Zu Spinnen gibt es zwei Aussagen: "Die tut doch nichts" oder "Die hat mehr Angst vor dir, als du vor ihr". Das mag stimmen, aber der Biss dieser kleinen Achtbeinerin kann einen Erwachsenen sogar lähmen: die Schwarze Witwe. Gibt es die Schwarze Witwe auch in Deutschland? Hier lesen Sie die Antwort und weitere interessante Infos rund um die Schwarze Witwe.
Schwarze Witwe: Größe und Namensgebung - ein Steckbrief
Hier finden Sie vorab einige Infos zusammengefasst:
- Schwarze Witwe Größe: 9 bis 15 Millimeter (Weibchen); 7 Millimeter (Männchen)
- Schwarze Witwe Fachbegriff: Latrodectus mactans
- Ordnung: Webspinnen
- Namensgebung: Der Paarungsprozess endet für etwa 12,5 Prozent der kleineren Männchen tödlich
- Kennzeichnung der Europäischen Schwarzen Witwe: 13 rote Punkte auf dem Körper
Meistens taucht die Schwarze Witwe im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika auf, sogar bis nach Mexiko soll sie es geschafft haben. "Latrodectus mactans" ist der Fachbegriff für das giftige Tierchen. Der Körper des Weibchens wird etwa 1,5 Zentimeter groß. Also kleiner als eine Büroklammer. Mit Beinen kann die Spinne allerdings bis zu vier Zentimeter lang werden. Die männlichen Körper sind kürzer: Nur bis zu sieben Millimeter.
Schwarze Witwe ist giftig
Auffällig an der Schwarzen Witwe ist natürlich ihre schwarze Farbe. An ihrem Bauch befindet sich ein roter Fleck in Form einer Sanduhr. Die Männchen haben längere Beine und meistens einen gelb gefärbten Hinterleib. Aber woher hat die Schwarze Witwe ihren Namen und was macht sie so gefährlich?
Die weibliche Spinne frisst manchmal nach der Paarung das Männchen auf. Deshalb macht sie ihrem Namen alle Ehre. Das ist allerdings nichts Besonderes. Auch die meisten anderen Arten der Webspinnen, zu denen diese gefährliche Achtbeinerin zählt, machen das. Die Schwarze Witwe wird aber nicht nur für ihre Artgenossen gefährlich: Selbst vielfach größere Schlangen fallen der Giftspinne laut einem Artikel im "Journal of Arachnology" zum Opfer.
Biss der Schwarzen Witwe kann sogar Menschen töten
Mit ihren Giftklauen kann die Schwarze Witwe im schlimmsten Fall sogar Menschen töten. Anfangs soll sich der Biss wie ein Nadelstich anfühlen. Das Nervengift spüren die Opfer erst nach etwa einer halben Stunde. Wer gebissen wurde, hat Schmerzen und muss mit Lähmungen, Krämpfen und steigendem Blutdruck kämpfen.
Gefährlich ist das Gift der Schwarzen Witwe, wenn die betroffene Person angeschlagen oder schwach ist, zum Beispiel für ältere Menschen, Kinder oder Personen, die allergisch reagieren. Die Wunde schwillt an und rötet sich. Das kleine Krabbeltier beißt jedoch nur zu, wenn es sich bedroht fühlt – so wie die meisten Tiere eben. Am liebsten versteckt es sich tagsüber an dunklen, kühlen Orten und krabbelt nur nachts aus dem dicht gewebten Netz.
Schwarze Witwe: Verbreitung in Europa
Auch in Europa gibt es eine Verwandte der Schwarzen Witwe, die allerdings ein weniger starkes Gift in sich trägt: Die Europäische Schwarze Witwe. Sie kommt in Süd- und Südosteuropa, im Nahen Osten, Nordafrika, wie auch in Zentralasien vor und lebt hauptsächlich in Steppengebieten. Außerdem wurde sie schon in Frankreich, Spanien, Kroatien und Italien gesichtet. Die Körper der weiblichen Tiere sind etwa einen Zentimeter groß. Mit Beinen sind sie also ungefähr so lang, wie ihre amerikanischen Verwandten.
Einen sichtbaren Unterschied gibt es jedoch zwischen den beiden Spinnentieren: Sowohl die Männchen als auch die Weibchen der europäischen Art tragen 13 hell umrandete rote, gelbe oder lila Flecken auf dem Hinterleib. Diese sind in drei Längsreihen angeordnet. Die Spinne kann aber auch ganz schwarz gefärbt sein.
Gibt es die Schwarze Witwe auch in Deutschland?
Die Europäische Schwarze Witwe kommt tatsächlich mittlerweile auch in Deutschland vor. Viele Berichte gibt es aber nicht. Auf einer Liste des Norddeutschen Rundfunks ist die Schwarze Witwe sogar als eine der giftigsten Spinnenarten in Deutschland zu finden. Neben der Schwarzen Witwe zählt der Sender auch die Dornfingerspinne zu den giftigsten Spinnenarten Deutschlands. Auch diese Giftspinne war ursprünglich hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet, ist aber seit dem kontinuierlichen Temperaturanstieg auch in Deutschland anzutreffen.