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Nächtliche Horrortrips: Was Sie über Albträume wissen sollten

Nächtliche Horrortrips

Was Sie über Albträume wissen sollten

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    Albträume können belastend sein. Aber es gibt Strategien, um sie zu vermeiden.
    Albträume können belastend sein. Aber es gibt Strategien, um sie zu vermeiden. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Was ist ein Albtraum überhaupt?

    Albträume lösen so starke, negative Gefühle aus, dass man davon aufwacht. Neben Angst kann das auch Trauer, Ärger oder Ekel sein, erklärt Prof. Michael Schredl. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Schlafforschung am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. In der Regel können sich Betroffene sehr gut an den Albtraum erinnern. Meist treten Alpträume in der zweiten Nachthälfte auf. Es können aber auch schlechte Träume, von denen man nicht aufwacht, einen erheblichen Leidensdruck mit sich bringen, sagt Hans-Günter Weeß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

    Für den Laien vielleicht verwunderlich: Nicht unter den Begriff Albtraum fallen Träume, an deren Inhalt man sich nicht erinnert, von denen man aber in Panik, oft auch schreiend aufgeschreckt ist. Mediziner nennen sie Pavor Nocturnus.

    Warum haben wir überhaupt Albträume?

    Die genauen Ursachen von Albträumen sind nicht geklärt. "Vor allem Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung sind besonders häufig betroffen", sagt Koppehele-Gossel. In ihren Albträumen kehrt meist ein Thema immer wieder. Auch Stress kann mit Albträumen einhergehen. Weeß ergänzt, dass auch die Veranlagung und Medikamente wie Blutdrucksenker oder Antidepressiva Alpträume begünstigen können. Und: Alkohol. "Wer Probleme mit Albträumen hat, sollte auf das abendliche Gläschen verzichten."

    Was sind typische Albträume?

    Fallen, verfolgt werden, sich gelähmt fühlen, zu spät kommen und der Tod oder das Verschwinden einer nahestehenden Personen - das sind laut Schredl die fünf häufigsten Albtraum-Themen von Erwachsenen. Viele Menschen mit Albträumen glauben, dass sie immer genau das Gleiche träumen, berichtet Koppehele-Gossel aus ihrer Arbeit. "Wenn sie dann aber ein Traumtagebuch führen, stellen sie schnell fest: Es sind nur bestimmte Elemente, die immer wieder auftauchen, aber die Abfolge oder der Zusammenhang zum Beispiel sind anders." Außerdem erscheinen Albträume im Rückblick oft noch intensiver und länger. "Das macht niemand extra, das ist ganz natürlich, wenn wir Erinnerungen, auch Traumerinnerungen, um bereits bestehende Erinnerungen ergänzen und sie dann nicht mehr unterscheiden können." Am realistischsten sei die Einschätzung direkt nach dem Erwachen. 

    Schlafen: Albträume sind auch nach dem Aufwachen noch belastend

    "Albträume hat jeder mal. Zum Problem werden sie erst, wenn ein starker Leidensdruck entsteht", erklärt Judith Koppehele-Gossel vom Institut für Psychologie an der Universität Bonn. Etwa wenn die Träume einen noch tagsüber in Angst versetzen oder Betroffene aus Furcht vor erneuten Alpträumen nicht mehr Schlafengehen mögen. Auch die Konzentration und vor allem die Stimmung können durch Alpträume stark beeinträchtigt sein, ergänzt Schredl. Kommen Albträume zudem häufiger als einmal in der Woche vor, würde bei Betroffenen wohl eine Angsttraumstörung diagnostiziert werden. 

    Diese ist im Diagnosekatalog ICD-10 erfasst und gehört zu den Schlafstörungen. Insgesamt sind davon rund fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschland betroffen. 

    Was Sie gegen Albträume tun können

    Man sollte sich mit Albträumen nicht abfinden, sie sind behandelbar. Zum einen gibt es gezielte Techniken, mit denen man Albträume in Eigenregie oder auch mit professioneller Hilfe in den Griff bekommen kann. Zum anderen kann der Hausarzt im Fall des Falles einen erfahrenen Psychotherapeuten oder einen Schlafmediziner empfehlen. Unter Umständen kann auch ein Medikament helfen - allerdings wird das nur im äußersten Notfall verschrieben, betont Weeß. Wer nachts hochschreckt und sich nicht an seinen Traum erinnern kann, sollte es vor dem Einschlafen mit gezielten Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder Progressiver Muskelentspannung probieren, empfiehlt Schredl. Außerdem können Betroffene es mit speziellen Techniken versuchen:  

    Imagery Rehearsal Therapy: Auch bei dieser Form schreiben Betroffene ihren Albtraum auf und setzen sich mit ihm auseinander. Damit ist es aber nicht getan, denn Betroffene suchen ein neues, positives Ende für ihren Traum, erklärt Schredl. Damit ist nicht Weglaufen oder Aufwachen gemeint, sondern etwa sich Helfer vorzustellen. "Es geht darum, das Grundprinzip zu ändern." Das neue Prinzip heißt: "Ich habe Angst und überlege, was ich tun kann." Das sollte man zwei Wochen lang einmal täglich in Gedanken durchgehen. Wenn es klappt, reagiert man dann im Schlaf wie eingeübt, und der Albtraum nimmt ein positives Ende.

    Luzides Träumen: Bei dieser Technik wird man sich durch Training im Traum bewusst, dass man gerade träumt, erklärt Koppehele-Gossel. Man hinterfragt den Albtraum. Dafür sollten Betroffene wieder ein Traumtagebuch führen und sich über bestimmte Muster oder wiederkehrende Elemente bewusstwerden. Etwa den Hund, der nicht mehr lebt, gibt sie ein Beispiel: "Wenn ich dann das nächste Mal im Traum meinen verstorbenen Hund sehe, weiß ich, dass ich träume."

    Konfrontation: Dabei schreiben Betroffene den Albtraum auf und lesen ihn im Anschluss mehrmals hintereinander vor. "Dadurch, dass man den Traum immer wieder erlebt, gewöhnt man sich daran - wie bei einer Desensibilisierung", erklärt Weeß. "Außerdem verliert der Albtraum im Alltagskontext seinen Schrecken."  dpa

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