Die Grenze zwischen normalem und erhöhtem Blutdruck liege bei 140 zu 90, erklärt Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V. "Von 130 zu 85 bis zu diesem Wert sprechen wir von hochnormalem Blutdruck, darunter ist alles in Ordnung."
Ein zu hoher Blutdruck ist eine Gefahr für den ganzen Körper. Man bezeichnet ihn auch als "stillen Killer", weil er keine Beschwerden verursacht. Viele Betroffene neigen deshalb dazu, den Blutdruck besonders oft zu kontrollieren. Smetak warnt jedoch vor zu häufigen Messungen: "Die Erwartungshaltung kann die Werte zusätzlich erhöhen." Deshalb sollten maximal zwei Messungen am Tag erfolgen.
Ist der Blutdruck dauerhaft erhöht, kann das gefährliche Konsequenzen für den Organismus haben: "Die Gefahr besteht in der Belastung von Herz und Gefäßen, die durch den hohen Blutdruck ständig unter Spannung stehen und langfristig ihre Elastizität verlieren." Neben dem Herz-Kreislaufsystem leiden auch die Organe, vor allem die Nieren, die Augen und das Gehirn. "Schlaganfälle sind häufige Folge eines erhöhten Blutdrucks", sagt Smetak und rät zur regelmäßigen Blutdruckkontrolle.
Einzelne Werte dürften dabei außer der Reihe liegen, da es immer mal Phasen eines erhöhten Blutdrucks gibt. "Die Diagnose Bluthochdruck zeigt sich deutlich, wenn wiederholt erhöhte Werte gemessen werden." Die aussagekräftigste Diagnosemethode sei dafür eine Langzeitblutdruckmessung, die über 24 Stunden erfolgt.
Wie Bluthochdruck gesenkt werden kann
Ist der Bluthochdruck erkannt, gilt es, diesen zu senken. Zur Therapie gehören Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung und Sport, häufig aber auch eine medikamentöse Einstellung: "Allerdings dauert es bis zu vier Wochen, bis die volle Wirkung der Medikamente greift", betont Smetak. Viele Betroffene seien durch diese Wartezeit verunsichert und kontrollierten den Blutdruck noch häufiger. "Durch die Anspannung und die Dauermessungen wird der Blutdruck aber eher noch weiter in die Höhe getrieben", sagt der Kardiologe. dapd