nicht mehr spürt oder wenn die Herztöne des Kindes nicht mehr wahrnehmbar sind.

    Bei Frauen, die bereits eine Fehlgeburt hatten, ist das Risiko einer weiteren höher als bei Frauen in erster Schwangerschaft oder bei Frauen, die bereits Kinder zur Welt gebracht haben.

    Das Risiko für eine erneute Fehlgeburt steigt proportional zu der Zahl vorausgegangener Aborte und liegt nach drei Schwangerschaftsverlusten in Folge bei etwa 45 Prozent.

    Genetische Störungen, also elterliche Chromosomen-Anomalien, Fehlbildungen der Gebärmutter, Hormonstörungen und Störungen des Immunsystems, Störungen der Blutstillung und Umweltfaktoren sind mögliche Ursachen für wiederholte Fehlgeburten. (ink)

    "Der Konsum koffeinhaltiger Getränke durch den Mann, der das Kind zeugt, ist ebenso eng wie bei der Frau mit dem Verlust des Fötus verknüpt", sagte Germaine Buck Louis, die Leiterin der Studie, die von den US-Gesundheitsinstituten (NIH) und der Universität Ohio vorgenommen wurde. Auch ein fortgeschrittenes Alter des Paares sowie die Anhäufung schädlicher chemischer Substanzen im Körper - wie häufig bei Älteren  der Fall - erhöhe die Gefahr einer Fehlgeburt. Die Einnahme von Vitaminen verringere das Risiko.

    Für die Studie untersuchten die Forscher in den Jahren 2005 bis 2009 in den US-Bundesstaaten Michigan und Texas 501 Paare. Sie betrachteten den Zusammenhang zwischen der Fruchtbarkeit und dem Lebensstil sowie den Umweltgiften, denen die Probanden ausgesetzt waren.

    Weniger Fehlgeburten, wenn Frauen vor Schwangerschaft Vitamintabletten nehmen

    In einem Fragebogen sollten die Paare etwa Angaben zu ihrem Koffein- und Tabakkonsum und zur Einnahme von Multivitamintabletten machen. Bei den 344 Paaren, bei denen die Frau schwanger wurde, verglichen die Forscher die Angaben aus den sieben Wochen vor der Befruchtung und den ersten sieben Schwangerschaftswochen. Unter diesen Paaren gab es 98 Fehlgeburten, was einen Anteil von 28 Prozent bedeutet.

    Ein Quotient größer als 1,0 bedeutete ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko für jeden Tag nach der Empfängnis, ein Quotient kleiner als 1,0 ein verringertes Risiko pro Tag. Den Wissenschaftlern zufolge stieg das Risiko einer Fehlgeburt um den Quotienten 1,74, wenn die Frau durchschnittlich mehr als zwei koffeinhaltige Getränke trank. Bei Männern mit entsprechendem Konsum erhöhte sich das Risiko um den Quotienten 1,73.

    Um 55 Prozent verringert sich das Risiko einer Fehlgeburt, wenn die Frau in den Wochen vor Beginn der Schwangerschaft täglich Multivitamintabletten schluckt. Setzt sie die Einnahme nach der Befruchtung fort, sinkt das Risiko sogar um 79 Prozent.  afp/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden